Karibik

Barbados, Port St. Charles, den 14./15. Januar 2007

01.40 Uhr, sternenklarer Himmel, Wind aus Ost mit 4 Beaufort und nur noch 10 Seemeilen bis Port St. Charles auf Barbados. Die Kueste ist gut wegen ihrer zahlreichen Lichter zu erkennen und Riffe sind der Westkueste von Barbados auch nicht vorgelagert. Beste Vorraussetzungen also fuer ein naechtliches Eintreffen in der Ankerbucht von Port St. Charles.

04.10 Uhr, Anker vor dem Hafen von Port St. Charles auf auf Sand bei 7, 20 m Wassertiefe geworfen. Welch eine Ueberraschung: Direkt vor uns machen wir die SY ROSE und die SY ALDJERINYA aus. Auf beiden Booten sind die Lichter aus und wir sitzen erst einmal uebergluecklich in unserer Plicht. Zur Begrueßung trinken wir jeder ein Alster und machen uns Salamibrote mit Ketchup. Jetzt liegen 2872 Seemeilen Atlantik hinter uns, fuer die wir 24 1/2 Tage gebraucht haben. Ohne nennenswerte Schaeden oder Komplikationen und relativ erholt haben wir diese lange Strecke gut ueberstanden. Wir sind maechtig stolz auf uns. Dann fallen wir in unsere Kojen.

Barbados, Port St. Charles, 15. Januar 2007

Wir stellen unsere Borduhr von UTC auf Karibik-Zeit um ( minus 4 Stunden). Es ist jetzt 8.30 Uhr, der blaue Himmel ist zum Teil bedeckt mit großen Haufenwolken und es vor uns liegt ein weißer Strand mit Palmen gesaeumt. Arne ist als erster aus seiner Koje gekommen und stattet uns sofort einen Willkommensbesuch ab. So erfahren wir schnell das Wichtigste zu den Einklarierungsmodalitaeten. Alles sei hier unkompliziert und die Beamten sehr entspannt und freundlich.

Und so war es dann auch. Drei freundliche Beamte in formvollendeter Uniform mit Aktentaschen kamen zu uns an Bord, hießen uns herzlich willkommen auf Barbados und ließen uns in siebenfacher Ausfuehrung eine Crewliste ausfuellen. Da wir breits vorgefertigte Crewlisten hatten, war bereits nach 35 Minuten alles erledigt. Wir zahlten dann eine Einklarierungs-Gebuehr von 25 US-Dollar. Gleich danach nahmen wir unsere gelbe Q-Flagge weg. Das war alles.

Unterdessen waren auch Inka, Olga und Peter auf den Beinen. Wir trafen uns alle auf der ROSE und begossen bei strahlender Sonne unser Wiedersehen. Inka hatte sogar eine kleine Flasche Sekt mitgebracht. Dann tauschten wir alle unsere Erlebnisse der vergangenen Wochen aus. Es war schon interessant zu hoeren, wie jede Crew diese Ueberfahrt erlebt hat. Dabei stellten wir fest, dass die ALDJERINYA und die ROSE scheinbar mehr mit starken Boen und Squalls zu kaempfen hatten als wir. Die sogenannten Squalls hatten wir gar nicht und mit den Boen hatte es sich bei uns auch in Grenzen gehalten. Arne hatten das ewige Rollen des Bootes schon nach zwei Wochen satt und Olga graut es schon jetzt vor der Ueberfahrt im Juni zurueck nach Europa. Bei uns hatte sich nach ein bis zwei Wochen eine Eingewoehnung an die Wellenbewegung eingestellt und am Ende war es nicht mehr von Belang, ob wir nun ein oder zwei Tage frueher oder spaeter auf Barbados sein wuerden. Zeitweise haben wir die Ueberfahrt auch genossen. Ein Segler sagte vor kurzem ueber Funk: "Diese Scheibe schneidet man sich nur einmal ab." Und so haben wir es auch empfunden.

Den Tag gestalteten wir ganz unterschiedlich. Stefan und Arne erkundeten das Dorf und die Hotel-Resorts, die ueber den Strand zugaenglich waren. Wir Maedels machten uns einen schoenen Tag in der Poolbar des hiesigen Yachtclubs von Port St. Charles und probierten unsere ersten karibischen Cocktails und Peter blieb auf dem Boot und erholte sich dort. Abends ging es dann ins Dorf Spicetown zum Abendessen. Ausgesprochene Restaurants gab es nicht so richtig in diesem kleinen Ort und wenn, dann hatten sie schon geschlossen. Gelandet sind wir dann schließlich in einer echten Lokal- Eckkneipe. Sie lag an der Verkehrshauptstrasse, direkt an einer grossen Kreuzung, besaß einen grossen Balkon mit Blick auf die Kreuzung. Nachdem uns der Wirt sein noch uebriggebliebenes Essen gezeigt hatte, meinte Inka prombt: "Das esse ich nicht." Und ehrlich gesagt, appetittlich sah es nicht aus in seinen Kuebeln. Aber Peter bestellte bei dem Wirt fuer uns alle ein Mix von allem was diese Kueche an Koestlichkeiten hergab.Und wir sollten es nicht bereuen.

die ALDJERINYA
der Strand von Port St. Charles
die ROSE
Barbados, Port St. Charles, 17. Januar 2007

Gestern ging es mit dem Bus zu einem Ausflug nach Bridgetown, der Hauptstadt der Insel. Das Busfahren selbst ist hier ein Erlebnis. Es gibt auf der Insel ein gut funktionierendes Busnetz. Es fahren zwei Sorten von Bussen. Die Privaten, das sind gelbe Busse, und die staedtischen, das sind blauen Busse. Beide kosten den lgleichen Fahrpreis, naemlich 1,50 Barbadosdollar, sie unterscheiden sich aber doch erheblich. Um es kurz zu sagen, die gelben Busse sind fuer die Jugend bzw. fuer die ewig jung Gebliebenen geeignet und die blauen Busse fuer die Erwachsenen. In den gelben Bussen spielt unentwegt Raeggi-Musik in entsprechender karibischer Lautstaerke. Der Busfahrer gehoert ebenfalls der juengeren Generation an, wie auch der Geldkassierer. Und der Fahrstil

