Sulawesi - Inselwelt
Nach der Großstadt Kendari ging es raus in die Inselwelt Sulawesis. Wir hatte guten segelbaren Wind, was wir Dieter zuschrieben, der ihn wohl aus Deutschland mitgebracht hatte. Unterwegs trafen wir auf einheimische Segler mit ihren wunderschönen Booten.
Da befand sich Dieter in guter Gesellschaft
Dieter hielt sich wacker. Er lag nicht komatös in irgendeiner Ecke oder verunschönte mit Bestandteilen seines Mageninhaltes unser sauberes Deck oder wollte gleich wieder nach Hause, weil das Boot so schwankt. Er zeigte kaum bis gar keine Anzeichen von Seekrankheit. Wir waren begeistert. Am Anfang dachten wir noch, wir müßten ihn schonen aber das war gar nicht nötig. Und das war auch gut so, denn erst nach 11 Tagen sollte er erst wieder festen Boden unter seine Füße bekommen.... 
Außerdem deutete sich schon früh an, dass Dieter unser erster Frontman an unserer manuellen Ankerkurbel werden würde. Er zeigte früh großes Interesse an dieser schweißtreibenden Arbeit, die im allgemeinen  meine Aufgabe ist.  Nach einer gewissen Zeit ist das alles kein Problem mehr, aber 60 Meter Kette einzuziehen, wenn man erst zwei drei Tage an Bord ist und dazu noch ungeübt, da kann man schon mal dick Backen machen....
Aber Abends bekam Dieter genauso sein "Kraft-Bier" wie Stefan und Marc, damit es am nächsten Tage auch an der Ankerkurbel klappt.
Stefan und Marc fahren zur Langusten-Jagd zur äußeren Riffkante.
Nach eins zwei Zwischenstopps, in verschiedenen Ankerbuchten, steuerten wir ein Korallenriff an, welches weit draußen im Meer lag. Dort sollte es einen Ankerplatz geben und ein wunderbares Schnorchelrevier. Dieses Riff kann man sich so vorstellen, dass sich mitten im tiefen Wasser ein Korallenring gebildet hat, der bis kurz unter der Wasseroberfläche gewachsen ist. Die Ausdehnung in der Länge bei diesem Riff betrug fast 18 Kilometer und die Breite 7 Kilometer. An einer Stelle des Rings ist eine Öffnung, durch die man in das Innere des Korallenriffs gelangt. Die Wassertiefen im Innern des Riffs sind zum Teil sehr unterschiedlich und mit vielen einzelnen Korallenköpfen durchsetzt. Das bedeutet für uns, dass immer einer vorne am Bug stehen und Ausschau halten muß. Die Außenkanten des Riffs fallen steil in die Tiefe ab. In unserem Falle bis auf 500-600 Meter Tiefe. 
Wie wir alle wissen, gehört die Gattung Mann zu den Jägern und ihre vornehmlichste Aufgabe in der Geschichte bestand darin, Nahrung zu besorgen. Heute hat sich das alles etwas verschoben, sie "jagen" zwar immer noch aber nicht mehr nach Nahrung .......

Aber Marc und Stefan wollten es dieses eine mal doch ihren Ahnen gleich tun und gingen auf Jagd, auf Jagd für unser Abendessen. Und es wurde ein voller Erfolg.

Jetzt könnte man meinen, dass man auf so offener See relativ ungeschützt vor Anker liegt. Aber dem ist nicht immer so. Der Korallenring bricht die Welle und somit ist im Innern des Riffs der Wellengang sehr gering und die Boote gut geschützt. Natürlich tritt bei Hochwasser dieser Effekt nicht ganz so ein, aber bei Ebbe ist er um so deutlicher zu spüren.

Solch exklusive Ankerplätze gibt es nicht viele und wenn sich solch eine Gelegenheit ergibt, dann muß man sie nutzen. Hinzu kommt nämlich, dass sich hier im und außen am Riff viele große und kleine Fische tummeln und ein wunderschönes Schnorchel oder Tauchrevier zu finden ist. Die Korallen sind gesund und unbeschädigt und präsentieren sich in den unterschiedlichsten Farben.

