Galapagos - Insel Isabela - Villamil - Einkaufen
Heute ging es schon um 06.15 Uhr los. Wir hatten uns vorgenommen, frisches Obst und Gemüse von einer Finca zu kaufen. Eine Finca ist so was ähnliches wie ein Farm mit einem  Bauernhaus. Pünktlich wurden wir von unserem bestellten Wassertaxi abgeholt und an Land gefahren. Gegen 07.00 Uhr sollte ein Bus ins Landesinnere fahren , vorbei an der Finca, auf der es kostengünstig frisches Obst und Gemüse geben sollte. Diese Info hatten wir gestern von einem Segler bekommen, der sich dort für die lange  Überfahrt zu den Marquesas mit frischen Früchten eindeckt hatte. Leider hatten wir nicht ganz genau zugehört und wußten nur noch, daß es eine Finca gab, die solche Dinge zum Verkauf anbot, diese zirka 15 Kilometer von Villamil entfernt lag und dass der Bus gegen 07.00 Uhr von der einzigen Bushaltestelle im Ort abfahren sollte. Diese Infos reichten uns und wir machten uns auf den Weg. Schwierig konnte das nicht sein, diese Finka zu finden; dachten wir.
Also stiegen wir in den 07.00 Uhr Bus und fragten den Busfahrer nach der Finca. Fragen ist allerdings gut gesagt; der Busfahrer konnte kein Englisch und wir kein Spanisch. Er verstand nur Finca, guckte dann etwas irritiert und winkte uns durch zum Platz nehmen. Der Bus war ansonsten voll mit Einheimischen, die scheinbar irgendwohin zur Arbeit fuhren. Dann fuhr der Bus los. Und wir saßen in dem Bus und wußten nicht so recht, wo wir denn nun aussteigen sollten. Wir fuhren zuerst durch Mondlandschaften. Die gesamte Landschaft war bedeckt mit erkalteter schwarzer Lava, auf der ab und zu ein riesiger Kaktus stand. Dann wechselte das Bild. Zu der Lava und den Kakteen gesellten sich jetzt Buschbäume und anderes undurchdringbares Gestrüpp. Der Bus fuhr und fuhr. Die Straße war, wie die Strassen im gesamten Ort Villamil, nicht geteert, sondern nur eine Schotterstrasse. Nach ungefähr 15 Kilometer hielt der Bus immer noch nicht. Und dann ging es in das Hochland. Rechts und links standen jetzt dicht grüne, hohe Bäume, Elefantengras, abwechselnd Bananen, Orangen und Papaya-Bäume. Wir kamen unserem Ziel scheinbar näher.
Das war der Eingang zur Finka
So sah die Straße aus, auf der der Bur durch die Insel fuhr
Die Finca war noch nicht ganz fertig. Die Plantage gab es schon aber zum wohnen wurde erst ein Haus gebaut.
Das war vorerst die Übergangslösung zum Wohnen
Ab und zu sammelte der Busfahrer Schulkinder ein, die einsam an der Schotterstraße standen und auf den Bus warteten. Manchmal konnten wir auch ein Gehöft sehen, zu dem das Schulkind gehören könnte. Nach einer dreiviertel Stunde wurden wir langsam unruhiger. Dann versuchte ich es wieder mit " fragen".  Ich sprach meinen Nachbarn an. Ich sagte: Finca, Finca. Das muß sich ganz schön blöd angehört haben für den Einheimischen, denn Finca nennt man fast jedes Grundstück, dass sich außerhalb einer Ortschaft befindet . Das ist ungefähr so, als wenn einer in Berlin nach einem Haus fragt. Aber auch er  zuckte mit den Achseln und lächelte mich freundlich an. Dann legte ich erneut los: Finca, Tomata, Banana, Fruta, Papaya! Dann regte sich etwas in ihm. Nach zwei drei Minuten ging er zu einem vor ihm sitzenden jüngeren Mann und besprach etwas mit ihm. Dann kam er zurück und lächelte uns wieder freundlich an. Wir lächelten zurück. Nach weiteren 10 Minuten stand der jüngere Mann auf und wir sollten mit ihm kommen. Der Bus hielt und auch alle Schulkinder stiegen jetzt mit uns aus. Mitte in der Pampa, zwischen riesigen grünen Bäumen an der Schotterstrasse stand eine kleine Schule und auf der anderen Seite war ein kleiner Eingang zu einer Plantage. Das war unsere Finca.
Dort arbeiteten zwei junge Männer und einer davon konnte ein wenig Englisch. Zusammen zeigten sie uns die riesige Plantage mit den verschiedenen Früchten. Der eine  fragte uns, was wir haben wollten und dann ging es los.
Papaya, auch Melonenbaum oder Papayabaum genannt, ist eine tropische Staude, die zur Familie der Melonen-baumgewächse gezählt wird und angeblich aus Mexiko stammt.