Nach einer halben Stunde roch es exotisch aus der Kueche und eine viertel Stunde spaeter praesentierte uns der Wirt sein Ergebnis. Es schmeckte hervorragend. Selbst Inka war begeistert. Es gab Reis, Huhn, Fisch, Salat und Nudeln. Zum Nachtisch bestellten wir uns einen Kaffe. Der kam nicht wie ueblich zurechtgemacht in einer Tasse, sondern in Einzelteilen. Die Tassen, das Instantpulver fuer den Cafe und in einer Tupperdose war das kochende Wasser zum Aufgießen. Wir hatten unseren Spaß an diesem Abend.
das war unser abendliches Esslokal
wie soll ich es sagen, passt sich dem jugendlichen karibischen Gemuet an, hitzig, spritzig und doch relaxt. Das ganze Gegenteil sind die blauen Busse. Alles laeuft gesittet ab. Keine Musik, das Busgeld wird beim Busfahrer in eine Box geworfen und wegen einer ueberhoehten Geschwindigkeit auf den superengen Strassen braucht man sich auch keine Gedanken machen. Schließlich weiß der aeltere Busfahrer um die Gefahren im Strassenverkehr. Beide Busse, die gelben als auch die blauen haben wir ausprobiert. Die gelben sind fuer uns der Renner.

Bridgetown selbst war heiss, quirlig, aber nicht umwerfend. Neben einer "Altstadt" mit zahlreichen einheimischen Geschaeften gab es auch luxurioese Geschaefte, insbesondere mit Uhren und Schmuck fuer die Kreuzfahrtpassagiere. Am besten war die Ankerbucht mit ihrem weißen Strand. Morgen werden wir uns hierher verlegen, da zum einen der Ankerplatz in Port St. Charles sehr unruhig ist und zum anderen uebermorgen Rita aus Brotdorf hier in der Naehe von Bridgetown mit dem Flieger landen wird.

Port St. Charles
Barbados, Bridgetown, 20. Januar 2007

Es hat sich einiges ereignet. Vorgestern haben wir unser viel zu schweres Schlauchboot verkaufen koennen und dafuer auch gleich ein neues bekommen, gestern ist Rita, Stefans Schwaegerin, aus Brotdorf eingeflogen und wir haben es endlich geschafft, das SKYPE-Programm zum Telefonieren auf unserem Computer zu installieren. Inka von der ALDJERINYA hat uns dabei stundenlang geduldig geholfen. Nun konnten und koennen wir mit unseren Familien von Bord aus fuer verschwindend geringe Gebuehren ausgiebig telefonieren, sobald wir in einer Bucht ein offenes Netz finden. Sollten auch sie sich dieses Programm auf ihren Computern installieren, so werden diese Gebuehren auch noch wegfallen. Die moderne Technik ist immer mal wieder wunderbar.

Heute ist noch eine Grillparty am Strand geplant und dazu muessen wir noch etwas Fleisch auf dem Markt besorgen.

auch wenn wir die einzigen am Strand waren, der Stimmung tat es keinen Abbruch. Den Grill und die Musik stellte eine Strandbar.
Barbados, Port St. Charles, 22. Januar 2007

Olga und Peter haben wir gestern in Bridgetown zurueckgelassen. Sie werden die Kleinen Antillen von Sued nach Nord besegeln, so dass ihr naechstes Ziel Grenada sein wird. Irgendwo in den Grenadienen werden wir uns dann wiedersehen. Also, ein endgueltiger Abschied von den beiden war das nicht. Zusammen mit der ALDJERINYA segelten wir nun wieder nach Port St. Charles zurueck. Hier wollen wir morgen frueh ausklarieren und nach Martinique starten.

Heute allerdings hatten wir Wandertag. Rita, Inka, Arne, Stefan und ich sind von St. Charles aus auf die andere Seite von Barbados gewandert. Es war eine wunderschoene (Tor-)Tour. Um 8.15 Uhr ging es los und gegen 19.00 Uhr waren wir wieder auf unseren Booten. Schaetzungsweise 20 Kilometer hatten jetzt in unseren Beinen. Das hoert sich zwar nicht nach allzuviel an, aber unter sengender, karibischer Sonne war das gar nicht so entspannend. Erschwerend kam hinzu, dass der Norden von Barbados relativ duenn besiedelt ist und deshalb auf kurzen Distanzen kaum "Kneipen" bzw. Erfrischungsstopps zu finden waren. Halb verdoerrrt entdeckten wir nach 4 Stunden eine kleine abgelegende Lokalitaet. Jeder von uns kaufte sich gleich zwei Getraenke und zischte sie dann in einem Zuge weg.

Aber die Landschaft war beeindruckend, zumal dies auch unsere erste karibische Insel war, die wir erkundeten. Wir wanderte also von der West- zur Ostkueste und kamen an riesigen Zuckerrohrplantagen vorbei. Als neugirige Europaeer ging es sogleich ans Probieren. Arne holte sein Buschmesser heraus und schon hatten wir ein Zuckerrohr geschlagen. Der Saft der aus der Pflanze kam war sehr suess und im Inneren war purer, feuchter Zucker. Es war sehr lecker, machte aber auch sehr durstig. In der gleichen Prozessur uebten wir uns mit Bananen und Papayafruechten. Ansonsten gab es wenig zu ernten. Apfelsinen, Ananas, Pampelmusen oder aehnliche tropische Fruechte werden scheinbar auf Barbados, zumindestens im Norden der Insel, wohl nicht angebaut. Vor langer Zeit muss auf Barbados neben dem Zuckerrohr noch Tabak und Baumwolle ein Eckpfeiler der Wirtschaft gewesen sein. Heute ist der Insel nur das Zuckerroh und der Tourismus geblieben. Das hoert sich zwar wenig an, aber den Insulanern geht es rein optisch gesehen gut. Armut, verwahrloste Kinder, verdreckte Ortschaften oder herumlungernde Maenner waren nirgends zu sehen. Und von Kriminalitaet war ebenfalls nichts zu spueren.

