Salomonen - Der Unabhängigkeitstag
Am 7. Juli 1978 verkündete die Regierung der Salomonen ihre Unabhängigkeit. Und jetzt, 30 Jahre später, am 1. Juli 2008, wurden die elftägigen Feierlichkeiten zu diesem Anlass eröffnet. Diese wurden natürlich in der Hauptstadt der Salomonen, hier in Honiara, auf der Insel Guadalcanal veranstaltet.

Die Salomon-Inseln umfassen eine Inselgruppe, deren größte Inseln Guadalcanal, Santa Isabel, Makira, Malaita, New Georgia und Choiseul sind, sowie schätzungsweise 992 kleinere Inseln und Atolle.

Guadalcanal ist die Hauptinsel der gleichnamigen Provinz der Inselrepublik Salomonen. Auf Guadalcanal liegt Honiara, die Hauptstadt der Salomonen. Sie ist mit 5.358 km² die größte Insel der Salomonen. Die Bevölkerung betrug 1999 um die 109.000 Einwohner, von denen 50.000 in Honiara lebten.

Auf Guadalcanal liegt der höchste Berg der Salomonen, der Popomanaseu mit einer Höhe von 2.335 m.

Entdeckt wurde die Insel 1568 von einer spanischen Expedition unter der Führung von Alvaro de Mendana de Neyra. Sein Offizier Pedro de Ortega benannte sie nach seinem Geburtsort Guadalcanal in Spanien. Guadalcanal wurde später dann Teil der deutschen Südsee-Kolonien.
Eigens für dieses Fest zur Unabheigkeit wurde außerhalb der Stadt, dazu, auf einem großen Festplatz, extra ein kleines Festdorf errichtet.
Zu den Feierlichkeiten war auch der Premierminister, einige seiner Minister und der Generalgouverneur zur Eröffnungsfeier erschienen. Die Polizeikapelle spielte zur Begrüßung der honorigen Gäste die National Hymne der Salomonen und die der britischen Krone.
Ganz links im Bild ist der britische Generalgouverneur Sir Peter Kenilorea zu sehen, vor ihm ein Minister, der eine Rede hält und anschließend rechts daneben der Premierminister Dr. Derrick Sikua und seine Frau.
.....und neben der Festtribühne hatten schon die Tanzgruppen der unterschiedliche Inselprovinzen Aufstellung genommen. Die Salomonen werden in sieben Provinzen unterteilt, die jeweils einen eigenen Ministerpräsidenten und eine eigene Provinzversammlung haben: Western, Isabel, Central, Guadalcanal, Malaita, Makia und Temotu. Oben im Bild ist eine Tanzgruppe aus der Malaita Provinz zu sehen.
Die traditionelle Musik auf den Salomonen ist in den einzelnen kulturellen Regionen sehr unterschiedlich. Ein interessantes Instrument ist hier zu sehen, die gebündelte Panflöte. Sie besteht aus einem Dutzend Röhren unterschiedlicher Größe, und entweder an beiden oder nur auf einer Seite geschlossen ist. Beim Spielen bewegt der Musiker seinen Kopf von Röhre zu Röhre, während die Flöte selbst unverändert an der gleichen Stelle bleibt. Als Hintergrundmusik werden die Flötenspieler von Pfeifen und Bambustrompeten begleitet. Die Musiker versuchen mit ihrer Musik, Geräusche aus der Natur nachzuahmen, wie zum Beispiel das Gezwitscher der Vögel.
Der Schmuckbehang, der bei diesen beiden Männern (unten im Bild) aus Malaita zu sehen ist, ist Muschelgeld. Es besteht aus kleinen gerollten Muscheln und Delphinenzähnen. Früher war das die gängige Währung auf den Inseln. Dazu werden Muscheln in kleine Teile zerbrochen, dann mit einem Bohrer ein Loch gebohrt und anschließend werden die Teile aneinandergereiht. Jetzt beginnt das langwierige Reiben der Muschelteilchen zwischen zwei ausgehöhlten Steinen. Allmählich bekommen die Muschelteilchen ihr kreisrundes Aussehen. Die Ketten bestehen aus unzählig vielen Delphinzähnen. Früher galt; 1000 Delphinzähne für eine Frau.

Die Muscheln unterscheiden sich in ihrem Wert, der von Größe und Farbe der Muschelteile abhängt. Je kleiner die Muscheln desto teurer. Die roten Muscheln sind die  wertvollsten, gefolgt von den orangen, weißen und schwarzen. Auf den Salomonen gibt es immer noch eine Muschelbank, bei der man zu einem festen Wechselkurs  entsprechende Salomonen Dollar erhält. Auch heute noch werden in einigen Provinzen mit diesem Zahlungsmittel Handel getrieben.

Nach knapp einer Stunde, alle hohen Würdeträger hatten ihre Reden gehalten begann der Kulturelle Teil der Eröffnungsfeier......
Hier war die Eröffnungsfeier schon voll im Gange.
Auf den großen Panflöten wird nicht immer mit dem Mund Töne erzeugt. Sie werden dann mit einem Gummilatschen geschlagen.
Rechtes Bild:

Hier Tänzer aus dem Norden der Provinz Malaita. Diese Provinz umfasst solch eine so große Fläche, dass es innerhalb dieser Provinz schon kulturelle Unterschiedliche gibt. Nach der Erlangung der Unabhängigkeit im Jahr 1978 wurde Guadalcanal zur Einwanderungsinsel. Vor allem Bewohner der benachbarten Insel Malaita siedelten zu Zehntausenden nach Guadalcanal um. Ende der 1990er Jahre kam es in Folge einer Wirtschaftskrise zu häufigen gewalttätigen Übergriffen der Guadalcanalesen auf die zugewanderten Malaitaner.

