MALAYSIA - Kuala Lumpur
Malaysia besteht aus zwei durch das Südchinesische Meer getrennte Landesteilen, die über 650 Kilometer voneinander entfernt sind.

Westmalaysia liegt auf der sogenannten Malaccahalbinsel, die insgesamt elf Bundesstaaten in sich vereint, im Norden an Thailand grenzt und im Süden an Singapur. Im Westen liegt die Malaccastraße, im Osten das Südchinesische Meer. Ostmalaysia, bestehend aus den Bundesstaaten Sabah und Sarawak, nimmt den Nordteil der Insel Borneo (Kalimantan) ein und grenzt im Norden und Westen an das Südchinesische Meer, im Osten an die Sulu- und Celébessee sowie im Süden an die indonesischen Provinzen West- und Ostkalimantan. Das Sultanat Brunei bildet im Norden Sarawaks eine Küstenenklave.

Malaysia hat etwa 24 Millionen Einwohner. Die Malaccahalbinsel ist ungefähr siebenmal so dicht bevölkert wie Sarawak und Sabah. Etwa 36 Prozent der Bevölkerung leben auf dem Land, 64 Prozent in Städten.

Der wirtschaftliche und kulturelle Mittelpunkt Malaysias ist die Hauptstadt und das Verwaltungszentrum Kuala Lumpur. Sie liegt im Bundesstaat Selangor im Westen der Malaccahalbinsel. Die Einwohnerzahl von Kuala Lumpur beträgt etwa 1,3 Millionen. Und diese Stadt stand als erstes auf unserem Plan. Für zwei Tage wollten wir nun in die Hauptstadt reisen.

Nachdem wir den ganzen Shopping-Malls von Singapur glimpflich entkommen konnten, ohne vorher in einen Kaufrausch zu gelangen, ging es weiter in den Nachbarstaat Malaysia. Wir motorten von der Singapur Strasse in die Malacca Strasse in Richtung der Stadt Port Dickson. Dort befand sich die neu eröffnete Admiral Marina.
Dieses seltsame Schiff begegnete uns auf dem Weg nach Port Dickson.

Port Dickson sollte unser Ausgangspunkt für zwei Landtouren werden. Von hier aus wollten wir die Hauptstadt Malaysias, Kuala Lumpur, und die alte Stadt Malaka besuchen, die 90 km südlich von Port Dickson liegt. Zusammen mit den YAGOONAs wollten wir Malaysia auf dem Landwege erkunden.

Marc und Svenja hatten über das Internet in einem netten kleinem Hostel eine Unterkunft für uns ausfindig gemacht. Sie lag mitten im Zentrum und wie konnte es in einer Großstadt wie Kuala Lumpur anders sein, gegenüber eines riesigen Einkaufszentrums. Da pilgerten wir dann auch gleich hin.....
Unser kleines nettes Hostel. Die Nacht kostete 25 Euro.
Diese Einkaufs-Mall war gigantisch. Aber es gab nicht nur Verkaufsläden, sondern.............
......auch eine riesige Vergnügungshalle. Unsere Augen leuchteten. Wie lange waren wir schon keine Achterbahn mehr gefahren. Stefan wurde ganz flau im Magen, als er die ganzen Luftschleudern, Loopings und Verwirbelungsapparate sah. Marc, Svenja und ich stürmten sofort zum Eingang.
Das tolle war, man zahlte einen Pauschalpreis für den gesamten Spasspark und dann konnte man überall so oft fahren wie man wollte. Wir stellten uns bei der Achterbahn an. Ich war noch nie im Leben mit einer Achterbahn gefahren, die eine Looping, Schleife und Schraubenpassagen hatte. Marc und Svenja waren da schon echte Profis. Stefan hielt sich dezent im Hintergrund und wartete geduldig, bis uns schlecht wurde......
Nun ja, nach zwei Mal Achterbahn war Schluß. Gut, dass wir vorher nichts gegessen hatten. Meine Beine waren weich, Svenjas Magen erholte sich dann auch allmählich, die Farbe in unseren Gesichtern normalisierte sich auch wieder und Stefan sah uns am Ausgang froh gelaunt entgegen.

Dann ging es weiter in das Stadtzentrum von Kuala Lumpur, zu den Petronas Twin Towers.

