Bora Bora ist ein Atoll, das im Luftbild die klassische, von Charles Darwin beschriebene Atoll-Form mit einem Zentralberg sowie einem Korallensaum mit zahlreichen aufliegenden Motus zeigt. Die Atollbildung ist so weit fortgeschritten, dass die Caldera des Zentralvulkanes bereits versunken ist. Nur noch Teile des bereits weitgehend verwitterten Kraterrandes ragen über den Meeresspiegel, darunter die höchsten Erhebungen der Insel: Mount Otemanu mit 727 Metern, Pahia mit 661 Metern und Mataihua mit 314 Metern. Die Zentralinsel Bora Boras besteht überwiegend aus Lava, die Motus aus Korallensand und –trümmern.
Die langgezogene Hauptinsel ist 9 km lang und an ihrer breitesten Stelle 5 km breit. Die Siedlungen befinden sich ausschließlich in den Küstenbereichen, das üppig bewachsene Inselinnere ist weitgehend unerschlossen. Eine 32 km lange, befestigte Ringstraße erschließt die Küstenregion, die Siedlungen und die Hotels. Das Inselinnere ist nur stellenweise mit Geländefahrzeugen befahrbar.
Bora Bora hat 9.000 Einwohner (Stand: August 2007). Die größte Ansiedlung, Vaitape mit rund 4.000 Einwohnern, liegt auf der Westseite der Insel, gegenüber der Hauptpassage in die Lagune, der Passe Teavanui, die so tief ist, dass sie auch mit größeren Kreuzfahrtschiffen befahren werden kann. Sie liegen in der Lagune auf Reede - oft mehrere gleichzeitig - weil der Hafenkai von Vaitape nur für kleine Schiffe und Boote geeignet ist. Auch zu unserer Zeit lag ein Kreuzfahrtschiff vor Anker Weitere Ansiedlungen sind die Dörfchen Faanui, der frühere Sitz der Herrscherfamilie, im Nordwesten und Anau im Osten.
Hauptort und Sitz der lokalen Verwaltungsbehörden ist Vaitape. Der Ort hat einige kleine Einkaufsmärkte, Banken, Post, eine katholische Kirche, eine Schule sowie eine Gendarmeriestation und weist ansonsten keine besonderen Sehenswürdigkeiten auf.
Auf der Hauptinsel verkehrt ein öffentlicher Bus( Le Truck, ein zum Bus umfunktionierter LKW), der auf der Ringstraße die Insel in rund einer Stunde umfährt. Haltestellen sind nicht notwendig, der Bus hält, wo die Passagiere es wünschen. Das bevorzugte Fortbewegungsmittel für Touristen sind jedoch Fahrrad und Moped/Motorroller oder der Shuttle-Service, den einige Hotels anbieten. In Vaitape kann man kleine Elektroautos mieten. Auf der Insel ist ein privater Hubschrauber stationiert, mit dem Rundflüge durchgeführt werden.
Fünfhundert Meter vor dem angeblich exklusivsten Hotel der Insel mit dem gleichen Namen Bora Bora fanden wir einen Ankerplatz auf nur 5 Meter Wassertiefe und klarstem Wasser. Beim Ankern konnten wir den ersten vorbei schwimmenden Rochen zuschauen. Zudem lag dort nur eine weitere Yacht, ein amerikanischer Luxusschooner der Extraklasse mit dem Namen Maggie B ( www.schoonermaggieb.net ). Der Skipper Frank aus Chicago kam denn auch bald vorbei und meinte, am Abend gegen 20.00 Uhr gäbe es im Hotel Bora Bora eine Aufführung mit einer einheimischen Feuertanzgruppe, das sollten wir uns nicht entgehen lassen. Gegen einen Drink an der Bar sei man dabei willkommen.
Also machten wir uns gegen 19.00 Uhr fein und fuhren mit dem Dinghi zum Hotelanleger. Der hatte es bereits in sich, denn das Wasser war dort mit Unterwasserscheinwerfern beleuchtet und es sah aus wie in einem Aquarium. Eine Menge Fische in ganz klarem Wasser wurden von dem Licht angelockt.
An der Rezeption fragten wir nach einem Prospekt und ob wir willkommen seien. Wir waren wohl fein genug, wenngleich die Overwaterbungalowpreise bei 500 bis 850 Euro pro Nacht lagen. An der Bar saß denn auch schon Frank mit seinen beiden Volontärinnen Kath und Hannah und begrüßte uns freundlich und fragte uns gleich, was wir trinken wollten. Nach einer halben Stunde saßen wir an der exklusiven Bar mit 9 weiteren Bekannten von Frank, die er, wie auch uns, alle eingeladen hatte.
Der anschießende Feuertanz am hoteleigenen Strand war gut, nach besser gefielen und allerdings die Hotelgäste, überwiegend aus den USA und Japan kommend.
Am nächsten Tag machten wir eine ausgedehnte Dinghitour durch die Lagune und mussten feststellen, dass es zahlreiche weitere Hotels mit den hier üblichen Überwasserbungalows gab, allerdings teilweise mit recht wenig Charme. Als wir von unserem Ausflug zurückkamen, erwartete uns an der Heckleiter der MULINE eine Karte der MAGGIE. B mit einer Einladung für den Abend. Wenig später kam Frank vorbei und meinte, der Hotelmanager wolle am Abend mit einer Kiste Champagner an Bord kommen und wir könnten helfen, die Flaschen zu leeren.
Und so kam es auch. Neben Frank mit seiner Crew Kath und Hannah, dem Hotelmanager Livio aus Norditalien mit seiner Frau kamen noch 4 amerikanisches Gäste aus dem Hotel an Bord der Maggie B und später ein anderes Seglerpaar aus Chicago, das wir auch schon aus Hiva Oa kannten. Tatsächlich wurde eine eisgekühlte Flasche Moet Chandon nach der anderen geöffnet, und zwar mit einer Machete. Das erinnerte mich an früher, als ich noch auf dem Bau die Bierflachen mit der Maurerkelle geöffnet hatte. Aber anders als am Bau waren nach fünf Stunden alle doch recht betrunken. Das hatten wir auch noch nicht gehabt, uns in Bora Bora an einem warmen Abend an Deck eines Luxusseglers langsam mit eisgekühltem Champagner zu betrinken.
Eigentlich wollten wir am morgen auslaufen, aber gegen 07.30 Uhr kam die Yagoona mit Marc und Svenja und ihrem Besuch aus Hamburg, Sandia und Stefan an. Also verschoben wir unsere Abfahrt um einen weiteren Tag, zumal kaum Wind war, und frühstückten zu sechst bei uns an Bord, hatten uns dabei einiges zu erzählen und sprangen zwischendurch immer mal wieder ins Wasser.