Galapagos - Santa Cruz - Puerto Ayora
Es hat am Donnerstag noch geklappt. Um 21.00 konnten wir den Anker in der Academia Bay vor der Insel Santa Cruz auf 12 Meter Wassertiefe vor einem Feld von zahlreichen anderen Ankerliegern und den Lichtern von Puerto Ayora versenken, und das nach der 10 Tage und 8 Stunden dauernden Überfahrt. Auf dem Ankerplatz stand Dünung und Schwell. Aber das konnte uns nur wenig beeindrucken.

Am anderen Morgen gingen wir gleich Anker auf und verlegten uns in das Innere der Bucht und dort auch wie die anderen Boote mit einem Bug- und einem Heckanker, so dass der Bug zum Schwell zeigte und es sich so recht ruhig lag. Bereits bei dem Ankermanöver sahen wir die ersten Schildköten im klaren leicht grünen Wasser um das Boot schwimmen und auf der Badeplattform eines der Nachbarboote tummelten sich zwei Seehunde.

Anschließend Landgang mit Einklarieren. Als erstes viel uns auf, dass die Menschen hier sehr freundlich sind. Wir bekamen vom Hafenkapitän die Erlaubnis, 20 Tage hier vor Anker zu liegen. Das kostete 120 US-Dollar. Mit dem Boot dürfen wir keinen anderen Ankerplatz aufsuchen und auch keine der anderen Inseln besuchen. Das hat der Naturschutz mit sich gebracht. Aber wir haben so unsere ZARPE - das sogenannte Ausklarierungspapier - für die Marquesas schon in der Hand. Nochmals 30 US-Dollar für die Immigration und nach 2 Stunden war die Einklarierung mit freundlichen und sehr hilfsbreiten Beamten erledigt.
Vor dem Einklarieren besuchten wir noch Burt. Er hatte neues Öl in seinen Motor gefüllt und fand kein Leck mehr. Mit ihm und seiner SEA BERYL motorten wir denn eine Stunde aus der Bucht raus und wieder zurück. Sein Motor war anscheinend wieder o.k.
Die SEA BERYL, Burt den holländischen Einhandsegler hatten wir das erste Mal in La Rochelle getroffen, später dann in Puerto Mogan und ein paar Monate später auf den Niederländischen Antillen.
Am nächsten Tag, sind wir in Herrgottsfrühe, noch vor 7 Uhr aufgestanden, um rechtzeitig auf dem einheimischen Obst-und Gemüsemarkt zu erscheinen. Burt von der SEA BERYL hatten wir mitgenommen. Gegen 7.45 Uhr trudelten wir auf dem Markt ein und er war schon im vollen Gange. Himmel und Hölle waren unterwegs. Hauptsächlich wurde Obst und Gemüse verkauft aber auch viele Stände boten frisches Fleisch vom Rind, Schwein und Huhn an. Manche Hühner gab es noch lebend. Sie wurden einfach in ein Karton gesetzt, in welchen teilweise schon ein Eierkarton ausgelegt war und das Huhn nur noch ein Ei an der richtigen Stelle legen brauchte. Sehr praktisch und super frisch!
Rechtes Bild:

Das ist einer von den vielen Fleischständen. Der Vorteil hier in Galapagos ist der, dass die Temperaturen am Morgen relativ niedrig sind und das den Fleischständen  sehr zu gute kommt. In Kolumbien und in Panama rochen die Fleischstände erbärmlich. Hier war das überhaupt nicht der Fall. Wir überlegen, sogar beim nächsten Mal ein Stück Fleisch  kaufen.

