Die Betelnuss
In Honiara, auf den Salomonen fing es an. Wir kamen aus der Marina und waren auf dem Weg zum Einklarieren, Zoll, Emigration und Gesundheitsbehörde mußten abgearbeitet werden. Wir waren keine hundert Meter gegangen da sah ich die ersten merkwürdigen blutroten Flecken auf der Straße. Ich dachte sofort n frisches Blut, denn die Flecken oder Spritzer sahen aus, wie frisches Blut. Merkwürdig.... Dann kamen weitere größere Flecken und ich dachte schon, hier muß ein Verletzter irgendwo sein. Ich zeigte Stefan die Flecken.
Nun waren wir ja auf dem Weg zu den Behörden und eine Frage nach dem Weg dorthin erklärte auf einmal alles......
Der Mann den wir fragten lächelte uns freundlich mit seinem blutroten Mund an.....Auf den Salomonen und in Papua Neuguinea wird Betelnuss gekaut.
Ich hatte davon zwar schon gehört aber eine so richtige Vorstellung hatte ich davon nicht und somit war ich relativ unvorbereitet als ich das dann alles sah. Und es sah nicht gerade schön aus. Zum einen nicht die großen Flatschen auf der Straße, die überall zu sehen waren und zum anderen die Menschen nicht mit ihren blutfarbenden Mündern. Männer wie auch Frauen kauten diese Nuss
Der Betelnuss Baum. Die Betelnusspalme heißt botanisch Areca catechu, sie gehört zur Familie Palmae.
Den Grundstoff liefern die Samen der Betelnusspalme, die verschiedene Alkaloide enthalten, beispielsweise das mit dem Nikotin verwandte Arecolin. Kleine Stücke der Betelnuss werden in Blätter des Betelpfeffers eingewickelt, die zuvor mit Kalk bestrichen wurden.
Eine andere Methode die wir beobachten konnten war, und die war scheinbar die gängigste, die Menschen tauchten ein zusammengerolltes Blatt in den Kalk, bissen ein Stück davon ab und steckten sich gleichzeitig, entweder die gesamte Betelnuss in den Mund oder nur ein Teil davon..
Sowohl der Kalk als auch die etherischen Öle des Betelpfeffers bewirken, dass die Inhaltsstoffe der Betelnuss freigesetzt werden. Das Kauen von Betelbissen führt zwar zu einer rauschartigen Stimulation, ohne dass jedoch Konzentration und Arbeitsfähigkeit davon beeinträchtigt werden. Dem Kauen von Betel wird zudem eine aphrodisierende Wirkung zugeschrieben. Bei ausgiebigem Genuss färbt sich mit der Zeit der Speichel leuchtend rot, und die Zähne werden geschwärzt. Durch ständigen Kontakt mit der Mund- und Rachenschleimhaut kann Betel eine submuköse Fibrose (eine Bindegewebsvermehrung unter der Schleimhaut) verursachen, eine Vorstufe von Schleimhautkrebs.
In Honiara auf den Salomonen wurden die Betelnüsse hinter solchen Gittern verkauft....
Betel ist eine pflanzliche Droge, die in weiten Teilen Asiens (von Vorderindien bis Indonesien) und auch Ostafrikas sehr verbreitet ist und in den Riten vieler südostasiatischer Völker eine wichtige Rolle spielt.
....in Papua Neuguinea wurden die Betelnüsse ganz normal auf dem Markt verkauft. Das grüne ist noch nicht die eigentliche Betelnuss. Sie verbirgt sich hinter dieser grünen Bastverschalung. Manche Menschen kauen auch diese Ummantelung mit und spuken sie dann irgendwann wieder aus.
Überhaupt wird selten etwas von dem zerkauten runter geschluckt. Es soll zu scharf für den Magen sein. Und so sieht es dann aus wenn der Speichel, der Kalk und die Betelnuss eine chemische Verbindung eingegangen sind.........
Und das ist solch ein Fleck den man überall auf den Fußgängerwegen, der Straße und sonstwo sehen kann. Diese Flecken sind in unterschiedlicher Größe. Der durch das kauen der betelnuss erzeugte Speichelfluß muß enorm sein, denn solch riesige ........waren keine Seltenheit. In Honiara waren überall Schilder aufgestellt, die darauf hinwiesen, dass das Spuken in öffentlichen Gebäuden verboten ist.
So das war es auch schon zu diesem Beitrag. Ich war so beeindruckt von den riesigen "Blutlachen" und den " fehlenden Verletzten", dass ich einfach zu diesem Thema etwas schreiben wollte.
Fotografieren lassen hatte sich keiner gerne mit solch rotem Mund.
Unten im Bild:
Der Hund ist ist wirklich nicht verletzt. Das sind Spuren oder besser gesagt, das ist ausgespuckte Betelspucke auf dem Kopf des Hundes.