Dies und Das aus Salalah
Das Hafengelände in welchem wir vor Anker lagen, war nicht so einladend. Es lag weit weg von der Stadt Salalah und mit dem Auto brauchten wir fast 20 Minuten in die Stadt. Und wenn Feierabendverkehr war, dann noch etwas länger. Im Hafen konnten wir entweder das Be-und Entladen der großen Frachter beoachten oder ganz in unserer Nähe, das Entladen von Tierfrachtschiffe aus Indien. Aber das war schon alles an Abwechslung am Ankerplatz.

An dem Kai an dem wir mit unseren Dingi anlandeten waren jeden Tag Fischer am arbeiten, die lange und große Netze flickten. Wir vermuteten, dass es Gastarbeiter aus Indien oder Pakistan sind, die für billiges Geld die Netze der einheimischen Fischer flickten.

Diese jungen Männer schliefen auch auf den Netzen. Morgens, wenn wir an Land kamen, lagen manchmal ihre Matratzen mit den Decken noch auf den Fischernetzen. Sofern wir abends bepackt mit Sachen aus dem Supermarkt oder mit vollen Dieselkanistern aus unseren Autos stiegen, standen sie uns immer hilfsbereit zur Seite. Wir Frauen brauchten keine der schweren 20 Liter Dieselkanister runter in die Dingis hiefen.
Alle fünf Bootscrews, YAGOONA, ESPERANZA, YARA, JUST DO IT und MULINE trafen sich abends fast immer in Salalah zum Essen. Wir hatten von einer anderen deutschen Yacht eine Empfehlung für ein Restaurant bekommen. Es war ein libanesisches Lokal und dieses wurde in der Zeit in der wir in Salalah waren zu unserem Lieblingsrestaurant.
Allein die Vorspeisenplatten für vier Personen war so reichlich und lecker, dass das Hauptmenü oftmals nur noch aus Neugierde über die nächsten Leckerein bestellt wurde. Zudem hatte dieses Lokal die besten Fruchtcocktails, die wir seit langem auf der Reise getrunken hatten.
Auch Yannic schmeckte das Essen aber der Fruchtcocktail war der Renner für ihn.
Ilse und Helmut von der ESPERANZA.

Natürlich ging es uns nicht nur um das Essen, wir besuchten auch ein Museum in Salalah. Ein Hinweis auf dieses Museum wurde uns in unserem Hafenhandbuch gegeben. Es war nicht schwierig das Museum zu finden und wir waren gespannt, was uns dort erwarten würde. Denn, wir hatten in den letzten Jahren, und gerade in Neuseeland, die Erfahrungen machen müssen, daß wir, die aus Europa kommen, sehr verwöhnt und eine sehr hohe Erwartungshaltung an Museen haben. Häufig waren die Ausstellungsstücke in schlechten Zuständen oder es gab wenig Erklärungen zu ihnen. Oft kamen wir aus den Museen enttäuscht heraus. Ganz anders war es in Salalah.

Herbert, der Vater von Yannic.
Stefan, Gesche und Svenja
Hier ein Ausschnitt der Vorspeisenplatte. Als Gruß von Koch, kam immer mit der Bestellung ein großer Teller Gemüse auf den Tisch.
Das Gebäude war im besten Zustand und das was uns im Innern des Museums erwartete, war nicht schlechter. Leider war es uns nicht möglich, im Museum zu fotografieren. Eine der vier Regeln für die Besucher war nämlich, dass keine Fotos im Gebäude gemacht werden durften. Auch durften Kinder unter 6 Jahre das Museum nicht betreten und Kinder von 12 Jahren ohne Begleitung der Eltern ebenfalls nicht.

Wir können Euch aber sagen, wir waren begeistert von dem was wir einerseits an Informationen über die Geschichte Omans erfuhren und über den Weihrauch andererseits über die Menschen die im Land Oman leben. Die Ausstellunsstücke waren gut ausgewählt und präsentiert. Es gab auch kurze Videofilme zu einzelnen Themenbereichen. Oman machte auf uns einen Eindruck, das es sich in einem starken Maße, natürlich im Rahmen seiner Religion, der Moderne und dem Fortschritt in der Welt zugewand hat.

Hier auf diesem Schild sind die Verhaltenregeln für die Besucher festgehalten.
Ein Blick in den Innenhof des Museums.....

Nachdem Besuch ging es durch die Stadt zurück.

...ein Blick aus dem Innenhof des Museum.
Selbst verfallene Gebäude sehen in der Abendsonne noch schön und interessant aus.

Weiter ging es zum Fischmarkt.....

Eine Hauptverkehrs- und Einkaufsstraße in Salalah.
Hier erzählt mir dieser junge Mann die letzten Transfers der Fußballweltelite und der Hammer war, er konnte mir den aktuellen Stand der Bundesfußballliga sagen. Berlin stand zu der Zeit an der Spitze, gefolgt von HSV und Bayern München lag auf dem vierten Platz. Bayern München war auch zugleich sein Favorit der deutschen Liga. Dann erzählte ich ihm, dass auch mein Vater Ende der sechziger Jahre Fußballprofi in der Oberliga bei Hansa Rostock gewesen war. Er war sichtlich begeistert.
In diesem Geschäft des Marktes wurden Datteln verkauft. Es gab viele Geschäfte solcher Art. Sie verkauften neben den Datteln außerdem süße Waren oder verschiedenste getrocknete Kerne, Früchte und auch Nüsse.

Für einen anderen Abend, hatten wir uns zum Abendessen ein arabisches Restaurant ausgesucht. Wir schauten uns zuerst die Speisekarte an, konnten nichts uns Bekanntes darauf entdecken und sagten uns prima, das wir ein Abend voller Überraschungen.

Hier wird gerade frischer Fisch angeliefert.
Es gab verschiedend große Zimmer, die als Essensraum dienten. Wir waren elf Personen und bekamen somit den größten Raum des Restaurants. Tische und Stühle gab es im Zimmer nicht. Wir alle nahmen auf Kissen Platz, die auf dem Boden lagen. Sogar ein Fernseher stand im Raum. Wir kamen uns vor, wie in einem spartanisch ausgestatteten Wohnzimmer.

Rechtes Bild:

Unsere Seglergruppe hatte sich um zwei neue Mitsegler erweitert. Einhandsegler Martin von der JUST DO IT hat ein Pärchen gefunden, die bei ihm angeheuert hatten. Sie heißen Anke und Martin und haben in den letzten Jahren ihre Doktorarbeit in Australien geschrieben. Jetzt sind sie mit ihrer Arbeit fertig und überlegen seit längerer Zeit, ob eine Weltumseglung auch für sie in Frage käme. Also entschlossen sie sich als Tramper per Segelboot nach Europa zurück zu segeln. Dabei wollen sie nun herausfinden ob dieses spezielle Seglermilieu für sie in Frage kommt. Keine schlechte Idee, so in diesen Bereich hinein zu schnuppern.

Anke, Helmut und Martin
Das Essen sagte uns nicht ganz zu. Nicht das es uns zu fremdländisch erschienen wäre aber es war etwas kalt und nichts sagend. Das tat der Stimmung aber keinen Abbruch und es wurde wieder einmal ein geselliger Abschluß des Tages.
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