Im Gegenteil. Die freundlichen Bajans, so werden hier die Bewohner von Barbados genannt, sind sauber und ordentlich gekleidet, es gibt eine gut funktionierende Infrastruktur, z.B.das Busnetz, ein gut organisiertes Schulwesen und wenn man den Buechern Glauben schenken kann, dann liegt dieser Erfolg daran, dass hier jegliche Regierungskoruption fehlt und die geringe Kriminalitaet ihr weiteres dazu beitraegt. Schwarz und Weiß leben hier scheinbar ganz natuerlich miteinander und die Menschen machten einen stolzen Eindruck auf uns. Wir waren froh, unserere kleine Karibikrundreise mit solch einer Insel zu beginnen.

erster Zwischenstop ohne Getraenke
zweiter Zwischerstpo mit Getraenken und interessantem Interieur
Natuerlich ist diese Insel vom Tourismus gepraegt. Der Sueden staerker als der Norden. Im Sueden befinden sich die breiten Straende mit den grossen Hotelresorts. Sie sind staendig bewacht und man muss sagen, dass das Eintrittsticket zu diesen Resorts die weisse Hautfarbe ist. Bei uns im Norden sind die Resorts gut in die Natur integriert worden. Etwas vernachlaessigt werden auf Barbados wir Segler. Port St. Charles ist eine sehr noble Retorten- Marina, die nicht wirkich fuer uns Fahrtensegler geeignet ist. Dann schon kommt Bridgetown mit seiner riesigen Ankerbucht. Und das war es im Wesentlichen auch schon. Fuer uns Fahrtensegler ist diese Insel sehr urspruenglich geblieben. Das hat dann auch seine Vorteile.
Ueberfahrt nach Martinique 23./24. Januar 2007

1.00 Uhr in der Nacht. Ich kann es kaum glauben. Eine Kakerlake ist eben an mir vorbei gelaufen! Wir dachten, daß wir sie nun endlich los seinen. Das letzte Mal hatten wir einen Vertreter dieser Gattung in Puerto Mogan gesehen und das duerfte mittlerweile fast zwei Monate her sein. Und ich hatte mir solch eine Muehe gegeben mit diversen Kakerlakenvertreibungsmassnahmen wie: Antikakerlakenspray, Koederfallen, Borsaeure und eine superteure Kakerlakenpaste fuer 23 Euro. Auch mein allabendliches Patrouillegehen auf dem Vorschiff - von dort starteten die Kakerlaken ihre Hauptattacken auf unser Boot - und die gleichzeitige Verfolgungsjagd unter Deck sollten ihr Gutes dazu beitragen. Nun koennen wir nur hoffen, daß diese Kakerlake mit eine Einkaufstuete als einziges Exemplar mit an Bord gelangt ist. Gefangen habe ich sie auf jeden Fall und sofort den Fluten des Atlantiks uebergeben.

Martinique, La Marin, 26. Januar 2007

Das Wetter auf Martinique ist nicht so bestaendig wie auf Barbados. Ab und zu gibt es eine kleine Husche, nach der aber sofort die Sonne wieder hervor kommt. Wir liegen momentan in der grossen Ankerbucht La Marine im Sueden der Insel mit circa huntert anderen Yachten. La Marin ist das Segelzentrum der Windward Islands. Viele Charterfirmen haben hier ihren Stuetzpunkt und hier soll man alles bekommen wir in Europa, gleich ob Nahrungsmittel oder Seglerbedarf. Und so wollen wir auf Martinique auch einiges erledigen. Zum einen wollen wir uns ein Batterie-Lichtmaschinenladeregler einbauen lassen, unser Paket mit den noch fehlenden Seekarten und Hafenhandbuecher vom Trans-Ocean Vereinsstuetzpunkt abholen und zum anderen uns neu verproviantieren.

Rita hatte uns schon aus Deutschand das Ladegeraet mitgebracht, so das wir nur noch einen Mechaniker finden muessen, der uns dieses Geraet auch einbauen kann. Und unsere Suche war auch schon erfolgreich. Dank der guten franzoesischen Kenntnisse von Stefan und Rita fragten wir uns durch die hier ortsansaesige Werft nach einem Elektriker durch. Der Mechaniker, ein sehr junger Mann, will am Montag gegen 14.00 Uhr zu uns an Bord kommen und das Geraet einbauen. Dazu muessen wir allerdings in die Marina, da wir keine 220 Voltanlage auf dem Boot besitzen.

Mit dem Trans-Ocean-Stuetzpunkt in der Anse Mitan haben wir auch schon Kontakt aufgenommen. Unser Paket mit den Seekarten ist gestern puenktlich aus Berlin angekommen. Piko von der Nautischen Buchhandlung "BOOTSCHAFT" versorgt uns immer zuverlaessig mit diesen Unterlagen und beraet uns hoechst sachkundig. Er ist uns inzwischen zu einem Freund geworden. Auf diesem Wege nochmals besten Dank, Piko! Ebenfalls am Montag koennen wir das Paket abholen.

Martinique, La Marin, 30. Januar 2007

Wir hatten uns fuer zwei Tage ein Auto gemietet. Gestern war der Tag der Besorgungen. Stefan blieb mit dem Mechaniker an Bord und baute erfolgreich unseren neuen Batterie-Lichtmaschinenladeregler ein.Wir Maedels, Rita, Inka und ich machten einen Ausflug mit dem Auto zum TO-Stuetzpunkt in die Anse Mitan, die zirka 30 Kilometer von La Marin entfernt liegt. Somit bekamen wir einen ersten Eindruck von der Insel. Es gab viel Verkehr, Staus, Straßen, die mehr als 25 Prozent Steigung oder Gefaelle hatten, super enge Gassen, auf den Strassen laufende Huehner und streunende Hunde und unser geliebtes Baguett. Vieles erinnerte uns an Frankreich aber dennoch ist hier alles karibischer. Eine sehr interessante Mischung. Rita war zudem erstaunt darueber, wie viele Franzosen hier englisch sprechen. Ein echter Fortschritt, wie ich finde. Unsere Seekarten haben wir auch bekommen und auf Grund des guten Ratschlags von Irene von TO fuhren wir mit der Faehre von der Anse Mitan nach Fort-de-Franc, der Inselhauptstadt. Ein kleiner Rundgang durch die Altstadt mit seiner Fußgaengerzone und ein, zwei Schiffsausruester und schon waren wir wieder auf dem Rueckweg.

Heute ging es ausgibig ueber die Insel. Rita suchte uns eine interessante Inselrundtour aus und Stefan kutschierte uns sicher ueber die Insel.