Kuala Lumpur, zu deutsch "schlammige Flussmündung", wurde 1857 von chinesischen Zinnminenarbeitern gegründet und auch heute noch sind über die Hälfte der Einwohner Chinesen. Gefolgt von den Malaien mit fast 40 Prozent und rund 10 Prozent Indern.

Die Stadt wuchs unter britischer Herrschaft (1873-1957) zu einem Zentrum der Zinn- und Kautschukgewinnung heran und wurde 1895 Hauptstadt der föderierten malaiischen Staaten unter britischem Protektorat. Im 2. Weltkrieg war die Stadt von Japan besetzt. Ab 1946 wurde sie Hauptstadt der Malaiischen Union und behielt diesen Status auch nach der Gründung Malaysias 1963.

Im Jahre1998 wurde hier, zur damaligen Zeit, das höchste Gebäude der Welt fertig gestellt, die Petronas Twin Towers.

Die 1998 fertig gestellten Petronas Towers waren mit 452 Metern bis zur Einweihung des 508 Meter hohen Bauwerks Taipeh 101 im Dezember 2004 das höchste Gebäude der Welt, vorausgesetzt, man misst bis zur architektonischen Spitze. Diese sorgt nämlich dafür, dass der Wolkenkratzer einige Meter höher als der Sears Tower in Chicago ist. Die obersten nutzbaren Stockwerke des Petronas Towers liegen aber deutlich tiefer als die des Sears Towers in Chicago.

Die Petronas Tower in Kuala Lumpur gehören der staatlichen Erdölgesellschaft von Malaysia.

Vor den Petronas Towers.
Die beiden 1998 fertig gestellten grün grauen Türme wurden vom argentinisch-stämmigen Architekten Cesar Pelli entworfen. Auf Wunsch des Auftraggebers wurden viele islamisch Formen am Bauwerk verwendet. Speziel ist auch die auf der Höhe des 42. Stockwerkes liegende Brücke, welche die beiden Türme miteinander zu einem Tor verbindet. Zu den Füssen des Turmes liegen Konzert- und Einkaufshalle.
Genutzt wird dieses Gebäude hauptsächlich als Bürogebäude
Das Gebäude ist in Natura noch beeindruckender als auf Postkarten . So hätten wir uns das nicht vorgestellt. Eigentlich ist es ja nur ein Gebäude, aber wenn man davor steht, wirkte es auf uns jedenfalls mehr wie ein Kunstwerk.
Leider waren wir nicht auf der Brücke der Twin Towers. Eigentlich wollten wir am nächsten Tag ein Stadtrundfahrt machen und die sollte morgens um 9 Uhr starten.

Da es nun aber ein spezielles Anmeldeverfahren für die Brücke in den Petronas gibt, klappte das am Morgen zeitlich nicht mehr.

Auf die Brücke gelangt man nämlich nur, wenn man sich morgens von 8.30 Uhr bis 10 Uhr am Ticket-Schalter einfindet und dann für den selben Tag einen Besichtigungstermin bekommt. Bestimmen kann man den Zeitpunkt selbst nicht. Man zieht ein Ticket und dort steht dann die Uhrzeit drauf. Der Eintritt ist für jeden frei.

Leider klappte die Stadtrundfahrt auch nicht. Wir starteten zwar am Morgen mit der Gruppe aber nach 1 1/2 Stunden hatten wir nicht mehr gesehen als Touristen-Souvenierläden, bei denen der Veranstalter scheinbar Provisionen erhielt. Das wurde uns dann zu bunt, wir verlangten unser Geld zurück und verließen den Bus.

Schade war es nur um die Besichtigung in den Petronas Towern aber wir machten das beste daraus ......Wir nahmen uns ein Taxi, ließen uns später zu dem 421 Meter hohen Fernsehturm fahren und sahen uns Kuala Lumpur mit seinen Petronas Towern aus noch größerer Höhe an.

So lernten wir wieder sehr nette Taxifahrer kennen, die uns gut gelaunt durch die Großstadt kutschierten, und das für noch weniger Geld, als die Stadtrundfahrt gekostet hatte.