Die Frucht muss beim Kauf gelbliche Streifen oder Flecken haben, dann reift sie auch noch vollständig nach. Mit anderen Worten: Hat sie noch nicht angefangen zu reifen (= komplett grün), dann reift sie auch nicht und bleibt grün. Es sollte also beim Kauf unbedingt auf die nötige Reife geachtet werden. Diese kann man an der Farbe (gelb oder rot, nicht grün) und vor allem an der Festigkeit erkennen: je leichter sich die Frucht mit dem Finger eindrücken lässt, desto reifer. Die Frucht ist niemals "überreif" (außer wenn sie zu gären beginnt), extrem weiche Exemplare zeichnen sich durch einen besonders intensiven und süßen Geschmack aus; lediglich der Einsatz als Dekor kann durch die mangelnde Festigkeit problematisch werden. Dafür ist sie übrigens bestens geeignet, da sie an der Luft kaum oxidiert.

Unreife Früchte können wie Gemüse verarbeitet werden und werden unter anderem für Chutneys, Currys, und Salsas verwendet. Im Nordosten Thailands, dem Isaan, und in Laos ist ein (sehr) scharfer Salat aus unreifen Früchten mit in Fischsauce eingelegten Krebsen und Klebreis das Nationalgericht.

Das reife Fruchtfleisch hingegen schmeckt angenehm süßlich, mit etwas Zitronensaft und Zucker oder Ingwer wird der Geschmack noch verstärkt. Auch die Kerne der Papaya sind essbar; sie haben einen scharfen Geschmack, der an Kapuzinerkresse erinnert. So aber jetzt weiter im Gemüsegarten der beiden Jungs.

Heute wird sie weltweit in den Tropen und Subtropen kultiviert. Wichtige Anbauorte sind : Australien Indien, Costa Rica Brasilien und Kenia sowie die Elfenbeinküste.

Die Papaya Frucht wird länglich-oval etwa 15 bis 45 cm im Längsschnitt und 10 bis 30 cm im Durchmesser groß und kann ein Gewicht von 3 bis 6 kg erreichen. In Europa kommt fast ausschließlich die hawaiische oder brasilianische Papaya in den Handel, deren Exemplare lediglich 0,5 kg erreichen. Die Schale der vollständig ausgereiften Frucht ist gelblich-grün, das Fruchtfleisch ist hellorange bis rosa und enthält in der Fruchtmitte schwarze Kerne, die von einem Häutchen umgeben sind. Die Kerne der Papaya enthalten große Mengen an Papain, einem eiweißspaltenden Enzym. Sie wurden früher in der Volksmedizin als Entwurmungsmittel verwendet und heute in Pulverform als Zartmacher für Fleisch. Eine ähnliche Wirkung wird erreicht, wenn man rohes Fleisch in die Blätter des Papayabaums einwickelt oder in frischen Papayasaft (gilt auch für frischen Ananassaft) einlegt.

Papaya
Hier ernten die Beiden gerade Ananas für uns. Na und diese Frucht kennen wir auch aus Europa. Die Ananas war bereits in der Zeit vor Kolumbus kultiviert und über weite Teile Südamerikas und im Norden bis nach Mexiko verbreitet. Sie wurde als Nahrungsmittel, Heilmittel und zur Weinherstellung genutzt. Für Europa entdeckt wurde sie von Christoph Kolumbus 1493 auf seiner zweiten Reise auf Guadeloupe.

Der Anbauzyklus dauert selten länger als vier Jahre. Nach dem Pflanzen beträgt die Zeit bis zur ersten Ernte in den Äquatorregionen 14 bis 16 Monate, in kühleren Gebieten 18 bis 20 Monate. Die zweite und dritte Ernte erfolgt dann in kürzeren Intervallen, jedoch sinkt der Ertrag im Vergleich zur ersten Ernte kontinuierlich. Die zweite Ernte erbringt in kühleren Gebieten 60 bis 100 Prozent der ersten Ernte, in warmfeuchten Gebieten nur 40 Prozent.