In Kuestennaehe gab es zahlreiche Fischstaende. Es waren bunte Fische im Angebot aber auch Goldmarkrelen und Thunfische. Diese Exemplare waren aber deutlich groesser als unser Fang auf dem Atlantik. Die Menschen hier sind ebenfalls sehr freundlich, aber bei weitem nicht so quirlig wie die Bajans. Auf Barbados klag aus jedem Lautsprecher Raeggie-Musik. Da ist es hier auf Martinique etwas ruhiger und gesitteter.
Im Trans-Ocean (TO) sind wir Mitglieder. Weltweit besitzt der Verein Stuetzpunkte, die von ehrenamtlichen Mitglieder geleitet werden. Sie helfen bei Problemen jeglicher Art.
Beim Zitronen fluecken
Raupe beim fressen
Sportunterricht
Martinique, la Marine, 1. Februar 2007

Heute hieß es nun Abschied nehmen von der ALDJERINA! Unsere Segel-Wege trennen sich jetzt, da Inka und Arne diese Saison noch in der Karibik verbringen werden. Schade, daß sie soo viel Zeit haben und nicht auch schon dieses Jahr durch den Panama-Kanal gehen muessen. Beide habe wir in den vergangen Monaten sehr lieb gewonnen. Wir werden Arnes Gespraeche ueber sein Lieblingsgericht, panierte Kotletts, vermissen, wie auch Inkas unermuetliche, ruehrige und freundliche Art. Mit Abschiedstraenen und vielen, vielen guten Wuenschen ließen wir sie im Kielwasser in der Bucht von La Marin zurueck.

Unsere Bugspitze zeigt jetzt nach Sueden in Richtung St. Lucia. St. Lucia ist bekannt durch seine beiden hohen Kegelberge, die im Sueden der Insel liegen. Die Entfernung zwischen Martinique und St. Lucia

Das erste Mal haben wir eine Vorstellung bekommen, was Urwald bedeuten kann. Die Insel ist sehr gebirgig und hoch. Der hoechste Berg Mount Pelee, er ist ein Vulkan und ist das letzte Mal 1902 ausgebrochen, ist 1390 Meter hoch. Zeitweise regnete es in den Bergen. Ueberall sahen wir sattes Gruen, Palmen, Bambus und viele, viele Baeume, deren Namen wir ueberhaupt nicht kennen. Wir haben sogar Wasserfaelle gesehen. Im Gegensatz zu Barbados wird auf dieser Insel viel Obst und Gemuese angebaut: Pampelmusen, Zitronen, Mandarinen, Bananen, Mango und Kakaofruechte haben wir gesehen. Zahlreich sind hier auch die Kokos-,Papaya-, Avocado- und Brotfruchtbaeume. Mit dem Brotfruchtbaum ist ja die beruehmte Geschichte mit Capitan Bligh verbunden. Ende des 17. Jahunderts ließ Bligh tausend Brotfruchtbaeume aus der Suedsee fuer den Export nach Europa auf sein Schiff der "Bounty" verladen. Auf dem Rueckweg kam es dann zu der beruehmten Meuterei. Nach seiner Rettung unternahm Capitan Bligh eine neue Brotfrucht-Expedition, und so wurde die Pflanze weit verbreitet. Die grossen Fruechte, sie koennen bis zu 2 Kilo schwer werden, werden hier auf Martinique scheinbar nicht geerntet. Die Baeume sind voll mit uebergrossen Fruechten und auf dem Markt oder in dem Supermarkt findet man sie auch nicht im Angebot.
Urwald
Dieser nette alte Franzose, wie er betonte, flueckte uns eine Tasche voll Mandarinen von seinem Baum. In Windeseile verschwand er kletternd in dem Baumwipfel und kam nach 5 Minuten mit der uebervollen Tasche zurueck. Er hatte viele Fragen an uns: wie wir hierher gekommen seien, wie groß das Boot sei, ob wir Kinder haetten, warum nicht und wie lange wir unterwegs sein wuerden. Er erzaehlte uns dann von seinen neun Kindern und stellte uns auch gleich stolz eines seiner Enkelkinder vor. Wir erzaehlten ihm, daß wir nie Kakaofruechte gesehen haben oder Mandarinen am Baum und so viel Urwald. Er fand das alles sehr lustig.
betraegt nur 25 Seemeilen. Das nennen wir jetzt nach dem Atlantik einen Katzensprung. Da fuer uns mit dem Kurs nach Sueden der Wind von hinten kommt, wird es ein entspanntes Segeln werden. Unser naechster Hafen bzw. Ankerbucht soll die unter Seglern beruehmte Rodnay Bay sein. Wir sind gespannt was uns erwartet.
Fischmarkt
St. Lucia, Rodnay Bay-Soufriere, 3. Februar 2007

Die Rodnay Bay ist schoen, aber nicht schoen genug um zu bleiben. Jedes Jahr kommt die ARC-Regatta von Gran Canaria hier vor Weihnachten an. Außer dem Hafen und der davor liegenden Bucht gibt es wenig im Hinterland zu sehen. Das anhaengige Dorf hat wenig Infrastruktur und ist sehr arm. Alles konzentriert sich hier fuer uns auf das Marinagelaende. Es gibt natuerlich Bars und Restaurants, einen kleinen Supemarkt, zwei Banken und einen Bootszubehoerladen.

Das Einklarieren war problemlos und zuegig, 15 Minuten. Wir hatten zuvor bereits gelesen, dass gleichzeitig Ein- und Ausklarieren kann, wenn man nicht laenger als 72 Stunden im Land bleibt.. Das spart Zeit und vor allem Geld. Diese Prozessur kostete 30 Eastern Caribbean Dollar, das sind ungefaehr 12 US Dollar und zirka 10 Euro. Wir haben es in der Karibik mit drei Waehrungen zu tun. Auf Barbados war es der Barbados Dollar, auf Martinique der Euro und auf St. Lucia bis Grenada werden wir den Eastern Caribbean Dollar haben. Ich muss aber dazu sagen, dass man ueberall auf den Inseln mit US Dollar bezahlen kann. Das Wechselgeld erfolgt dann aber in einheimischer Waehrung.

