Vanuatu-Aneithym
Hier in der Bucht Analgawat gingen wir vor Anker und setzten die gelbe Flagge. Das Zeichen für die Bitte um Einklarierung. Und kaum dass wir die Flagge oben hatten, winkte uns auch schon die Mannschaft der Emigration vom Strand zu.
Oben im Bild, drei Männer vom Amt auf dem Weg zur Arbeit; einer von der Gesundheitsbehörde, der Zweite vom Zoll und der Dritte von der Einwanderungsbehörde. Der vierte half beim Paddeln. So besuchten die Beamten die YAGOONA, zu uns holte sie dann Marc mit seinem Dinghi vom Strand ab.
Aneityum war unsere erste Insel in Vanuatu. Vanuatu ist ein souveräner Inselstaat im Südpazifik. Der aus 83 Inseln bzw. Inselgruppen bestehende Archipel wurde bis 1980 Neue Hebriden genannt.

Vanuatu erstreckt sich über 1.300 km des Südpazifiks und zählt zu Malenesien. Er setzt sich aus 83 Inseln, meist vulkanischen Ursprungs, zusammen. Nur wenige dieser Inseln haben eine Größe, die sie bedeutend macht. Die größten sind Espiritu Santo und Malakula. Der höchste Punkt auf Vanuatu ist der Tabwemasana mit 1.879 m auf der Insel Espiritu Santo.

Bemerkenswert ist der aktive Vulkan Mount Yasur auf der Insel Tanna, den wir auch besuchen wollen, sowie der Lombenben auf der Insel Ambae, der im November 2005 Aktivität zeigte. Immer wieder erschüttern Erdbeben die Inseln, so auch 1999 und 2002. Letzteres richtete in der Hauptstadt Port Vila erheblichen Schaden an. Beiden Erdbeben folgte ein Tsunami.

Die Wirtschaft besteht überwiegend aus Landwirtschaft, Fischerei und Tourismus (etwa 60.000 Besucher im Jahr 2005). Vanuatu hat 209.000 Einwohner, etwa 98,5 % der Bevölkerung sind Malenesier.

Alle drei Männer waren sehr freundlich. Sie waren etwas schüchtern, halfen uns aber tatkräftig beim Ausfüllen aller Papiere.Und das dauerte eine knappe dreiviertel Stunde. Zum Schluß wurde alles gestempelt, 80 US Dollar eingestrichen und schon waren wir ordnungsgemäß in Vanuatu einklariert.
Viele der Inseln von Vanuatu sind schon seit Jahrtausenden bevölkert. Die ältesten Funde werden auf das Jahr 2000 v. Chr. datiert. Der portugiesische Seefahrer Petro Fernandez de Quiros erreichte am 3. Mai 1606 Espiritu Santo. Im Glauben, den „verlorenen“ südlichen Kontinent gefunden zu haben, nannte er die Insel nach dem Heiligen Geist terra Australis del Espiritu Santo und nahm sie und alles bis zum Südpol liegende Land im Namen des spanischen Königs und der katholischen Kirche in Besitz.

Nach der zweiten Reise des britischen Entdeckers James Cook ließen sich ab 1839 europäische Siedler auf den Inseln nieder. Seit 1887 standen die Inseln offiziell unter britisch-französischer Kontrolle.

Franzosen und Engländer einigten sich 1906 auf die Gründung eines gemeinsamen Kondominiums auf den Neuen Hebriden, wie die Inseln damals genannt wurden. Auf Grund verschiedenster Infektionskrakheiten, die vor allem durch die europäischen Siedler ins Land gebracht wurden, fiel die Bevölkerung bis 1935 auf 45.000 Einwohner.

Unser nächstes Empfangskomitee, nach den Offiziellen, waren die Kinder am Strand.
Fast überall wo wir bislang waren, war das Fotographieren für die Kinder immer ein Highlight.
Posieren und anschließend sich die Fotos auf dem Display der Kamera ansehen ist für Kinder ein Dauerbrenner.
Hier in Port Aneityum liegt das kleine Dorf rund um die Bucht verteilt. Es wirkt verschlafen und sauber. Es gibt eine Kirche, einen kleinen Einkaufsladen und eine Hütte, die als Touristenbüro fungiert. Ein Telefon gibt es darin auch. Port Aneityum ist sozusagen das Hauptdorf auf dieser Insel. Denn es gibt noch zwei weitere, kleinere Dörfer auf der Insel. Straßen gibt es aber keine dorthin. Insgesamt sollen ungefähr tausend Menschen hier auf der Insel leben.
Hier war Waschtag. Die nassen Sachen werden einfach zum Trocknen auf Büsche oder andere Pflanzen gelegt. Das hatten wir schon in Französisch Polynesien gesehen.
Aus diesen Hütten bestehen die meisten Wohnunterkünfte.
Der Waschsalon.
Das ist ein Teil des Dorfes. Hier wohnen ungefähr 20 Familien. Strom gibt es nicht, aber eine Wasserleitung.
Im Dorf trafen wir Wessley. Er zeigte uns von einer Anhöhe einen wunderschönen Blick über die Bucht und die Insel.

Und noch ein wenig weiter mit der Geschichte Vanuatus...

Während des Zweiten Weltkrieges wurden die Inseln Efate und Espiritu Santo von den Alliierten als Militärbasen genutzt. In den 1960ern drängte die Bevölkerung zu mehr Selbstbestimmung und später nach Unabhängigkeit. Volle Souveränität erlangte der Inselstaat am 30. Juli 1980 durch die Zustimmung der beiden europäischen Schutzmächte. 1981 trat Vanuatu den Vereinten Nationen bei und zwei Jahre später der Bewegung der blockfreien Staaten. Die 1990er waren geprägt von politischer Instabilität, was zu einer größeren Dezentralisierung im politischen System des Inselstaates führte.

Nagelneue Landmarken zur Navigation in die Bucht hinein.
Die Bucht Analgawat wird durch ein sehr ausgedehntes Riff gut geschützt. Nur bei Winden aus dem westlichen Sektor wird es in der Bay etwas rollig.
Die höchste Erhebung auf Aneityum ist um die 800 Meter. Die Berge sind alle bewaldet. Ein bißchen erinnert uns das Panorama an die Inseln in Französisch Polynesien. Dort waren die Bergformationen nur etwas bizarrer und nicht so kompakt wie hier.
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