Segeln durch die Salomonen
Der Namensgeber der Salomonen war ein gewisser Alvaro de Mendana. Er war Spanier und landete im Jahre 1568 mit seiner Flotte auf der Insel Isabel an. Mendana war ausgezogen, um das sagenumwobene Eldorado zu finden, von welchem in Inka-Legenden berichtet worden war. Sie erzählten von einem reichen Land mit viel Goldvorkommen und dieses Land sollte sich 600 Meilen westlich von Peru befinden. Später fand Mendana zwar kein Gold, aber er gab den Inseln seinen exotischen Namen, um seinen Schutzherren zu signalisieren, dass das neu entdeckte Land so reich sei wie das Land von König Salomo, dem Sohne Davids. Bald darauf erschien der Name auf Landkarten und wurde in den offiziellen Sprachgebrauch übernommen. Kurioserweise blieben die Salomonen die nächsten 200 Jahre für die Europäer unauffindbar, denn nach Angaben Mendanas lagen die Inseln viel weiter östlicher als nach ihrer tatsächlichen Lage.

Anfang des 19. Jahrhunderts wanderten die ersten europäischen Händler und Missionare ein. Das Deutsche Reich übernahm den Nordteil der Inseln 1885 als Schutzgebiet (Deutsch Neuguinea). Die restlichen Inseln fielen 1899 an Großbritannien. Nach Beendigung des Ersten Weltkrieges wurde der deutsche Teil als Völkerbundsmandat unter australische Verwaltung gestellt und gehört heute zu Papua-Neuguinea.

Hier ist unsere Wegstrecke von Honiara über die Inselwelt der Salomonen nach Gizo eingezeichnet. In Gizo sollte unsere letzte Station in den salomonen sein und dort wollten wir dann auch ausklarieren.

Nach der Hauptstadt Honiara segelten wir nun in Richtung der zahlreichen Inseln und Lagunen. Von einer speziellen Lagune hatte wir schon viel Gutes von anderen Seglern gehört. Sie heißt Marovo Lagune und dort wollten wir nun hin.

Einfahrt in die Marovo Langune. Vielleicht kann man es erkennen, der eigentlichen Langune sind zwei bewaldete Riffgürtel vorgelagert.
In der Marovo Langune.
Unser Ankerplatz und dann gesellten sich......
........nach zirka zwei Stunden diese beiden Freischwimmer zu uns an unsere MULINE. Nach einer weiteren halben Stunde kamen noch zwei, dann noch zwei und schließlich holten diese beiden Kammerade ihre ganze Sippschaft zu uns an Bord. Am Ende schwammen ungefähr 60 dieser Exemplare, schön in Formation, um unser Boot. Sie waren schön anzusehen. Aber leider wußten wir nicht, wie man sie fängt, tötet, dann ausnimmt und gut zubereiten kann......

Linkes Bild.

ein Blick aus unserer Plicht. Hier konnte man es aushalten. Die nächsten zwei Tage verbrachten wir mit Nichtstuen an diesem schönen Flecken Erde. Dann ging es erst weiter.