Zur Vorspeise brachten sie Mördermuscheln mit und für das Hauptgericht fingen sie zwei prächtige Lobster! Auf den Hermit Inseln in Papua Neuguinea hatte uns Bob gezeigt wie man die Mördermuscheln öffnet und welche Teile man von ihnen essen kann. Mit den Lobstern kannten sich die Männer schon aus.
Es wurde ein regelrechtes Festessen. Das Muschelfleisch durfte in einer Weißwein-Zwiebel-Knoblauchsoße schmoren und das Fleisch der Lobster in einer Sahnesoße ein Bad nehmen, welche dann, feine italienische Pastanudeln ummanteln durfte. Dazu gab es einen kühlen Weißwein. Leider gibt es noch kein Internet mit Düften oder Geschmacksproben und somit bleiben Euch allen nur die Fotos. Aber eines sei noch gesagt, es roch in der Pantry der YAGOONA wie in einem fünf Michelin-Sterne Hotel......und geschmeckt hat es noch viel besser!
Es war der 1.Oktober und der Ramadan, der Fastenmonat der Moslems, ging zu Ende. Wir hatten in unseren Büchern gelesen, dass die Moslems diese Zeit des Darbends mit einem zweitägigen Fest verabschieden. Also dachten wir uns, statten wir doch mal einem kleinem Dorf einen Besuch ab und schauen uns das Spektakel an. Aber es sollte alles anders kommen .
Wir hatte unseren Anker, zusammen mit der YAGOONA, vor dem Dorf Sikeli geworfen. Unentwegt kamen Booten bei uns vorbei, in denen uns viele junge Menschen zu winkten und mit einer Handbewegung auf die gegenüberliegende Insel zeigten. Wir verstanden sofort, ah...da drüben finden die Feierlichkeiten statt. Wir entschlossen uns den jungen Leuten zu folgen. Wir ließen  unsere MULINE vor dem Dorf liegen und starteten einen gemeinsamen Ausflug mit der YAGOONA. Die Insel lag keine 3 Seemeilen entfernt.
Marc und Dieter
Und nach 11 Tagen hatte Dieter seine erste Landberührung. Er ging noch etwas wacklig aber das gab sich nach ein paar hundert Metern.
Um Dieter nicht zu viel Langgang zuzumuten, ging es auch gleich wieder auf ein schwimmendes Gefährt. Diese jungen Leute, rechts im Bild, sammelten uns am Strand auf und nahmen uns zu ihrer "Feier" mit.
Und dieses mal wurde es noch etwas wackliger.....
Jetzt waren wir angekommen. Wir sahen viele, viele junge Leute, aber nirgends ein Fest. Scheinbar traf sich hier am Tage die Jugend, aber mit den Abschlußfeierlichkeiten zum Ramadan, so wie wir es in unseren Büchern gelesen hatten, hatte das ganze nichts zu tun. Alle saßen fröhlich besammen, manche tranken verdünnten Schnaps, den auch wir angeboten bekamen und alle wollten Fotos von uns machen.
Und auf einmal waren wir die Attraktion....

Svenja wurde sogar von einem jungen Mann gefragt, ob sie etwas dagegen hätte, wenn er sie küssen würde. Sie glaubte kaum ihren Ohren. Wir wurden mit vielen, vielen Fragen überschüttet und nach einer halben Stunde traten wir den Rückzug an, vielleicht findet im Dorf ja noch ein Fest statt.

Zurück auf der YAGOONA ging es zum Dort  Sikreli.
Sikreli
Das Dorf schien wie ausgestorben und uns wurde relativ schnell klar, ein Fest zum Abschluß des Ramadans wird entweder hier im Dorf nicht gefeiert oder diese Tage werden im Kreise der Familie gefeiert. Das machte auch nichts, schauten wir uns das Dorf Sikeli trotzdem an.
Eine von mehreren Moscheen im Dorf.
Plakat-Werbung für Parteien.
Und immer wieder gern genommen, "Mister, Mister...Foto!" riefen die Kinder.
Auf unserem Rundgang durch das Dorf begleiteten uns eine Scharr von Kindern. Hier die Anhängerschaft von Dieter.
Wir bemerkten, dass zunehmend mehr Kinder und auch Erwachsene Englisch sprachen. Wenn auch nur Brocken aber im Vergleich zu Manokwari und Jayapura konnte wir uns in diesem Dorf schon mehr mit den Menschen unterhalten. Zudem können wir jetzt auch schon ein paar Wörter Indonesisch.
Viele Häuser wurden aus Holz oder Beton gebaut. Die Indonesier lieben die Farben und vorallen die Pastelltöne. Ein Haus sah schöner aus als das andere.
Die Häuser am Ufer gefallen mir, mit ihren Palmblätterdächern, immer noch am besten.
Großen Wert legen die Indonesier scheinbar auf das Aussehen ihrer Boote. Sie werden regelmäßig gestrichen und das in den schönsten Farben. Die Wohnhäuser sehen manchmal sehr vergammelt aus, aber davor findet man fast immer ein bunt bemaltes Kanuboot.
Da nun doch kein Fest statt fand verlegten wir uns zwei Tage später in ein weiteres Riff. Aber mit dem Unterschied, dass sich auf einem Teil des Riffes eine Insel befand. Die kleine Insel Sagori. Die Dorfbewohner von Sikreli hatten uns schon erzählt, dass es dort sehr schön sein soll. Also hielt uns nichts und wir segelten die 6 Seemeilen in Richtung Sagori.
Sagori Island
Dieter wieder in seinem Element, beim Segeln, Stefan stand im Mast und fotografierte und ich hielt vorne am Bug Ausschau.
Hier blieben wir ein paar Tage und faulenzten. Leider gab es hier keinen Fisch oder Lobster zu fangen. Aber das machte nichts. Wir hatten unseren Anker auf 4 Meter Wassertiefe im türkisblauen Wasser fallen lassen.
zurück zur Übersicht