Eine Nacht in der Rodnay Bay reichte uns. Dann segelten wir in den Sueden der Insel, in die Ankerbucht vor dem Oertchen Soufriere. Die Insel ist vulkanischen Ursprungs und bietet vom Wasser aus eine beeindruckende, stark gefaltete Berglandschaft. Von der Mitte der Insel, ab der Marigot Bay, in der der Film "Dr. Doolittle" teilweise gedreht wurde, wurde fuer die Kuestenregion ein Naturreservat eingerichtet. Der Hintergrund ist der Schutz der Unterwasserwelt in dieser Region. Die Riffe sind durch das Ankern stark in Mitleidenschaft gezogen worden und die Fische verloren ihren Lebensraum. Das Tauchen ist hier auch nur in Begleitung eines lizensierten Tauchers einer der nahegelegen Tauchbasen moeglich. Fuer uns bedeutete das, dass hier in dieser Schutzregionen ein komplettes Ankerverbot besteht. Dafuer wurden zahlreiche Moorings (Ankerbojen) ausgelegt, an denen wir uns festmachen koennen. Selbstverstaendlich gegen eine kleine Gebuehr. Organisiert und kontrolliert wird dieses Reservat von der staatlich gefoerderten Organisation "Soufriere Marine Management Authority", kurz SMMA. Abends kam der Ranger und kassierte fuer zwei Tage 15 US Dollar.
Rita und Stefan verschliefen die halbe Ueberfahrt, unser Steuermann war unsere Windsteueranlage und ich hatte ein wachsames Auge auf den Gegenverkehr
Am Tage besichtigten wir Soufriere. Dieser Ort wurde 1955 durch einen grossen Brand stark zerstoert und uebrig geblieben sind nur wenige Kolonialhaeuser aus der Westindienzeit. Es gibt hier Kneipen, kleine Einkaufslaeden und eine besondere Attraktion ist der Markt, wo Obst, Gemuese, Salat und Fisch preisguenstig angeboten werden. Das Leben spielt sich auch hier auf den Strassen ab. Sehen und Gesehen werden gehoert auch hier, wie bei uns in Deutschland, zum Tagesgeschaeft. Die Strassen sind voll, eng und ueberall ertoent Karibische Musik. Das Flair in diesem Ort ist angenehm und deutlich anders als das auf dem europaeischen Martinique und dem wohlhabenden Barbados.
die beiden ueber 700 m beruehmten Pitons, sie sind auch in der Nationalflagge verewigt
unser erster Kontakt mit Bootsboys, sie bieten verschiedensten Service an
in der Kneipe
Soufriere
Die Umgebung erkundeten wir zu Fuß. Wir hoerten von den Bootsboys, daß ganz in der Naehe Wasserfaelle zu sehen sein. Also machten wir uns auf die Suche. Wir fanden Apfelsinen, Mangos, Zitronen und Muskatnuesse an den Baeumen. Auch einen Einheimischen, der fuer einige Zeit in Deutschland gearbeitet hat und noch ein paar Brocken deutsch konnnte. Aber keine Wasserfaelle. Spaeter hoerten wir, dass man 10 US Dollar zahlen muesste um sie zu besichtigen.

Rita suchte uns aus den Prospekten ein in Soufriere mit einheimischer Kueche empfohlendes Restaurant aus, in dem wir dann abends essen gingen.

Bequia, Admiralty Bay, 5. Februar 2007

Da wir Rita puenktlich am 12. Februar am Flughafen auf Grenada abgeben muessen, sind wir gleich von St. Lucia, vorbei an St. Vincent nach Bequia durchgefahren. Das waren 60 Seemeilen am Stueck und fuer die in der Karibik nur kurz scheinende Sonne, von 6 Uhr morgens bis 18 Uhr abends, eine relativ lange Strecke. Wir segelten morgens um 6 Uhr los und wollten noch im Hellen in der Admirality Bay auf Bequia ankommen. Dieser Toern hatte es in sich. Das Wetter ist schon seit Tagen sehr unbestaendig, ein Wechsel von Sonne, Regen und Windboen. Die Passagen zwischen den Inseln sind bekanntlich immer etwas rauer, da hier der Antlantik sich zwischen den Inseln hindurch quetscht. In der Inselabdeckung von St. Vincent legte sich dann der Wellengang und auch die Windboeen wurden weniger. Aber auf der Strecke zwischen St. Vincent und Bequia wurde es ganz ungemuetlich. Tiefhaengende Wolken, begleitet von viel Wind und Regen machten das Karibikwetter zum Ostseewetter. Bei 7 Windstaerken und die Wellen von der Seite segelten wir Bequia entgegen. Mit dem letzten Buechsenlicht warfen wir den Anker in der Bucht vor Bequia.

Die Admirality Bay war eine Bucht ganz nach unserem Geschmack. Das Wasser war klar, die Bucht sehr geschuetzt, nicht zu groß, ohne Schwell und gesaeumt mit vielen am Strand liegenden kleinen Lokalitaeten. Es gab einen Gemuese- und Obstmarkt und kleinere Supermaekte.

Bequia ist auch eine Insel des Port of Entry. Das heisst, daß wir hier einklarieren koennen. St. Lucia haben wir verlassen und an St. Vincent sind wir vorbeigesegelt. Bequia gehoert zu dem Staat St.Vincent und somit unser erster Hafen auf neuem Territorium. Auch hier ging alles zuegig ueber die Buehne. Allerdings betrug die Einklarierungsgebuehr US Dollar.

Im Internet-Cafe nahmen wir Kontakt mit Olga und Peter von der SY ROSE auf. Sie waren vor einigen Tagen von Grenada los gesegelt und mußten sich in unserer naeheren Umgebung aufhalten. Als wir erfuhren, dass sie nur einen Segeltag von uns entfernt lagen, verabredeten wir uns auf der Inselgruppe der Tobago Cays. Dorthin wuerden wir in den naechsten Tagen dann segeln. Beide freuten sich schon auf unser Wiedersehen und wir Drei auch.

Rita entdeckte mal wieder ein sehr akzeptables Eßlokal. Der Inhaber dieses Restaurants war ein Franzose und seine Frau kam von dieser Insel. Und diese Mischung fand sich dann in den Gerichten wieder, franzoesisch-creolisch. Es schmeckte vorzueglich.