Das Obst und Gemüse auf diesem Markt war von der Qualität sehr gut. Kaum hatten wir vergammelte oder stark angeschlagene Ware gesehen. Es gab an Obst viel Maraquja, Papaya, Melonen, Bananen und erstaunlicherweise Äpfel. Auch Erdbeeren haben wir gesehen. An Gemüse gab es kaum exotisches. Kürbis, Tomaten, Gurken, grüne Bohnen, Möhren, Blattsalate, Zwiebeln, Kartoffeln, Paprika und viele frische und getrocknete Kräuter und Gewürze.
Der Markt in Puerto Ayora. Er fängt schon weit vor unserem Aufstehen an und nicht erst gegen 7 Uhr ....
Hier zwei kleine Jungs am Gewürzstand ihrer Mutter, die auf Kundschaft warten. Oder auch nicht. Das Handy war viel interessanter.
Schon am frühen Morgen wurde hier auf dem Markt kräftig gebrutzelt. Keine leichten Menüs, nein, es wurden gebratene Schweine angeboten, deftige Eintöpfe oder frittiertes Gemüse oder Fleisch. Das war auch schon das einzige, was wir an Gerichten erkennen konnten. Viele zubereitete Speisen kannten wir überhaupt nicht, ganz zu schweigen von den Zutaten. Und es roch verführerisch. Burt, Stefan und ich selbst schlichen um die Kochstände herum. Und das morgens um 8 Uhr! Ganze Familien kochten und bedienten einen Stand. Es war beeindruckend.
Leider ist dieses Bild etwas dunkel. Aber links sieht man Kartoffel ähnliche Fladen und rechts davon liegt ein zerkleinertes und gegrilltes Spanferkel. Dazu gab es einen Salat, welchen wir in seinen kompletten Zutaten nicht ergründen konnten. Gegen 8.30 Uhr gab es kein Halten mehr. Wir schlugen bei dem gegrillten Ferkel, den Fladen und dem Salat zu. Für zwei US Dollar !
Es wurde aber nicht nur gebrutzelt. Ganz unterschiedliche Sachen wurden von einzelnen Personen zum Essen oder Trinken angeboten. Zum Beispiel saß ein junger Mann mit einer großen Schüssel Eis und den dazu gehörigen Waffeln , die oben einfach auf das Eis gestülpt wurden, irgendwo mittendrin zwischen den Ständen und wartete eilig darauf, er das Eis rechtzeitig vor dem Schmelzen verkaufen konnte.
Oder, ein anderer junger Mann bot ein Erfrischungsgetränk an. Dazu benutzte er eine Eishobelmaschine, in welche ein Eisklotz gelegt und durch eine Handkurbel die oberste Schicht des Eises dünn abgehobelt wird. Das zerkleinerte Eis fällt dann in ein darunter stehendes Sieb. Von dort füllte er das Eis in einen Becher. Zum Schluß kann sich der Kunde eines der vielen Sirupsorten aussuchen, die anschließend über das zerhobelte Eis gegossen wird. Ausprobiert haben wir diesen Drink noch nicht. Aber das kann noch werden.

Voll bepackt und gut gesättigt fuhren wir zu unseren Booten zurück. Eigentlich war ich jetzt schon reif für ein Mittagsschläfchen. Mit solch einem vollgeschlagen Bauch war das auch kein Wunder. Allerdings war es erst 10 Uhr. Trotzalledem, wir ruhten uns erst einmal aus, um am Nachmittag fit genug zu sein. Dann wollten wir der Charles Darwin Station einen Besuch abstatten. Wir hatten volles Programm. Also zurück zum Boot.

Puerto Ayora. Auf der Insel Santa Cruz sollen ungefähr 16 000 Menschen leben.
Einen kleinen Abstecher gönnten wir uns aber noch in ein Café. Burt lud uns zu einem Morgengetränk ein. Dann ging es aber doch zu den Booten und an unserem Dingianleger tummelten sich an den Klippen überall leuchtend rote Krabben Sie heißen nicht zu unrechte Rote Klippenkrabben. Die sahen richtig Klasse aus.
Die Rote Klippenkrabbe gehört zu den häufigsten Krabbenarten der südamerikanischen Pazifikküste einschließlich Mexikos und Zentalamerika im Norden. Sie ist charakteristisch für die Galapagosinseln, wo sie auch zayapa genannt wird und sehr zahlreich anzutreffen ist. Die Jungtiere sind schwarz gefärbt, während sich erwachsene Exemplare durch eine braune bis rötliche Färbung auszeichnen. Sie ernährt sich von Algen und Kadavern, die das Meer anschwemmt.
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Die Galapagos Inseln (spanisch Islas Galápagos, offiziell Archipiélago de Colón, „Kolumbusarchipel“) liegen im Pazifischen Ozea, rund 1000 km westlich des südamerikanischen Staates Ecuador, zu dem sie gehören.

Die Inselgruppe besteht aus 14 größeren Inseln, Isabella, Santa Cruz, San Christobal, Floreana, Espanola und Pinta, um nur einige zu nennen und aus über 100 kleineren bis winzigen Inseln. Auf den Inseln leben offiziell 20 000 Einwohner. Fünf Inseln sind besiedelt: Santa Cruz (ca. 15.000 Einwohner), San Christobal (ca. 5.600), Isabella (ca. 950), Floreana (ca. 100) und Baltra, wo sich aber einzig der Hauptflughafen des Archipels befindet.

Galapagos ist für uns ein Höhepunkt auf unserer Reise. Wir hatten schon so viel von dem Archipel gehört und gelesen, so dass wir gespannt waren wie die Flitzebogen .

Burt auf seiner SEA BERYL