Papua Neuguinea - Kavieng - Ein Markttag
Das Bismarck-Archipel ist eine Gruppe von über 200 Inseln. Der Archipel liegt nordöstlich von Neuguinea. Die größten Inseln sind New Britain, Neu Irland, Neu Hannover, die Herzog-von-York-Inseln und die Admiralitätsinseln. Weitere Inselgruppen innerhalb des Archipels sind die Sankt-Matthias-Gruppe, die Vitu-Inseln und die Umboi-Inseln. Der Archipel umschließt die Bismarcksee. Die Mehrzahl der Einwohner sind Melanesier. Zu den wichtigsten Wirtschaftsprodukten zählen Kakao, Kopra (das getrocknete und zerkleinerte Fleisch der Kokosnuss) sowie Meeresschalentiere.

Ursprünglich hieß die Inselgruppe Neubritannien-Archipel, wurde aber 1884 zum deutschen Schutzgebiet ernannt und erhielt 1885 ihren heutigen Namen. Im 1. Weltkrieg wurden die Inseln von Australien besetzt und im 2 Weltkrieg von den Japanern. Erst 1944 eroberten die alliierten Truppen die Inseln zurück. Im Jahr 1947 wurden die Inseln durch die Vereinten Nationen erneut unter australische Verwaltung gestellt. Als Teil Papua-Neuguineas wurden die Inseln 1975 unabhängig.

Die Ansteuerung nach Kavieng. Kavieng ist die Provinzhauptstadt von New Irland und Kavieng hat uns richtig gut gefallen, am besten war der Markt mit all den Einheimischen. Zugegeben, die Stadt an sich hat kaum etwas zu bieten. Etliche Supermärkte, meist von Chinesen betrieben, ein Hotel mit Charme der 30iger Jahre, zwei Banken, zwei Internetmöglichkeiten, die beide außer Funktion waren, eine "Universität" mit einem bescheidenen Raum, aber eine große, luftige und reich geschmückte katholische Kirche, und das war es schon so ziemlich. Einklarieren war kein Problem, dank des Visums für drei Monate, das wir uns schon in Honiara besorgt hatten. Der Quarantänebeamte wollte nur ein Formular ausgefüllt haben und 50 Kina, das sind etwa 12,50 Euro.
Sein Name ist Lisian Dotaona und war unser freundlicher Zollbeamter. Als er unsere bereits vorhandenen Visa für Papua Neuguinea sah, freute er sich besonders, denn dass hieß für ihn weniger Arbeit. Und wir freuten uns, dass er sich freute, somit war ein reibungsloses Einklarieren fast garantiert. Er erzählte uns dann auch gleich wo er geboren wurde, seit wann er in Kavieng stationiertist und dass er alle zwei Jahre eine Heimreise von Staat finanziert bekommt. Zum Schluß bot er uns noch an, kostenlos Trinkwasser aus seiner Regentonne abzuzapfen. Wir waren begeistert...
Nachdem auch Marc und Svenja von der YAGOONA einklariert hatten ging es gemeinsam zum ersten Dorfbummel über den Markt. Und so einen schönen oder besser gesagt einen so atmosphärvollen Markt hatten wir noch nicht erlebt. Die Menschen waren in wirklich guter Stimmung.
Es gab viel frischen Salat. Einige Sorten kannte wir aus Europa aber die meisten Sorten waren uns fremd.
Und natürlich waren es die Frauen die auf dem Markt das Geschäft mit den Lebensmitteln machten. Die Männer, die auf dem Markt etwas verkauften, boten Betelnüsse an oder Kokablätter zum Rauchen.
Das sind getrocknete Blätter zum Rauchen. Von welcher Pflanze die Blätter genau stammen wissen wir nicht. Bedarf war aber großer da, es gab etliche Stände mit diesen braunen Blättern. Auch uns boten die Verkäufer diese an aber wir lehnten dankend ab.
Da wir relativ früh auf dem Markt waren, sahen wir den einen oder andern Fisch noch oder wie unten im Bild, die kunstvoll zusammengeschnürten Krabben.
Was genau in den grünen Bananenblättern eingewickelt ist, dass wissen wir immer noch nicht, obwohl wir es mehrere Male versucht haben, es uns erklären zu lassen. Nur eins ist klar, es wird gegessen, es muß etwas von einer Palme sein und bildet die Grundlage für viele Essensgerichte. Unsere Vermutung ist, dass es so etwas ähnliches wie Sago ist.
........und sie bringen frischen Fisch ...
Sie kommen mit frischen Sachen zum Verkauf aus ihrem Dorf......
..... und MULINE ist immer in Sichtweite.
Und jetzt noch ein paar interessante Gesichter vom Markt......
Wir haben so viele schöne Porträts aufgenommen, dass wir uns kaum entscheiden konnten, welches der Fotos wir Euch zeigen sollen. Die Menschen sprachen uns an, sie zu fotografieren und es entstanden wirklich stimmungsvolle Aufnahmen. Schon auf Vanuatu und den Salomonen stellten wir fest, dass die Menschen überhaupt keine Scheu haben vor der Kamera zu posieren.