Nach der anstengenden Ueberfahrt von gestern genehmigten wir uns ein paar karibische Cocktails mit einem entspannenden Blick auf die Ankerbucht.
unser naechstes Boot
Tobago Cays, 7.-9. Februar 2007

Die Tobago Cays sind das Mekka der suedlichen Karibik. Es ist eine Inselgruppe von vier unbewohnten Inselchen, denen ein grosser Riffguertel vorgelagert ist. An diesem brandet mit lautem Getoese der Atlantik an. Natuerlich sind die Cays laengst kein Geheimtip mehr, auch wenn sie noch so klein sind. Und so fanden wir uns mit zirka 50 anderen Yachten in zahlreicher Gesellschaft. Und weil die Karibik so klein ist, ankerten wir unmittelbar neben der uns gut bekannten Segelyacht DINGO aus Holland. Martin und Dirma und ihr 8 Monate altes Baby waren fester Bestandteil unserer regelmaeßigen Funkrunde auf der Atlantikueberquerung. Auch sie hatten jetzt Besuch aus der Heimat. Dirmas Eltern sind fuer 3 Wochen zu Gast auf der DINGO.

Die Tabago Cays sind ein Naturschutzpark. 12 US Dollar pro Tag gingen zu Gunsten der Natur. Der Marine-Park-Ranger uebergab uns eine Info-Broschuere, in welcher Verhaltensregeln

und Informationen zu den Cays enthalten waren. Und wenn ich ehrlich bin, das vorgelagerte Riff mit seinen Korallen ist schon sehr stark angegriffen. Die Farben der Korallen sind fast einheitlich grau und dieVielfalt von Fischen, die ich auf den Malediven gesehen habe, fehlt hier auch. Ich finde es erfreulich, dass auch in aermeren Laendern der Naturschutz nicht vergessen wird.
Den ganzen Tag ueber sprangen wir zum Schwimmen in regelmaeßigen Abstaenden ins Wasser. Stefan suchte sich immer wieder eine neue Stelle vom Boot aus, von der er ins Wasser springen konnte. Mittags ging es mit dem Dingi zum Riff, um dort zu schnorcheln. Auf dem Weg dorthin sahen wir eine Schildkroete, die an uns vorbei schwamm. Am fruehen Nachmittag dann trudelten Olga und Peter ein. Das war eine Freude! Bei gut gekuehlten Pina Colada feierten wir unser Wiedersehen und schmiedeten sogleich Plaene fuer den Abend. Rita und Stefan hatten den ganzen Tag schon mit dem Gedanken gespielt, von den Bootsboys eine Languste zu kaufen. Aber wir verwarfen den Gedanken, da wir keinen so grossen Topf haben, in dem wir dieses grosse Tier zm Kochen reinstecken koennen. Und wie der Zufall es will, beim schmieden unserer Abendgestalltung kam ein Boot mit zwei der Bootsboys bei uns laengs und boten uns fuer heute Abend ein Lobsterbarbeque auf einer der Inseln an. Bei gegrilltem Lobster und einheimischen Gemuese als Beilage konnten wir einfach nicht nein sagen.
Neitschel und Dess, so hießen unsere Bootsboys, holten uns puenktlich um 18.30 Uhr von unseren Booten ab und fuhren uns an den Strand. Dort standen fuenf Tische mit Baenken, von denen einer fuer uns gedeckt war. Die anderen Tische waren ebenfalls mit Seglercrews besetzt, die ebenfalls einen Grillabend vor sich hatten. Vom grossen Holzkohlegrill roch es schon koestlich. Dort standen vier Einheimische, die den Grill bedienten. Auf ihm lagen so viele halbierte Lobster, wie wir noch nie auf einem Gritll gesehen hatten. Der Abend war ein voller Erfolg. Die Stimmung war prima, das Essen wunderbar und das Wetter leistete auch seinen Beirag. Es regnete an diesem Abend ausnahmsweise einmal nicht.
Vielleicht noch ein paar Worte zu den Bootsboys. Es gibt sie auf fast allen Insel in der Karibik, mal mehr, mal weniger. Mal sind sie sehr freundlich und unaufdringlich, manche sind das ganze Gegenteil. Sie bieten den Seglern, die vor Anker oder an Moorings liegen, ihre Hilfe an. Und das in verschiedenster Form. Sie helfen beim Festmachen an den Moorings, fahren die Segler an Land, verkaufen Obst und Gemuese, organisieren
unsere MULINE in den Tobago Cays
Olga und Peter
Neitschel
Landausfluege oder nehmen am Abend Bestellungen auf fuer das fruehmorgendlich und puenktlich gelieferte Brot. Und wie in unserem Fall, Neitschel und Dess organisieren einen Grillabend mit zarten Langusten. Die Bootsboys sind meist gut organisiert und sehr zuverlaessig. Ist der Preis einmal ausgehandelt, bleibt es auch dabei.

Eine andere Form des Geldverdienens, aber aehnlich die der Bootsboys, ist das Dingi-Watching. Meistens Jugendliche aber auch Kinder nehmen die Segler, wenn sie mit ihren Dingis von ihren Booten an Land kommen, stuermisch in Empfang und wollen auf das Dingi aufpassen. Nun koennte man sagen, ich kann mein Dingi selber am Steg fest machen oder ich kann auf mein Dingi selber aufpassen. Das ist richtig aber zum einen denken wir, dass das hier eine Art des Geldverdienens ist (auch wenn uns diese Art fremd ist) und uns dieses Geld nicht weh tut. Zum anderen geht man damit jeglichen Komplikationen aus dem Weg. Außerdem ist es hoechstwahrscheinlich, dass das Dingi heil und unversert an seinem Platz schwimmt, wenn man vom Landgang zurueckkommt. Die Jumgs nehmen ihre Arbeit des Dingi-Watching ernst. Das ist bislang unsere Erfahrung. In St. Lucia z.B. hatten wir beim Losfahren vom Boot einen Jungen im Dorf loslaufen sehen, der uns beim Uebersetzen entdeckt hatte. Atemlos kam er auf dem Steg an. Sein Name war Simon. Da es schon spaet war, waren seine Kumpels bereits verschwunden. Wir handelten einen Preis aus, 1 Euro und 50 Cent, und sagten ihm, wir wuerden in zwei Stunden wieder kommen. Dann fing es an, wie aus Kuebeln zu regnen. Der Regen dauerte den gesammten Abend an und als er fuer einige Minuten aufhoerte, rannten wir zu unserem Dingi. Natuerlich erwarteten wir Simon bei diesem Wetter nicht auf dem Steg bei unserem Dingi. Aber weit gefehlt. Als wir atemlos dort ankamen stand er schon mit der Leine in der Hand vor uns. Auch er hatte sich zwar irgendwo in der Naehe untergestellt, aber als der Regen aufhoerte, kehrte er scheinbar sofort wieder zum Steg zurueck. Wir waren beeindruckt!