Nach den Towern fuhren wir zu der post-modernen National Moschee Nasjid Negara, die 1965 eingeweiht wurde. Danach ging es zum Fernsehturm.

Hier schlugen nicht nur die Herzen der Kinder höher. Wir sahen viele Erwachsene, die in den Schlangen anstanden. Nach diesem Besuch gab es für uns alle eine große Portion Eis.
Die Masjid Negara Moschee.

Die Masjid Negara ist die National Moschee von Malaysia. Sie fasst 15.000 Gläubige und befindet sich inmitten von 13 ha Gartenanlagen in Kuala Lumpur. Das Gebäude wurde von einem Drei-Personen-Team des Malaysia Public Work Department entworfen, dem britischen Architekten Howard Ashley sowie den Malayen Hisham Albakri und Baharuddin Kassim. Das Gebäude wurde 1965 – als Symbol des gerade unabhängigen Staates Malaysia – in Stahlbeton erbaut.

Die Hauptmerkmale sind das 73 Meter hohe Minarett und das 18eckige sternförmige Stahlbetondach. Der Regenschirm, als Synonym für die Tropen, ist das deutlich sichtbare Gestaltungsmerkmal: Das Hauptdach ist eine Anspielung auf einen geöffneten Regenschirm, das Minarett deutet einen geschlossenen Regenschirm an. Die gefalteten Dachsegmente sind eine kreative Lösung, um die erforderliche große Spannweite für die Haupthalle zu erreichen. Reflektierende Wasserflächen und Fontänen umgeben das Ensemble.

Natürlich fehlte uns die passende Kleidung für den Besuch in einer Moschee, aber für uns Touristen lag alles bereit.
Von einem Mann dieser Moschee hörten wir, dass am Freitag, dem bedeutsamsten Tag der Woche für einen Moslem, diese Moschee voll sei.
Nach diesem Besuch machten wir noch einen Abstecher in ein Planetarium und fuhren dann weiter zum Fernsehturm, auch Menara Kuala Lumpur genannt. Er ist der zweithöchster Fernsehturm Asiens (421 m) und fünfthöchster der Welt und bietet mit seiner Besucherterrasse den höchsten Aussichtspunkt über der Stadt. Das hörte sich verlockend an....

Der Menara KL wurde von 1992 bis 1995 erbaut und gehört einer Tochtergesellschaft der Telekom Malaysia. Offiziell eröffnet wurde er am 1. Oktober 1996 vom malaysischen Premierminister. Das Fundament ragt 17 Meter in die Tiefe. Der Schaft hat einen Durchmesser von 24,5 Meter der sich bis auf 13,6 Meter verjüngt. Die Dicke des Turmschafts variiert zwischen 1,4 Meter und 60 Zentimeter. Vier Schnellaufzüge befördern die Besucher bis zum Turmkorb, der sich auf einer Höhe von 335 Meter befindet. Alternativ stehen 2058 Stufen zur Verfügung. Der Turmkorb hat 6 Ebenen mit einem Aussichtsdeck sowie einem Drehrestaurant. Der Turmkorb hat in seiner maximalen Ausdehnung einen Durchmesser von 50 m. Das Gesamtgewicht des Turms beträgt 100.000 t.

Hier warten wir auf den Fahrstuhl.....
....und oben angekommen, hatten wir eine überwältigende Aussicht über Kuala Lumpur.
Als wir oben ankamen, bekam jeder von uns einen Kassettenrekorder umgehängt, für uns sogar in deutscher Sprache. Damit wurde etwas zum Bau und der Geschichte des Fernsehturmes erzählt.
Und zum Schluß noch eine kleine nette Geschichte. Auf der Aussichtsplattform waren auch Fernrohre aufgestellt. Damit konnte man die nähere Umgebung noch besser betrachten. Stefan guckte sich nun durch das Fernrohr die beiden Spitzen der Petronas Twin Towers an und auf einmal sagte er zu mir: " Guck mal was da sitzt...." Ich wußte erst gar nicht, was er damit meinte "...was da sitzt". Schließlich guckte er in Richtung der beiden Towerspitzen. Ich sah dann durch das Fernrohr und tatsächlich, genau unter der rechten kleinen Kugelspitze eines Towers saß ein großer Greifvogel! Es war ein Bild für die Götter......
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