Nach dem Markt ging es in das Dorf. Dort entdeckten wir eine kleine Touristeninformation und im Nachbargebäude befand sich die ortsansässige Universität....

Ja die Menschen, eigentlich konnte es kaum mehr freundlicher werden als in Vanuatu. Aber wir hatten hier noch ein besseres Gefühl. Alle nahmen Augenkontakt auf und strahlten und richtig an, nicht nur die Kinder, auch die Alten. Fast jeder grüßte uns oder winkte uns freundlich zu. Das war eine wahre Freude, hier fühlten wir uns richtig wohl.
Das ist das Büro der Touristeninformation. Flyer gab es zwar nicht und ansonsten gab es auch nur sehr spärliche Informationen zu Papua Neuguinea oder aber auch zu Kavieng und New Irland aber dieses Büro war irgendwie auch gleichzeitig ein kleines Museum. Überall standen alte Relikte ihre Tradition und Kultur herrum. Die Leitering des Büros brachte uns auch gleich ein Gästebuch, indem wir uns dann eintragen durften. Die Dame versuchte all unsere Fragen zu beantworten und war äußerst freundlich....

Im Nachbarhaus war die Universität untergebracht. Aber das ist keine Uni wie wir sie kennen oder uns vorstellen, sondern sie bestand ausschließlich aus zwei Räumen...... Natürlich warfen wir einen Blick in die Räumlichkeiten.

Das Touristenbüro in Kavieng.
Dort trafen wir diese freundliche und weltoffene Dame. Es ist Jossie Malambes. Sie unterrichtet an der Uni Holländisch. Sie war sehr erfreut Europäer kennenzulernen, denn im nächsten Jahr möchte sie dorthin verreisen. Die erste Station soll Israel sein und anschließend möchte sie dann die Niederlanden besuchen.

Sie und die drei anwesenden Stundenten fragten uns Löcher in den Bauch, über Europa, die dortigen Unis, über unsere Reise. Und auch wir gaben unser Bestes....Nach einer Stunde gingen wir dann, "Vielleicht sehen wir uns nächstes Jahr wieder, in Europa" sagte Jossie. "Keine schlechte Idee" meinte Stefan "dann zeige ich Dir einer unseren Universitäten...".

Wir tauschten unsere Mailadressen aus und verabschiedeten uns von allen.

Der einzige Raum für die Studenten.
Nach dem Uni Besuch gingen wir zur Post. Nirgends hatte ich im Dorf Postkarten gesehen und in der Touristeninformation sagte man uns, dass es nur welche in der Post selbst gäbe. Und da ich zu einem fleißigen Postkartenschreiberling geworden bin, ging es dann zur Post.
Tja, dass mit den Postkarten ist hier in der Gegend so eine Sache. Leider gab es nur noch die vergilbten Exemplare an der Wand und davon waren genau fünf da. Oben im Bild steigt die Postbeamtin gerade auf einen Stuhl, um die letzten Postkartenexemplare von der Schautafel zu holen. Die junge Dame erzählte uns, dass sie schon vor langer Zeit Postkarten in Port Moresby, der Hauptstadt von Papua Neuguinea, bestellt habe. Aber die seien immer noch nicht angekommen.
Hier zeigt mir die Postbeamtin, wie ich die sechs großen Briefmarken platztechnisch am günstigsten auf die kleine Postkarte bekomme. Ich sollte einfach alle Marken so übereinander kleben, dass man nur noch den Geldwert der Briefmarke erkennen kann. Ich fand aber die Briefmarken für das Übereinanderkleben viel zu schön und somit blieb zwar nur ein Textfeld von 3 cm mal 4 cm übrig aber somit konnten die Empfänger alle Motive sehen.
So und das sind auch schon die letzten Bilder von der Provinzhauptstadt Kavieng. Bald geht es weiter zu den Admiralitäts Inseln. Dort wollen wir auf einer kleinen Insel namens Pak Zwischenstation einlegen und dann weiter zu den Hermit Inseln segeln.
Abends haben wir uns noch mit Marc und Svenja von der YAGOONA ein Seafood Buffet im Kavieng Hotel gegönnt. Das gab es für 66 Kina pro Person und wir konnten uns an Hummer, Fisch, Salaten, Kartoffeln, Yams, und Obst rund und satt essen.
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