Rita entschloß sich, Brot zu backen. Da in unseren Petroleumofen drei Brotformen hinein passen, wurden es dann auch gleich drei Brote. Wir hatten auf Gomera 25 Kilo Weizenkorn und 8 Kilo Roggenkorn bei einer Muehle gekauft. Nun wurde das erste Vollkornbrot an Bord gebacken. Stefan durfte das Korn durch unsere Kornmuehle drehen und Rita verarbeitete das Mehl mit der Hefe und dem Meereswasser zu einem Teig. Der musste dann doppelt so groß werden und kam dann in den Ofen. Es roch wie in einer Baeckerei. Das Ergebnis schmeckte hervorragend.
Leider war der letzte Tag auf den Cays auch der letzte mit Olga und Peter von der ROSE. Wie schon bei der ALDJERINYA ging uns der Abschied sehr nahe. Peter und Olga werden im Mai wieder nach Europa zurueck segeln. Peter wird wahrscheinlich im Herbst in Barcelona seine Arbeit wieder aufnehmen muessen. Wenn alles klappt, koennten wir die beiden im Jahre 2009 auf unserer Heimfahrt durch das Mittelmeer in Barcelana besuchen. Das waere eine tolle Sache. Aber bis dahin wuenschen wir ihnen alles erdenklich Gute.
Tobago Cays - Clifton/Union Island - Hillsborough/Carriacou - Tyrell Bay/Carriacou, 9. Februar 2007

Heute war ein abwechselungsreicher Tag.

Um 07.15 Uhr holten wir den Anker aus dem Sandboden und dem glasklaren Wasser in den Tobago Cays hoch bei schoenem Wetter und Wind aus Ost mit der Staerke 3-4, der draussen auf die ueblichen E 4-6 zulegte. Olga und Peter schauten aus ihrer Vorluke und winkten uns zum Abschied zu, Peter noch nicht ganz so kraeftig. Dann ging es unter Segeln ueber die 4 Seemeilen weitere aber einfachere Nordroute einmal um die Insel Mayreau rum und eine gute Stunde spaeter sahen wir bereits die kleine Insel UNION ISLAND mit dem halbrunden Riff direkt vor dem Hafen Clifton und dem kleinen Flughafen gleich daneben Wir um das beeindruckende Riff rum und unter Motor in die Hafenbucht eingelaufen. Vor dem Steganleger entdeckten wir eine freie Boje, an der wir um 09.00 Uhr festmachten. Damit hatte wir uns ein Ankermanoever erspart. Die Hilfe des Boatsboys, der sich uns gleich anbot, hatten wir nicht genutzt - so ging es also auch. Hier in Clifton wollten wir nur ausklarieren, weil Union Island die letzte Insel der Grenadinenist, die noch zu dem Staat St. Vincent gehoert. Martina blieb an Bord und Rita und ich fuhren mit dem Dinghi zum Steganleger.

Zum Ausklarieren musste ich zum Flughafen, der nur fuenf Minuten entfernt war. Dort ging zunaechst alles sehr schnell. Eine nette uniformierte Dame nahm meine Papiere entgegen, ging mit mir in den Sicherheitsbereich, lies mich nur ein Formular ausfuellen, gab mir ein gestempeltes Dokument zurueck und meinte mit Blick zum Ausgang des Sicherheitsbereiches, ich koenne gehen. Auf meine nochmalige Nachfrage - so schnell ging es sonst nie mit der Ausklarierung - meint sie, ja es sei alles erledigt. Ich also Richtung Ausgang, wo mich eine recht resolute uniformierte Dame abfing und sich meine Papiere zeigen lies. Ich zeigte nur auf die freundliche Dame und meinte, diese habe bereits alles mit der Ausklarierung erledigt. Das fuhrte nur dazu, dass die Resolute der Freundlichen eine kleine Standpauke hielt und mich zu einem weiteren Schreibtisch bat. Hier stellte sich heraus, dass die freundliche Dame nur von der Einwanderungsbehoerde war, ich jetzt aber beim Zoll sass. Dort also nochmals 15 Minuten Schreibkram fuer mich, dann noch einmal den Schreibtisch gewechselt fuer den letzten Stempel und ich konnte den Flughafen ausklariert verlassen.

Zurueck an Bord holten wir den Anker gegen 14.50 Uhr gleich auf, konnten sogar unter Segeln ablegen und segelten an Sandy Island (dort konnten wir auf dem herrlichen Sandstrand die jungen Palmen erkennen, die 2004 nach dem Hurrikan IVAN neu gepflanzt werden mussten) und den Sister Rocks vorbei in die 5 Seemeilen entfernte Tyrell Bay, die im Suedwesten der Insel Carriacou liegt. Die Tyrell Bay war voller Boote vor Anker, bot aber sehr guten Schutz. Bei der Einfahrt konnte wir 12 Pelikane zaehlen, sie sich ab uns zu einen Fisch aus dem Wasser holten. Um 16.05 Uhr ging der Anker auf nur 4,2 Meter Wassertiefe in der Tyrell Bay runter.

Auch hier ging es gleich mit dem Dinghi an Land. Wir blieben aber bereits in einer Strandkneipe mit einem sehr wackeligen Dinghianleger haengen, die einen kostenlosen Internetzugang anboten. So konnten wir dort mit unserem Rechner mal wieder skypen und ins Internet reinschauen.

