Vanuatu - Epi
Von der Insel Efate, auf der die Hauptstadt Port Vila liegt, war es nur ein Tagestrip zur Insel Epi. Unsere Unterlagen gaben nicht viel her über diese kleine Insel, nur, dass in der Lamon Bay eine Art Seekuh, auch unter den Namen Dougon oder Manatee bekannt, leben soll.
Vom Wasser aus, sieht es jedes Mal so aus, als ob ein Waldbrand sich entfacht hätte. Aber das sind nur die Feuerstellen im Dorf, auf denen die Einheimischen ihr Essen zubereiten, Müll verbrennen oder ihr Kobra herstellen. Kobra ist getrocknetes Kokosnussfleisch, welches ein Hauptexportgut von Vanuatu ist. Dazu wird das Kokosnussfleisch auf Wellblech gelegt und darunter ein Feuer errichtet.
Vor Anker in der Lamon Bay lag schon die LUNA mit Neel and Lars aus Norwegen. Beide hatten wir zum ersten Mal in Französisch Polynesien auf den Marquesas Inseln kennengelernt und in Port Vila, nach knapp einem dreiviertel Jahr, wiedergetroffen. Die Feude war groß.
Ein typisches Bild von einem Strand in Vanuatu. Der Farbe der meisten Strände in Vanuatu ist grau bis schwarz. Kein Wunder, denn das geht auf den vulkanischen Ursprung dieser Inselkette zurück. Vanuatu befindet sich auf einem Gürtel von vulkanischen Aktivitäten, der sich von Neuseeland über Vanuatu, zu den Salomonen bis hin nach Papua Neuguinea erstreckt. Und deshalb gibt es in diesem Inselstaat diese zahlreichen aktiven Vulkane. Zudem liegt Vanuatu an der westlichen Ecke der pazifischen Platte, unmittelbar neben dem 8000 Meter tiefen Neuen- Hiebriden-Graben. Hier an dieser Stelle im Pazifik schiebt sich nun unaufhörlich die indo-australische Platte unter die pazifische Platte. Pro Jahr werden somit die Inseln um 10cm nach oben gedrückt. Die Nebeneffekte sind Erdbeben und auch regelmäßige Vulkanausbrüche.
Leider habe ich den Namen dieser Blüte wieder vergessen. Sie blüht zur Zeit zu hunderten auf einem riesigen Baum.
Das ist für Vanuatu eine typische traditionelle Maske. Gefertigt wird sie aus dem Stamm eines Farnen-Baumes.
Die Flagge von Vanuatu. Der Kringel in der Mitte der Fahne stellt das Symbol eines gebogenen Eckzahnes eines Keilers dar. Dieser Zahn galt in Vanuatu schon immer als Symbol von Autorität. Auch wenn erst die Europäer dieses Tier auf die Inseln gebracht haben, gehört das Schwein jetzt zu den einheimischen Tierarten. Den Tieren werden die oberen Eckzähne ausgeschlagen, so dass die unteren Hauer keinen Wiederstand haben und keisförmig wachsen können. Aber das wird nur bei den männlichen Tieren gemacht. Zuerst werden sie aber kastriert, sechs Monate später dann die oberen Zähne ausgeschlagen und nach sechs bis sieben Jahren sind dann die unteren kreisrund gewachsen. Häufig wird dieser zahn zu Schmuck verarbeitet.
Epi ist zwar nicht groß aber eine High School gab es doch.
Das Kirchenhaus der Gemeinde. Links davor, ein wenig im Schatten, als schwarzes länglichen Gebilde unter dem Unterstand zu erkennen, ist die Kirchenglocke zu sehen. Eine alte ausgediente große Gasflasche. Schon auf unserer ersten Insel Aneituym sahen wir diesen originellen Verwendungszweck.
Auf unserer Erkundungstour durch das Dorf kamen wir auch an der Primery School vorbei.Vergleichbar mit unserer Grundschule.Oben im Bild ist eines der Schulgebäude zu sehen und ein Teil des "Schulhofes". Die Kulisse im Hintergrund ist atemberauend. So etwas hätte ich auch gerne als Pausenplatz in meiner Schulzeit gehabt. Aber dafür war mein Schulgelände moderner. Wir Schüler standen auf einem Platz mit Steinplatten, der von einer 2,50 m hohen Betonmauer eingekreist war.
Auch hier diente als Schulglocke eine alte ausgediente Gasflasche. Selbst auf unserem Ankerplatz haben wir mehrmals das "Läuten" irgendeiner Gasflasche hören können.
Da nicht viele bis fast gar keine Touristen auf diese Insel kommen, waren wir natürlich Exoten und vielen gleich in den Blickfang eines Lehrers. Der kam dann auch schnellen Fußes zu uns herüber und begrüßte uns. Wir unterhielten uns über Gott und die Welt und natürlich hatten wir viele Fragen.
In der Pause hatte sich die Kinder ein einfaches Spiel ausgedacht. Es wurden zwei Gruppen bebildet, jeder bekam eine Nummer, die auf jeder seite indentisch war und dann wurde zwischen ihnen in der Mitte ein Schuh gelegt. Ein unparteiischen Schüler rief dann eine nummer auf und die beiden Schüler mit der gleichen Zahl rannten los zum Schuh. Ziel war es, wer als erster den Schuh auf seine Seite bringen konnte.
Die Hofpause war beendet, wir verabschiedeten uns von dem Lehrer und gingen weiter durch die Botanik.
Vanuatus Dschungel wird teilweise von Rankenpflanzen so zugewuchert, dass man manchmal keinen Baum mehr richtig erkennen kann und dann sieht man eigentlich nur eine grüne Wand. Leider sind die Ausmaße solch einer Dschungellandschaft mit einer Kamera kaum einzufangen.
Unterwegs schlenderten uns dann diese drei jungen Damen über den Weg. Gut, das wir ein paar Kleinigkeiten zum Verschenken dabei hatten. Bonbons, Stifte, Haargummis und Glasperlen.
Als nächstes stand die Insel Ambrym auf unserem Plan. Leider mußten wir aber von Epi, ohne den Dougon zu sehen, weitersegeln. Aber vielleicht haben wir auf den anderen Inseln mehr Glück.