Das Isatabu Freedom Movement (IFM) war eine Gruppe, die den bewaffneten Kampf gegen die Malaitaner und die Polizei aufnahm. Sie wollten die Insel von den Einwanderern befreien. Als Gegenbewegung bildete sich die Malaita Eagle Force (MEF). Ihr gelang es im Juni 2000, die Regierung zu stürzen und den Bürgerkrieg noch weiter zu intensivieren. Dies führte dazu, dass die Kampfhandlungen sich nun ausweiteten und hunderten Menschen das Leben kosteten. Viele Malaitaner flüchteten zurück auf ihre Heimatinsel, und die MEF vertrieb Tausende von Guadalcanalesen aus ihren angestammten Dörfern.

Erst die Vermittlung der australischen Regierung konnte den bewaffneten Konflikt beenden, als im Oktober 2000 ein Friedensabkommen, das sogenannte TownsvillePeace Agreement, geschlossen wurde. Die RAMSI Schutztruppen sorgen heute dafür, dass dieses Abkommen weiterhin eingehalten wird.

Auch wir hörten bei unserem gesamten Auftenhalt hier auf Guadalcanal von den Befindlichkeiten der Menschen auf Guadalcanal gegenüber den Malaitern. Selbst unser Reiseführer und das Touristenbüro hier auf der Insel, warnen davor, die Insel Malaita zu besuchen.

Oben und unten im Bild die Delegation aus Malaita
Dieser Trommler kommt aus der Provinz Temotu. Das ist die süd-östlichste Provinz der Salomonen.
Die meisten Tänzer hatten diese Glocken an den Füßen. Es sind die getrockneten Früchte einer Pflanze oder eines Baumes. Das haben wir leider noch nicht genauer heraus bekommen, aber wir arbeiten noch daran. Sie geben einen sehr schönen Klang.
Die Frauen war mit der Darbietung traditioneller Tänze stark in der Minderheit.
Diese rote "Gang" war die Müllbeseitigungskolonne. Egal ob gerade eine Tanzgruppe ihren Auftritt hatte, sie sammelten ihren Müll auch zwischen den Tänzern und natürlich während des Tanzes auf. Sie nahmen ihre Aufgaben wirklich sehr ernst. Zumal das alles unter den Augen der honorigen Gäste.
Dieser Tänzer kam aus der Western Provinz. Sie liegt im Nordwesten der Salomonen und grenzt an Papua Neuguinea. Die Hautfarbe dieser Menschen ist schon sehr schwarz. Schlechthin besitzen die Inselbewohner der Salomonen eine erstaunliche Vielfalt  von Hautfarben. Sie gehen von einem hellen Braun bis ins Blauschwarze. Allgemein kann man wohl sagen, je weiter man in den Norden der Salomonen kommt, desto dunkelhäutiger werden die Menschen. Auch die Vielfalt der Haarfarben ist beeindruckend. Des öfteren haben wir schokoladenbraune Gesichter gesehen, die auf dem Kopf buschiges blondes Haar hatten. Die Farbpalette der Haare reicht wirklich von blond bis schwarz, und sie sind teils stark gekräuselt, teils fast glatt.
Diese Gruppe aus der Western Provinz waren meine Favoriten.
Der Festplatz war voll mit Zuschauern aus aller Welt.....
Nachdem alle Provinzen ihre Tanzvorführungen beendet hatten, gingen wir in das eigens errichtete Festdorf zurück. Schon bevor das Eröffnungsprogramm begann, hatte wir einen kleinen Rundgang durch das Dorf unternommen. Da wir sehr früh am morgen uns das Dorf ansahen, waren noch kaum Besucher da. Aber das hatte sich bald geändert.
Dieses Festdorf war in sich nochmals in kleinere Dörfer unterteilt. So gab es ein Dörfchen, in dem sich die Regierung und ihre Ämter präsentierten oder es gab das Dorf des Tourismus, in welchen zum Beispiel die Fluggesellschaft der Salomonen, Hotels, Reservate oder Reiseveranstalter jeweils eine Hütte bezogen hatte. Die Menschen konnten sich über die Gesundheitspolitik ihres Landes informieren. Es gab Aufklärungen jeglicher Art. Zum Beispiel wie schütze ich mich wirkunsvoll vor Malaria, wie der Müll entsorgt werden soll oder wie verhüte ich, schütze mich vor Aids oder anderen Geschlechtserkrankungen. Dazu wurde die Anwendung von Kondomen vorgeführt. Es gab auch kostenlose Aids oder Malaria Tests.
Und zum Schluß noch ein paar Gesichter aus der Hauptstadt Honiara, die wir verlassen werden, sobald unser Cruisingpermit für Indonesien eingetroffen ist. Dann wird es in Richtung der Marovo Langune gehen. Die liegt nur 120 Seemeilen, also knappe 24 Stunden segeln, nördlich von Honiara.
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oben im Bild

Hier wird den Leuten Stallhaltung der Schweine schmackhaft gemacht. Im Hintergrund ist eine Sau mit ihren Ferkeln in einem Gatter eingefercht, welches gerademal so groß ist wie die Sau selbst. Womit wir in Europa allmählich aufhören wollen, damit fangen die Entwicklungsländer erst an.

Und was auf jeden Fest solcher Art nicht fehlen darf, sind die diversen Getränke und Imbissbuden. Dort probierten wir natürlich die einheimische Küche. Und zu unser großen Freude, war auch unsere geliebte Frangipani Eisdiele auf diesem Festdorf mit einem Stand vertreten.