Tyrell Bay/Carriacou - Prickley Bay/Grenada, 10. Februar 2007

Heute sind wir mal wieder eine laengere Strecke gesegelt, und zwar 42 Seemeilen von der Tyrell Bay bis in die Prickley Bay in Grenada, denn am Montag muss Rita schon in Grenada mit dem Flieger zurueck nach Deutschland. Morgens um 06.45 haben wir in der Tyrellbucht unter Segeln abgelegt bei E 3-4.Wir hatten tolles Wetter und meist sehr guten Wind, von schraeg hinten mit 4 - 5 Beaufort. Auch in der Abdeckung der Insel Grenada, die wir an Backbord liessen, war der Wind nie zu schwach. Als wir die Nase am Saline Point, dem suedwestlichsten Punkt der Insel, rausstreckten, kam der Wind dann von vorne. So kreuzten wir noch eine Stunde mit dem 2. Reff. und einem kleinen Teil der Rollgenua um Glover Island herum, bis wir die Prickleybay im Sueden der Insel anlegen konnten. Dort tasteten wir uns vorsichtig hinein, da wir keine genauen Seekarten hatten und warfen bereits um 15.45 Uhr auf 8,5 Meter Wassertiefe den Anker, gleich neben der SY Aries mit Anne-Marie und Benno, die wir bereits aus Gratiosa auf den Kanaren kennengelernt hatten.

Anschiessend schwimmen, Landausflug mit Spaziergang, Drinks an der Marinabar. In der kleinen Prickley Bay Marina konnten wir dann noch einen Steinofen bewundern, wo tolle Pizzen gebacken wurden. Das konnten wir uns nicht entgehen lassen und wurden auch trotz unserer grossen Erwartungen nicht enttaeuscht.

Prickley Bay, 12. Februar 2007

Gestern wanderten wir zu dem nahe gelegenen Flughafen, mieteten uns dort ein Auto fuer eineinhalb Tage und erkundeten damit die Insel. Sie ist recht dicht besiedelt, arm und reich liegen recht dicht nebeneinander, Ortsschilder gibt es nicht, zahlreiche Muskatnussbaueme gesehen und auch reife Muskatnuesse gesammelt. Abends hat uns Rita in ein tolles Restaurant in einem Resort eingeladen.

Heute haben wir bei ueberwiegend regnerischem Wetter die Inselhauptstadt, St. Georges, erkundet. Vom Fort St. Georges hat man einen wunderbaren Ueberblick ueber die quirlige Stadt mit den den engen Gassen, vielen Geschaeften, den zwei Buchten, dem Anlegesteg fuer Kreuzfahrtschiffe, wo gerade die AIDA festgemacht hatte. Auf dem Markt werden ueberwiegernd Gewuerze und Muskatnuesse angeboten, die ueberall auf der Insel angebaut werden.

Am spaeten Nachmittag ging es dann zum Flughafen. Dort gaben wir den Leihwagen ab und mussten uns von Rita trennen. Ihr Rueckflug hatte etwas Verspaetung. Sie startete erst um 21.08 Uhr. Zu diesem Zeitpunkt waren Martina und ich bereits wieder an Bord und konnten den Flieger beobachten, wie er beim Start mit einer Rechtskurve ueber das Ankerfeld der Prickleybay flog. Wir winkten Rita zu, schalteten wie verabredet den Blitz im Topp unseres Mastes ein. Das konnte Rita aber nicht erkennen, wie sie uns spaeter schrieb.

Abends an Bord gab es dann gebachene Bananen von der Staude, die wir noch aus Martinique hatten. In den naechsten Tagen werden wir wohl oefter Bananen essen, da leider immer alle Bananen einer Staude zur gleichen Zeit reif werden.
Hafen von Grenada
Schule ist beendet
Fischverkaeuferin
Haupt-verkehrszeit in Grenada
Ueberall auf der Insel waren Kakaobaeume
Benno von der Aries verabschiedet sich von Rita
Am Steg erwartete mich breits Rita, die in der Zwischenzeit unseren Muell entsorgt und frische Eier eingekauft hatte. Wir zurueck mit dem Dinghi an Bord, Segel hoch und bereits um 10.20 Uhr verliessen wir den hufeisenfoermigen Hafen. Dann ging es an den Inseln Petit St. Vincent und Petit Martinique vorbei zu der Insel Carriacou. Diese gehoert bereits zum Staat Grenada und in dem kleinen Inselhauptdorf Hillsborouhg wollten wir fuer Grenada einklarieren. Vorbei an Jack a Dan segelten wir in die Hillsborough Bay und liessen vor dem Ort bei leichtem Schwell auf 5 Meter Wassertiefe um 12.20 Uhr den Anker fallen. Neben uns lagen nur noch 5 andere Segelyachten in der Bay. Da die Einklarierungsbehoerden nach unseren Unterlagen erst wieder um 13.00 Uhr oeffneten, bereiteten wir uns zunaechst ein Fruehstueck mit den soeben gekauften Eiern und selbst gebackenem Brot. Danach beschlossen wir, dass der Anker gut haelt und setzten alle drei mit dem Dinghi ueber. Wahrend Martina und Rita den Ort mit seinen 2 Supermaerkten und zahlreichen Bars erkundeten, durfte ich mal wieder in die Amtsstuben. Immigration und Zoll waren in zwei Gebaeuden nahe dem Steganlieger untergebracht und nach 4 Schreibtischen und 20 US-Dollar war die Einklarierung bereits nach 40 Minuten erledigt.
Flaggenwechsel, St.Vincent-Grenada
Einklarierungsbuero in Hillsborough auf Carriacou
Hillsborough
An dieser Stelle endet erst einmal unsere selbst gestaltete Seite der Karibik. Denn wir haben nun auf der linken Seite unserer Homepage einen neuen Button mit dem Namen: L O G B U C H eingerichtet. Dort geht es mit den Berichten weiter, und das hoffentlich toppaktuell.

Dahinter verbirgt sich eine tolle Technik, die uns Jörg und Thorsten vom Yachtfunk.com zur Verfügung stellen. Damit können wir allein über Kurzwelle und damit von Bord aus, also ohne wie bisher auf das Internet angewiesen zu sein, Texte auf die Homepage stellen.

Für Euch Leser hat es noch den Vorteil, dass die aktuellsten Berichte immer gleich ganz oben stehen.

Weiterhin viel Spass beim Lesen und dass Ihr uns nicht vergeßt.

Stefan und Martina