Unsere letzten Tage in Thailand
Unser Besuch war längst zu Hause und für uns brachen ebenfalls die letzten Tage in Thailand an. Der Blick ging Richtung Westen und die nächste längere Segeltour stand uns bevor. Sollten wir nach Sri Lanka segeln, könnten wir 10 Tage später wieder an Land gehen, sollten wir aber zu den Malediven durchsegeln, lägen knappe 1800 Seemeilen vor uns. Jedenfalls mußte MULINE wieder startklar gemacht werden. Wasser bunkern, Diesel tanken und unsere Essensvorräte mußten aufgestockt werden. Zudem lag unser neues Segel noch beim Segelmacher und die Behördengänge mußten auch noch erledigt werden. Für all diese Erledigungen mieteten wir uns ein Auto für 16 Euro den Tag.
Unser Suzuki war eine alte Klapperschese mit Allradantrieb. Ein bischen sah es aus wie das Papa-Mobil. Aber es brachte uns zuverlässig überall hin.
Linkes Bild:
Das ist eine Tankstelle. Es gibt auch die uns bekannt aussehenden Großtankstellen, die allerdings in großen Distanzen zueinander liegen.
Zuerst haben wir dieses Gebilde beziehungsweise die Einrichtung gar nicht für ernst genommen und dahinter keine richtige Tankstelle vermutet. Aber der Autovermieter klärte uns auf. Wir bräuchten Gasoline 91 und bekämen das auch an solchen Tankstellen. Interessant ist noch, dass man dieses gefärbte Benzin auch in Flaschen am Strassenrad kaufen kann. Auch das mußten wir schon probieren, denn weit und breit war keine andere Zapfstelle zu finden.
Nicht schlecht die Tankstelle
Linkes Bild.
Stefan beim Tanken. Das Benzin ist in alten Schnapsflaschen abgefüllt und der Liter kostet umgerechnet 80 Eurocent. Die Hälfte zahlt man an einer "normalen" Tankstelle.
Bild oben
An der linken Seite des Glasbehältnisses ist eine Kurbel angebracht und wenn das Benzin in den Tank gelaufen ist, wird an dieser gekurbelt und neues Benzin aus dem Fass hochgepumpt. Der Glasbehälter faßt fünf Liter, aber wenn man möchte, kann man natürlich auch weniger tanken.
Unser neues Segel wartete bereits seit einigen Tagen beim Segelmachen zum Abholen. Termingerecht war alles fertig. Wir hatten ja bereits berichtet, dass uns unser erst dreeinhalb Jahre altes Vorsegel vor zwei Wochen gerissen war und als "inoperabel" eingestuft wurde. Unser Weihnachtsgeschenk kostete uns jetzt 1850 US-Dollar, was immerhin deutlich unter den Preisen in Deutschland liegt. Nun wollen hoffen, das unser Großsegel nicht ähnliche Ermüdungserscheinungen in sich trägt.
Die Halle des Segelmachers. Die Damen links im Bild rollen gerade unser schönes neues Segel auf. Dann kontrollierten und begutachteten wir alle Nähte, soweit wir diese als Laien beurteilen können.
Marc und Svenja von der YAGOONA hatten ihren Besuch bereits auch schon wieder in den Flieger nach Deutschland gesetzt und auch für sie gingen die Vorbereitungen für den nächsten Trip los. Damit aber unsere letzten Tage nicht komplett in Stress ausarteten, unternahmen zusammen noch eins zwei Ausflüge. Der eine ging zu einem Ausflugslokal, das eine phantastische Lage, hoch über den Buchten von Phuket hatte. Besonders beliebt ist dieses Lokal zu Zeiten des Sonnenuntergangs und auch wir machten uns am frühen Nachmittag auf den Weg dorthin
Der Blick auf die unten liegenden Buchten war einfach Klasse. Wir bestellten uns einen Sundowner und warteten auf den Sonnenuntergang.....