MULINE wieder unter Segel durch die Marovo Langune.
Die Flagge der Salomonen. Da ich schon in Deutschland gehört hatte, dass es von unterwegs immer etwas schwierig ist die nächste Gastlandsflagge zu bekommen, hatte meine Mutter und ich ungefähr 40 weiße Blanko-Flaggen genäht. Dann kaufte ich Textilfarben und so waren wir bestens gerüstet, immer pünktlich die neue Gastlandsflagge hochziehen zu können. Hier unsere selbst gemalte Salomonen Flagge unter der Steuerbordsaling.
In der gesamten Lagune wohnen Anhänger des "Siebenten Tags Adventisten". Unter ihnen soll es die besten Holzschnitzer von den ganzen Salomonen Inseln geben. Diese Siebenten-Tags-Adventistensind eine Abspaltung der Adventisten und zählen nach eigenen Angaben weltweit circa 13 Millionen Mitglieder, davon sollen in Deutschland etwa 35 000 sein. Die Kirche entstand zwischen 1844 und 1855 unter der Leitung der drei amerikanischen Milleriten Joseph Bates sowie James und Ellen White, wurde aber erst 1863 offiziell gegründet. In der Lehre ihrer Kirche sind zwei Grundsätze maßgebend: der Glaube an die sichtbare, persönliche Wiederkunft Christi zu einem frühen, jedoch unbestimmten Zeitpunkt sowie die Einhaltung des Sabbats. Die Mitglieder glauben an die Bibel als einzige religiöse Autorität und vertrauen insbesondere der wörtlichen Auslegung der Weissagungen. Für sie ist allein Barmherzigkeit ausschlaggebend für die Erlösung. Die Siebenten-Tags-Adventisten praktizieren die Erwachsenentaufe, die Fußwaschung sowie das Feiern des Abendmahles.
Ihrer Lehre zufolge ist der Körper der Tempel des Heiligen Geistes. Deshalb ist Gesundheit für sie ein Hauptanliegen. Demzufolge vermeiden sie den Genuss von Fleisch, Kaffee und Rauschmitteln. Weltweit betreiben sie Hunderte Krankenhäuser und Kliniken.
Hier sind wir schon wieder raus aus der Marovo Langune und auf der Suche nach einem geeigneten Ankerplatz für die nächste Nacht. Und wir fanden etwas ganz Besonderes...
An einer geraden Küste vor der großen Inseln Rendova, das Wasser ist davor über 200 Meter tief, öffnete sich der Wald in einer Breite von circa 30 Metern und dahinter gab es eine fast kreisrunde Wasserfläche mit einem Durchmesser von circa 200 Metern. Am Eingang standen einige Hütten. Auch hier tasteten wir uns ran, wir hatten noch genug Sonnenlicht und tatsächlich war die Einfahrt an der flachsten Stelle 12 Meter tief, Einheimische winkten uns und forderten uns auf, reinzufahren. Das war dann fast wie ein See, rundherum Bäume und zwei kleine Ansiedlungen. In der Mitte des Sees hatten wir noch 22 Meter Wassertiefe und warfen dort den Anker. Wir lagen fast wie mitten auf einem Marktplatz.
Die Einfahrt zu dem Dorf Echolo. Es war ein kleine Geheimtip.....
Keine 10 Minuten später waren um die 15 einfache Einbaumboote, besetzt mit Kindern, um uns herum. Die erste Frage war: wie heißt Du, die zweite: Hast Du Lutscher und die hatten wir...Sie brachten uns Obst und Gemüse und wir packten weiter unsere Mitbringselkiste aus.
Hütten vom Dorf Echolo
Jeder wartete geduldig auf sein Anteil
Jeder bekam einen Lutscher und später kamen fast alle wieder und brachten uns Orangen, Auberginen, Bohnen, Frühlingszwiebeln und Zitronen. Es war wie auf dem Marktplatz.
Manche Kanus waren nicht mehr so gut in Schuß. Die Kinder mußten ständig schöpfen.
Sonnenuntergang nach einem kräftigen Regenschauer auf unserem verträumten See.
Die Kinder werden zur Schule gefahren. Heute ist wieder Schulbeginn, denn die zurückliegenden Wochen waren Ferien.
Morgensonne
Rechtes Bild

Das ist Bizo, ein 1932 geborener Mann. Er hieß uns sehr willkommen. Wir seien seit einem Jahr die erste Segelyacht. Er erzählte uns eine Menge Geschichten aus dem 2. Weltkrieg, den Kämpfen der Japaner und Amerikaner, die ganz in der Nähe stattgefunden hätten. Vor unserer Abfahrt brachte er uns noch das Besucherbuch seines Dorfes vorbei. Dort durften wir uns eintragen. Das Buch beginnt 1991 und seitdem haben circa 40 Segelboote das Dorf besucht.

zurück zur Übersicht