Kalimantan - Kumai
Nach der Insel Sulawesi ging es nach Kalimantan. Das ist die drittgrößte Insel der Welt und bei uns besser bekannt unter dem Namen Borneo. Die Engländer gaben ihr früh diesen Namen und erst mit der Unabhängigkeit Indonesiens im Jahre 1945 wurde die Insel von den Indonesiern in Kalimantan umbenannt. Der größte Teil der Insel gehört zu Indonesien, der Norden unterteilt sich noch in das malayische Staatsgebiet mit den Provinzen Sarawak und Sabah und dem kleinen Sultanat Brunei auf, das seit 1984 ebenfalls unabhängig ist.
Viele verschiedene Boote begegnen uns auf dem Weg nach Kumai.
Die indonesischen Fischerboote sind häufig sehr gepflegt und mit wunderschönen Farben bemalt.
Ein Pinisi kommt uns auf dem Kumai River entgegen.
Kalimantan ist bislang vom Tourismus weitestgehend verschont geblieben. Vereinzelte Reiseveranstalter bieten zwar Touren an, die sich aber in engen Grenzen halten. Wer auf Kalimantan reisen will, braucht Zeit und viel Geduld. Das ist sicherlich darauf zurückzuführen, dass erst ab den Zwanziger Jahren des 20. Jahrhunderts damit begonnen wurde, das Innere der Insel näher zu erforschen. Kalimantan besitzt ein weitverzweigtes Flussnetz und dieses Netz ist die wesentliche Hauptverkehrsader dieser Insel. Der längste Fluss Kalimantans, der Kapuas mit seinen 1156 Kilometern, ist damit auch gleichzeitig der längste Fluss Indonesiens. Leider dienen diese ausgedehnten Wasserwege dazu, um immer mehr Tropenholz aus den Wäldern Kalimantans zu transportieren. In weiten Gebieten der Insel wurden der Regenwald bereits abgeholzt und riesige Schneisen sind zurück geblieben, Aufforstungprogramme werden nicht umgesetzt oder existieren überhaupt nicht. Das führte dazu, dass viele Tiere, wie auch die noch auf Kalimantan lebenden Orang Utans, der Lebensraum genommen und ihr Bestand damit stark dezimiert wurde.
Wir liegen jetzt mit unserer MULINE vor dieser kleineren Stadt, die fast 25  Kilometer Land einwärts an dem Kumai River liegt. Kumai liegt an der Grenze zu der Halbinsel Tanjung Puting, die gleichzeitig ein riesiger National Park ist
Der Ort Kumai
Auch Martin von der JUST DO IT, ein Einhandsegler aus Bremen, lag mit seinem Segelboot hier vor Anker und wollte genauso wie die YAGOONA und wir die Orang Utans im National Park besuchen. Also waren wir schon zu Fünft.
Ein Straßensystem auf Kalimantan existiert nur rings um die Großstädte und davon gibt es stenggenommen nur vier auf der Insel. Somit ist auch das Flugzeug ein weiteres bedeutendes Verkehrsmittel auf der Insel. Auf Kalimantan leben ungefähr 13 Millionen Menschen und die konzentrieren sich hauptsächlich an den Küstenregionen. Kalimantans wirtschaftlichen Säulen sind das Holz und das Erdöl und beides führt zu dem bereits oben erwähnten Kahlschlag des Regenwaldes auf der Insel. Man schätzt, dass nur noch 40 Prozent Kalimantans von tropischen Wäldern bedeckt ist.
Hier werden Zierfische verkauft.
Diese wunderschönen Exemplare kosten jeweils nur knapp einen Euro. Damit die Fische nicht ständig in Angriffsstellung gegen ihre Glasnachbarn gehen, wurden zwischen den Gläsern Papierkarten aufgestellt
Ein typisches Warung. Vorne werden in einem Glasschrank die Speisen präsentiert und hinten dran sind Tische und Stühle die durch Planen von der Straße getrennt werden. Manchmal ist ein Warung auch eine richtige Holzhütte. Die Preise pendeln pro Gericht zwischen 30 Cent und 1,50 Euro.
Diese junge Verkäuferin möchte uns ein Handy verkaufen. Wir konnten ihrem Charme gerade noch widerstehen.....
Abends schlenderten wir durch die Straßen von Kumai. Es gab viel zu sehen. An allen Ecken wurde gebrutzelt und es roch verdammt gut.
Diese beiden Damen hatten die mit Abstand besten Teigbananen in ganz Kumai. Das sind Bananenscheiben, die mit einer Teighülle fritiert werden. Leider sind keine mehr auf dem Bild zu sehen, denn wir hatten zuvor den gesamten frisch fritierten Bestand aufgekauft.
Links im Bild wird eine Art Gemüsefladen im heißen Fett gewendet. Da wir schon im Warung gegessen hatten und uns zum Nachtisch die fritierten Bananen gegönnt hatten, mußten wir diese Leckerei auf ein anderes Mal verschieben. 
Und wieder sahen wir eine Hochzeit. Das Hochzeitszelt war unmittelbar neben der Hauptverkehrsstrasse in Kumai aufgestellt und aus übergroßen Lautsprechern dröhnte Musik. Als wir Fünf an dem offenen Zelt vorbei kamen, wurden wir sogleich hereingebeten. Ausländer wie wir welche sind, gelten scheinbar als Glücksbringer.

Wir gratulierten dem Brautpaar und schüttelten unzähligen Menschen die Hände, dann verabschiedeten wir uns wieder. Am nächsten Tag sollte für uns auch ein großes Ereignis beginnen. Wir starteten unsere dreitägige Tour durch den Tanjung Puting National Park zu den Orang Utans, den Waldmenschen.

zurück zur Übersicht