Papua Neuguinea - Duke of York Islands
Flaggenwechsel. Die Salomonen, links im Bild, mußten nun Papua Neuguinea weichen. Die Flagge von PNG (Papua Neuguinea) hat das Sternzeichen vom Kreuz des Südens und den Paradiesvogel in sich aufgenommen. Beide Flaggen fanden wir ausgesprochen schön
Papua-Neuguinea liegt östlich von Indonesien und nördlich von Australien im Pazifischen Ozean. Die östliche Hälfte der Insel Neuguinea nimmt über 80 Prozent der gesamten Landesfläche ein. Die wichtigsten der zahlreichen Inselgruppen Papua-Neuguineas sind der Bismarck-Archipel, der Louisiade-Archipel, die Trobriand-Inseln und die D’Entrecasteaux-Inseln. Papua-Neuguinea grenzt im Norden an die Bismarcksee, im Osten an die Salomonsee, im Süden an die Korallensee, den Golf von Papua und die Torresstraße und im Westen an die indonesische Provinz Papua. Die Hauptstadt von Papua Neuguinea ist Port Moresby . Dort leben um die 200 000 Einwohner.
Das Begrüßungswetter in PNG ließ allerdings etwas zu wünschen übrig. Auf der Fahrt von den Salomonen wechselte es ständig zwischen starken Gewittern, Regenfällen und Windstille. Aber daran werden wir uns für die nächsten 4 Monate wohl gewöhnen müssen. In diesen Breitengraden, um den Äquator herum, ist dieses Wetter normal.
Hier befanden wir uns in der Meerenge zwischen den Inseln Neu Irland und Neu Britania. Das Wetter sah etwas bedrohlich aus, aber in Natura war es doch beeindruckend. 20 Seemeilen hatten wir noch zu den Inseln Duke of York.
Vielleicht kann man auf der Karte den rot gezeichneten Weg erkennen.
Das ist die Vulkan-Skyline von Rabaul. Sie war schon aus der Ferne beeindruckend. Hier waren wir noch fast 20 Kilometer entfernt. Die beiden rechten Vulkane ruhen zur Zeit. Aber der linke ist aktiv. Von anderen Seglern hatten wir gehört, das die Asche den Booten nicht gut bekommen würde. Sie hatten an ihren Booten einige Veränderungen an Edelstahlteilen festgestellt und das überall diese Metallasche im Boot zu finden sei. Und wenn der Wind ungünstig stand, so konnten die Boote regelrecht "einschneien". Also entschieden wir uns, nicht nach Rabaul zu fahren sondern in der vorgelagerten Inselgruppe Duke of York vor Anker zu gehen. Sie liegt zirka 10 Seemeilen entfernt von Rabaul.
Unser Ankerplatz befand sich im südlichen Teil der Inselgruppe. Wir lagen umzingelt von anderen kleinen Inseln sicher und geschützt in einer Lagune. Alle Inseln schienen bewohnt zu seinen. Überall kreutzen kleinen Auslegerboote die Lagune.
Der erste Besucher zur frühen Stunde auf unserem Boot kam als Vertreter des Dorf-Chiefs. Er hieß uns herzlich willkommen und brachte uns auch gleich ein Gästebuch mit. Darin sollten wir uns dann eintragen. Eine kleine Spenden für das Dorf war auch erwünscht. Auch das taten wir mit Freude. Da wir aber noch kein landesübliches Geld einlösen konnten, stellte ich eine kleine Apotheke mit Verbandstoffen zusammen. Das kam gut an.
Als nächste Gäste und wieder einmal zu "Tausenden" kamen die Kinder. Aber das war kein Wunder. Lagen wir doch, mit unserer MULINE, für einen Großteil der Kinder von den anderen Inseln, genau auf ihren Weg zu Schule und die fing 20 Minuten später an. Also wurden wir zuerst neugierig bestaunt und dann brachen die Fragen aus ihnen heraus. Was ist Dein Name?, Woher kommt Ihr?, Wie lange seit Ihr schon unterwegs? Wohin wollt Ihr gehen? und Habt Ihr Lutscher? Und die hatten wir...... Aber dann erinnerten wir sie an ihren Schulbeginn und schon paddelten alle zügig weiter.
Nachdem unser erster Besuch gegangen war, machten wir uns zusammen mit Marc und Svenja zu unserem ersten Landgang auf den Duke of York fertig. Wir suchten alle Muscheln. Mittlerweile hatte ich auch Marc und Svenja, Stefan sammelte schon immer dann und wann mal Muscheln, für das Muschelsuchen begeistern können.
Wir hatten ablaufendes Wasser und allmählich zeigte sich das Riff. Die Frauen zogen los, um nach etwas Eßbaren, wie Krebsen oder Schnecken zusuchen.
Scheinbar gingen nicht alle Kinder zur Schule. Eine Vielzahl begleitete uns bei unserem Strandspaziergang.
Die schlechten Zähne auf den Duke of Yorks waren auffällig bei vielen Erwachsenen. Viele kauten Betelnüsse, wovon die Zähne unansehnlich und stark in Mitleidenschaft gezogen werden.
