Tuamotus - Kauehi - Das Dorf Tearavero
Wir ließen Ua Pou in unserem Kielwasser und segelten gemeinsam mit der YAGOONA in Richtung Südwesten. Dort wartete schon eine neue  Herausforderung auf uns. Das Tuamotus Archipel mit seinen zahlreichen Korallen Atollen, Riffen und seinen etwas heiklen Riffpassagen. Tagelang hatten wir schon von nichts anderem mehr gesprochen. Wir durchstöberten zusammen mit der YAGOONA unsere nautische Literatur und suchten nach dem Atoll mit der am einfachsten zu befahrenden Riffpassage. Unsere Wahl viel auf das Atoll Kauehi. Aber erst einmal lagen knappe vier Tage Segeln vor uns.
Die Riffpassage liegt erfolgreich hinter uns. Vor uns fährt die YAGOONA und unter Segel die DINGO. Das Problem mit den Riffpassage in die Atolle ist dieses, dass wenn man zur falschen Zeit der Tide durch die Passage fahren will, enormer Strom setzen kann, dieser das Boot in seiner Manövrierfähigkeit stark beeinträchtigt, bishin zum lahm legen, dazu unkontrollierte Stromschnellen entstehen und am Ende das Boot in ernste Schwierigkeiten geraten kann. Leider sind das keine Seltenheiten, denn viele Wracks zieren die Riffe zahlreicher Atolle.
Hier nähern wir uns nach vier Tagen segeln unserer ersten Riffpassage. Wir hatten in den letzten Monaten auch regelmäßigen Funk-und E-Mailkontakt mit der Sy DINGO, mit Martin, Dirma und klein Boaz und der Sy HAFSKIP, mit Ilse und Jost. Beide holländischen Yachten hatte wir das letzte Mal in der Karibik gesehen. Über Funk hörten wir nun, dass die HAFSKIP in Richtung Raoia Atoll segelte, an diesem Atoll zerschellte 1947 das Floß Kon Tiki von Thor Heyerdahl, aber die DINGO ebenfalls auf dem Weg nach Kauehi war. Und wir konnten es kaum glauben. Alle drei Yachten, die YAGOONA, die DINGO und die MULINE trafen sich genau zur selben Zeit vor dem Pass.
Der Blick von unserem Ankerplatz in der Lagune. Das Dorf von Kauehi liegt vor uns. Wir liegen hier circa eine Seemeile vor dem einzigen kleinen Ort des Atolls mit dem Namen Tearavero mit seiner hübschen kleinen Kirche unter Palmen, die zu den Messezeiten regelmäßig läutet. Wenn man sich einmal vorstellt, daß wir uns hier inmitten des riesigen Pazifiks befinden, auf einem winzigen Atoll, daß Ihr wahrscheinlich in den Atlanten gar nicht namentlich finden werdet und dann die vertrauten Klänge von einer Kirchenglocke hört, dann glaubt man fest daran, daß die Welt hier noch in Ordnung sei.
Marc, Martin und Stefan hatten ihre Anker abgetaucht, alle lagen gut und dann ging es auch gleich zum ersten Landausflug. Personen von links nach rechts: Marc, Martina, Svenja, Dirma, klein Boaz und Martin.
Boaz war gerade im Begriff seine ersten Schritte im Leben zu tuen. Später kann er mal erzählen, ich habe das laufen auf den Tuamotus auf der Insel Kauehi gelernt...
Die Kronenleuchter bestehen komplett nur aus Muscheln. Es gab viele kleine interessante Details die wir in der Kirche entdecken konnte.
Die Dorf Kirche von Kauehi. Natürlich warfen wir gleich einen Blick in das Innere dieser Kirche und sie sah richtig hübsch aus. Zu Beginn des 18. Jahrhunderts erschienen auf den Tuamotus die ersten Missionare.
Rechtes Bild:

Wir befanden uns wirklich im Zentrum von Kauehi. Hier steht der Supermarkt. Seinen Besitzer, Tiaihau, sollten wir noch kennenlernen. Er scheint hier einer der wichtigsten Männer zu sein.

Der kleine Einkaufsladen im Dorf.
Hier im Bild ist Tiaihau, der Ladenbesitzer zu sehen. Nachdem wir alle unsere Baguette Stangen, Eis und andere Leckereien eingekauft hatten, fragte er uns, ob wir uns nicht seine Perlenfarm ansehen möchten. Und natürlich waren wir begeistert von dem Angebot. Wir vereinbarten einen Termin für den nächsten Tag.
Das Büro des Ladens. Es befindet sich an der Stirnseite eines Regals für Reinigungsmittel.
Das Tuamotus Archipel ansich besteht aus 78 Atollen, wovon 45 Atolle insgesamt von ungefähr 12 500 Menschen bewohnt werden. Die Tuamotus haben eine Längenausdehnung von 1200 Kilometern und eine Breite von 600 Kilometern. Sie bilden damit die größte Gruppe von Korallenatollen in der Welt.

 Die Frühgeschichte der Tuamotu-Inseln liegt weitgehend im Dunkeln. Ethnologischen Befunde lassen den Schluss zu, dass vermutlich recht früh, etwa um 700 n. Chr., eine Besiedlung von Westen, von den Gesellschaftsinseln erfolgte. Auf den Inseln Rangiroa, Manihi und Mataiva gibt es aus Korallenblöcken errichtete, flache Zeremonialplattformen (polynesisch: Marae), deren genaues Alter allerdings unbekannt ist.

Für Europa wurden die Tuamotus 1521 von Magellan während seiner berühmten Weltumseglung entdeckt. Danach folgten 1606 die Spanier und 1616- 1767 die Holländer. Anfang April 1769 passierte James Cook mit seinem Schiff Endeavour einige Inseln des Tuamotu-Archipels, doch obwohl er feststellte, dass sie bewohnt waren, ging Cook nicht vor Anker, sondern segelte weiter nach Tahiti zur Beobachtung der Venuslaufbahn. Diese Entdeckungen hatten zunächst politisch keine Folgen. Die Inseln gehörten weiterhin zum Einflussbereich der Königsdynastie Pomare von Tahiti.

Jetzt vertraten wir uns die Füße.
Nach 20 Minuten hatten wir die andere Seite der Insel erreicht und vor uns lag das Außenriff.
So sieht das Außenriff aus. Rechts im Bild kann man erkennen, wie sich die Wellen an der ersten Riffkante brechen. Unmittelbar davor geht es gleich zirka 1000 Meter tief.
Die Bundesliga hat wieder begonnen und einen richtigen HSV-Fan hält auch an den schönsten Plätzen der Welt nichts. Fernsehn muß sein........
........HSV hat gewonnen.
Boaz, im Arm seiner Mutter, interessierte das alles recht wenig. Er schlief bei rauschender Brandung wohl behütet in den Armen von Dirma
Zurück im Dorf. In dem Dorf sollen ungefähr 300 Polynesier leben, deren Häuser fast alle Meer- bzw. türkisblauen Lagunenblick haben. Die Menschen wohnen in kleinen modernen Häusern und fast überall sieht man große Parabol-Antennen vor oder auf den Häusern stehen. Viele fahren mit dem Fahrrad oder einem Mofa. Autos gibt es auch einige wenige, aber meistens nur Wracks. Die Straßen oder besser geschrieben die Wege sind ungeteert. Sie bestehen aus hartem Korallsand, aber ein richtiges Wegenetz im Ort gibt es sowieso nicht. Die Bewohner grüßen uns freundlich aus ihren Häusern zu. Und auch hier tragen viele Männer traditionelle Tattoos auf ihren Körpern.
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