Wir pflückten noch 40 Orangen, 50 Maracujas, einen Kürbis, eine Melone, 20 Pampelmusen, eine Papaya, 40 Limonen, 2 Ananas und eine grüne Bananenstaude. Wir waren überglücklich mit unserem schweren Gepäck. Skorbut brauchen wir jetzt nicht mehr zu fürchten. Die einzige Frage war nur noch: Wie kommen wir jetzt wieder zurück. Die jungen Männer meinten, in 15 Minuten käme ein Bus. Wir zahlten und gingen schnellen Fußes zur Schotterstrasse zurück. 
Ein Orangenbaum
Dort angekommen, warteten wir. Es verging die erste halbe Stunde, die nächste und nach 1 1/2 Stunden guckten wir uns fragend an. In der vergangen Zeit war nur ein Tanklastwagen vorbei gefahren. Nirgends war ein Auto zu hören oder geschweige zu sehen.
In der Schule hinter uns wurde kräftig unterrichtet. Nach einer weiteren halben Stunde hatten die beiden einzigen Klassen Pause. Und von hinten näherte sich uns ein Pulk von 6 kleinen Kindern. Sie kamen zu der Treppe, auf der wir saßen und fragten uns viele Dinge auf Spanisch. Wir antworteten auf Englisch. Die Kinder lachten alle durcheinander, dann tuschelten sie miteinander und einer rannte los und kam mit vier Blättern Papier zurück. Die zeigten sie uns dann. Es war Unterrichtsmaterial aus ihren Englischunterricht. Nun ging es in der Kommunikation mit Englisch und Händen und Füßen weiter. Die Kinder waren  goldig. Unbedarft plauderten sie auf uns ein. Als wir unsere Kamera rausholten, gab es kein Halten mehr. Alle wollten fotografieren, wir wurden fotografiert und die Schule mußte auch fotografiert werden.
Mit diesem Gepäck war ein längerer Fußmarsch kaum möglich und schon gar nicht in dieser Sonne. Nun warteten wir auf die Dinge die da kommen sollten .....
Dieses Foto, vor diesem Hintergrund, wollten die Kinder unbedingt machen. Es zeigt, dass erst 2006 ihre Schule neu eröffnet wurde.
Nach jedem Foto guckten die Kinder gespannt auf das Display der Kamera. Dann zeigte ich einem Mädchen, wie man fotografiert und schon wollten alle anderen Kinder auch fotografieren. Zu guter Letzt forderten einige Kinder Stefan auf, mit Fangen zu spielen, was er auch artig tat und ich wurde in ihren Englischübungen abgefragt. Nach einer knappen Stunde verabschiedeteten wir uns von den Kindern, nachdem sie uns erzählt hatten, dass der einzige Bus erst um 14.00 Uhr käme. Wir machten uns zu Fuß auf den Weg, mit all diesen Früchten und den Computer hatten wir auch noch dabei, wir wollten ja noch, wenn wir schon mal an Land waren, in das Internetcafé in Villamil.
Hier wurde ich von den Kindern in Englisch abgefragt.
Die Kinder verabschiedeten sich von uns und wir gingen, jeder mit zirka 20 Kilo Früchten, in Richtung Villamil. Nun hofften wir, daß irgendwann einmal ein Auto in unsere Richtung vorbei fahren würde.
Nach einer dreiviertel Stunde kam ein Lastwagen und erlöste uns von unserem Geschleppe. Er fuhr nach Villamil und setzte uns punktgenau im Ort ab. Nun ab ins Internetcafé und anschließend hieß es nicht etwa; rauf aufs Boot und ausruhen, nein, es war bereits 14.10 Uhr, denn um 15 Uhr kam unser Wassertaxifahrer, der uns zu einer Besichtigungstour durch die vorgelagerten Lavafelsen im Meer abholen wollte. Also packten wir in Windeseile alles Obst und Gemüse aus, aßen schnell noch jeder ein Tomatenbrot und ab ging es zur Tierbeobachtung.
zurück zur Übersicht