Ein Großvater mit seinem Enkel begegnete uns auch am Strand.
Und im Hintergrund der Inselgruppe ist immer wieder der etwas kleinere aber sehr aktive Vulkan mit seinen größeren Geschwistern in der Bucht von Rabaul zu sehen.
Es ist Ebbe und einige Jugendliche vertreiben sich die Zeit auf dem trockengefallenen Riff. Einige andere klopften Korallen von dem Riff. Ich fragte wofür das gut sei und die Jugendlichen erklärten mir, dass die Korallen aus Kalk sein und sie diesen für die Betelnüsse bräuchten. Die Korallen werden zerkleinert und später gebrand und dann würde Pulver daraus entstehen. Die Betelnüsse werden dann in das Pulver getaucht und dann stundenlang gekaut. Nimmt man das Pulver nicht, würde die Betelnuss zu scharf sein im Mund. Zudem verkaufen sie das hergestellte Kalkpulver in Rabaul. Aha.....
Kein Kind hatte Scheu vor der Kamera, alle wollten sich fotographieren lassen. Also legten wir los.
Papua-Neuguinea hat etwa 6 Millionen Einwohner und die mittlere Lebenserwartung liegt bei 65 Jahren. Die Bevölkerung setzt sich aus mehr als 700 ethnischen Gruppen zusammen. Der überwiegende Teil der Papua-Neuguineer sind Papua. An der Süd- und der Nordwestküste leben malaiische Gruppen, im Norden des Landes melanesische, im Osten polynesische Gruppen.
In Papua Neuguinea gibt es mehr als 700 Sprachen! Amtssprachen sind Englisch, Pidgin und Motu. Das melanesische Pidgin ist die am weitesten verbreitete Sprache und hat sich als Verkehrssprache durchgesetzt. Es hat seine Wurzeln im Englischen und Deutschen und entwickelte sich aus den früheren Kolonialsprachen und den Sprachen der einheimischen Bevölkerung.
Nachdem alle fotografiert wurden ging es weiter zum Dorf.
Zuerst dachten wir an das Deutsche Rote Kreuz. Vielleicht eine kleine Station oder ein Überbleibsel aus dem Krieg. Die Deutschen waren auch hier gewesen. Es gab sogar einen deutschen Friedhof auf dieser kleinen Inselgruppe. Also traten wir näher und sahen uns das einmal genauer an......
.......Weit gefehlt. Es war ein Privathaus, die dazugehörige Familie begrüßte uns auch gleich und klärte uns auf. Das rote Kreuz zierte ein frisches Grab, denn ein Sohn war vor knapp zwei Wochen auf Grund einer Krankheit verstorben. Sein Bild wurde uns stolz gezeigt..
Er ist der Chief des Dorfes. Er begrüßte uns und ließ uns in seinem Haus Platz nehmen. Dann erzählte er uns von dem Leben auf diesen Inseln, vom Leben mit den sehr aktiven Vulkanen und vom Krieg.
Und das ist das Gerichtsgebäude der Insel.
Die Hühner auf dieser Insel bekamen als Erkennungsmarke bunte Bänder um den Körper gebunden. Zuerst dachte ich, das Huhn hätte blaue Federn, aber der Dorf-Chief klärte mich später auf.
Die Duke of Yorks hatten viele Gesichter.
Unser Ankerplatz. Hinter uns lag die YAGOONA.
Der Schulparkplatz. Hier hatte die Kinder, die mit Ausleger-Kanus zur Schule kommen waren, ihre Boote abgestellt.
Die Kinder hatten gerade Pause und schnell stellten sie sich in Position für ein Foto.
Das Bildungssystem in Papua Neuguinea ist dem australischen angepasst und umfasst alle Einrichtungen von der Vorschule bis zur Universität. Viele Grundschulen werden von Missionaren geführt. Der Schulbesuch ist kostenpflichtig, die Schulpflicht umfasst fünf Jahre. Da die Landbevölkerung durch das Schulsystem nicht vollständig erreicht wird, ist der Alphabetisierungsgrad mit 76 Prozent relativ niedrig. Hier auf den Duke of York gab es kein Radioprogramm aber es gibt im Land mehr als 50 Radio- und drei Fernsehsender, die ihre Programme ausstrahlen.
Martina wieder auf Muschelsuche und fündig wurde ich auch.
Hier traf ich auf eine Gleichgesinnte. Stolz präsentierte sie mir ihr Kollektion von Muscheln. Einige bot sie uns zum Tausch an. Wir gaben Reis, Zucker, Salz und eine Seife. Und beide Seiten freuten sich über den Handel.
Das war der Ehemann von der Muschelsammlerin. Gut in Form der Mann.
Die Lagune von unserem Ankerplatz.
Unsere getauschten Muscheln und Früchte. Bei uns nennt man die Frucht Sternenfrucht oder Karambole. Hier in Papua Neuguinea "five corner", zu deutsch, "fünf Ecken".
Und immer wieder fazinierend die Vulkan-Skyline von Rabaul.
Nach knapp einer Woche ging es weiter nach Kavieng, der Provinzhauptstadt von New Irland. Jetzt noch zum schluß ein paar Bilder von der Überfahrt.