Marquesas - Hiva Oa
Die Inseln Fatu Hiva und Hiva Oa liegen nur 45 Seemeilen von einander entfernt und somit wurde es ein schöner Tagestörn zu unserem nächsten neuen Ankerplatz. Hiva Oa ist hinter Nuku Hiva die zweitgrößte Insel des Marquesischen Archipels. In der Vergangenheit wurde immer mal wieder zwischen diesen beiden Inseln der Sitz des Verwaltungszentrums der Marquesas verlagert. Momentan soll er sich wieder auf Nuku Hiva befinden.

Hiva Oa ist ca 80 Kilometer lang und 19 Kilometer breit. Auf dieser Insel leben ca 1800 Menschen und der größte Ort heißt Atuona. Dort gingen wir auch vor Anker.

Linkes Bild:

Hier ist der höchste Berg von Hiva Oa zu sehen. Er heißt Temetiu und ist 1276 Meter hoch.  In der meisten Zeit, in der wir auf Hiva Oa vor Anker lagen, war seine Bergspitze immer mit Wolken verhangen. Nur in den ersten beiden Tage nach unserer Ankunft, konnte wir seine Bergspitze sehen.

Rechts liegt unsere MULINE.
Hier waren wir auf den Weg ins Dorf zum Einklarieren. Leider lag der Ankerplatz etwas abseits von Atuona. Deshalb mußten wir jeden Tag, um ins Dorf zu kommen, ungefähr 4 Kilometer zu Fuß ins Dorf wandern oder per Anhalter fahren. Viele Einheimische hielten, ohne das wir winkten an und boten uns eine Mitfahrgelegenheit an.
Rechtes Bild

Im Vordergrund ist der Gedenkstein der zwei gefallenen Opfer der beiden Weltkriege zu sehen. Im ersten Weltkrieg fiel der Soldat mit dem Namen Naopua Puufafiau und im  zweiten Weltkrieg Tehaamoana Tohiau.  Mit dem Aussprechen der Namen ist das so eine Sache. Viele Wörter, wie auch die Inselnamen, bestehen häufig aus mehreren aufeinanderfolgenden Selbstlauten. Das ist typisch für den Ost-Polynesischen Teil der Südsee, in welchem tahitianisch gesprochen wird. Dabei sind die Selbstlaute jeweils einzelnd auszusprechen, also Te ha a mo a na oder A tu o na . Im Tahitianischen gibt es auch nur 8 Konsonanten: f, h, m, n, p, r, t, v,  wobei niemals zwei aufeinander folgen.

Im Hintergrund des Gedenksteines ist das Gebäude der Gendarmerie zu sehen.
Nach der Gendarmerie mußten wir die Copien unserer Einklarierungspapiere zur Post bringen, eine Briefmarke kaufen  und dann nach Tahiti schicken. Die Postbeamtin mit der hübschen Blüte am Ohr half uns dabei. Stefan war begeistert. Am liebsten wäre er jeden Tag eine Briefmarke kaufen gegangen.
Das ist die Taporo VI . Das gesamte Dorf war auf den Beinen. Einmal in der Woche kommt dieses Versorgungsschiff aus Tahiti hier an und bringt Versorgungsgüter. Wir sahen Obst und Gemüse, Baustoffe aber auch ein Sofa und Matratzen. Viele Pakete waren mit Namen versehen und die dazugehörigen Besitzer warteten nun auf ihre Bestellungen an der Pier.
In dieser luftigen Lage, mit bester Aussicht über die Bucht, liegt der Friedhof in Atuona. Hier ist der berühmte Maler Paul Gauguin begraben.

Trotz der Führsorge seiner 14 Jahre alten Geliebten Vaeoho starb er im Alter mit 55 Jahren. Als Tioka, Gauguins Nachbar, ihn ausgestreckt mit einem Bein über der Seite seines Bettes fand, biß er ihm in den Kopf, wie die Marqueser es tun, um fest zustellen, ob einer wirklich tot war. Nein es gab wohl keinen Zweifel, dann verschwand der Nachbar.

Gauguin war ständig im Streit mit den Kolonialherren, denen seine Trinkgelage mit den Einheimischen mißfielen. Eine Woche vor seinem Tod war er noch wegen der "Beleidigung eines Gendarmen in Ausübung seiner Amtes" zu drei Monaten Gefängnis verurteilt worden

Er starb mit 55 Jahren, hinterließ eine 14 Jahre alte Geliebte und Atuona erlangte für immer ewige Berühmtheit.

Auch der belgische Chanson-Sänger Jaques Brel segelte1975 mit seiner 18 Meter langen Segelyacht nach Hiva Oa und ließ sich hier mit seiner Geliebten nieder. Er verkaufte sein Boot. Allerdings starb Brel relativ zügig. Er war Kettenraucher und nach drei Jahren auf der Insel, starb er an Lungenkrebs. Sein Grab ist ebenfalls in der Nähe dieses Friedhofes.

Der Friedhof hat wirklich eine exponierte Lage.
Ein Blick auf die Ankerbucht on Atuona. In der Bucht war unterdessen ein Versorgungsschiff eingelaufen.
So sieht eine gehobene Hotelanlage auf den Marquesas aus. Sie befindet sich auf einer Bergkuppe, von der man einen Rundumblick über die Bucht von Atuona hat, bis hin nach Fatu Hiva. Hier gab es auch das einzige einigemaßen funktionierende Internet. Allerdings zu saftigen Preisen.
Gäste haben wir nur wenige gesehen. Der Blick von der Hotelanlage war einfach beeindruckend. Wer Interesse hat : www.pearlresorts.com
Diese Blüte tragen nicht nur die Frauen zur Zierde hinter dem Ohr, auch viele Männer tuen sich mit diesem Blütenschmuck keinen Abbruch. Ich glaube, sie heißt Frangipani.
Und so sehen die modernen Einbäume aus. Aus Glasfaser und manchmal mit vielen bunten Aufdrucken. Nur die Paddel sind weiterhin aus Holz.
zurück zur Übersicht