Das ist die Westküste der Insel Phuket. Hier sieht man die beiden Buchten von Kata. In der mittleren Bucht hatten wir Reinhard und Rita an Bord gebracht. Die hintere große Bucht ist die Bucht vor Karon, und hinter den Hügeln liegt die Partymeile von Patong Beach. Diese Küstenlinie ist damals durch den Tsunami stark betroffen und auch zerstört worden. Heute ist kaum mehr etwas davon zu erkennen. Das einzige, was an die Naturkatastrophe erinnert, sind die Hinweisschilder, die überall darüber Auskunft geben, wohin die Menschen sich zu begeben haben, sollte erneut eine Flutwelle die Küste treffen
Ja, und mit dem Sonnenuntergang hatten wir auch Glück.
Nicht mehr an diesem Abend, aber einige Tage zuvor, ging es weiter nach Patong. Marc und Svenja hatten da so einige Tips für gute und interessante "Kneipen". Irgendwo sollte auch eine Pingpongshow geboten werden. Stefan und ich ließen uns überraschen.......
Marc und Svenja dirigierten uns sicher durch die überfüllten Straßen bei Nacht.
Dann besuchten wir gemeinsam den "Big Buddha". Von dem Gipfel des Naga Kerd Hill blickt die gewaltige Buddhastatur über den Süden der Insel Phuket. Die Statur ist 48 Meter hoch und 25 Meter breit. Das Gebiet um den Buddha ist noch in Bau. Aber Buddha selbst ist schon in voller Pracht.
Noch immer werden Spenden gesammelt für den Weiterbau dieser Anlage.
Und das ist der Blick über die Bucht von Ao Chalong. Dieser Bucht war unsere erste auf Phuket. Hier klarierten wir ein und auch aus. Das Ankerfeld war nach dem von Martinique in der Karibik das zweitgrößte auf unserer gesamten Tour.
Wer Interesse an mehr Informationen zu dem Buddha und dieser Anlage hat, kann im Internet unter
www.mingmongkolphuket.com nachlesen.
Der Bau der Buddhastatur soll über 30 Millionen Baht gekostet haben, das sind umgerechnet ungefähr sechshundert Tausend Euro. Im Jahr 2002 wurde mit dem Bau begonnen und die Arbeiten dauern noch an.
In einer Halle, nahe dem Big Buddha, nahmen Mönche Gaben in Empfang.
Nach dem Besuch bei dem Big Buddha auf dem Gipfel des Naga Kerd Hill fuhren wir weiter zu einer Tempelanlage namens Wat Chalong. Sie ist die bekannteste Thai-Tempelanlage der Insel Phuket. Hier befinden sich in einem Tempel zwei bedeutende und stark verehrte Statuen zweier Mönche, die sich durch ihr Handeln in der Geschichte große Verdienste erworben hatten.
Diese beiden Mönche, Luang Pho Caem und Luang Pho Chuaing, sollen während des Aufstandes der chinesischen Zinnminenarbeiter, in der Zeit unter der Herrschaft Rama V. (1868-1910), viele Verletzte, auf beiden Seiten, durch heilende magische Kräfte (sagen die einen) bzw. natürliche Heilmethoden und geschickter Diplomatie (sagen die anderen) gerettet haben. Zudem sollen sie zur Beendigung des Aufstandes beigetragen haben.
Auf der Tempelanlage gibt es viele verschiedene Tempel. Große, pompöse und auch kleine.
Rechtes Bild:
Dieses "Gefäß" ist in fast allen Tempeln der Anlage als Spendenbox aufgestellt worden. Entweder die Menschen spenden tatsächlich so viel und so ein Safe ist wirklich nötig oder er ist etwas übertrieben. Manch Langfinger stellt sich bestimmt diese Frage bei dieser Dimension der Box,ob es sich doch lohnen könnte.....
Solch schöne Giebel hatten wir schon in Penang in Malaysia gesehen und waren von ihnen begeistert
Eine Spendenbox....
Farbenfroh waren alle Gebäude und Figuren. Überall hing der Duft von Räucherstäbchen in der Luft. Diese Religion strahlt viel Ruhe und Einklang aus. Mit ihr verbindet man nicht, wie gelegendlich mit dem Christentum und dem Islam , Aggression und Dominanz.
Die Menschen kommen auch nach Wat Chalong, um sich wahrsagen zu lassen, erfragen Glückszahlen für die Lotterie oder lassen Kracher entzünden, um böse Geister zu verscheuchen. Dazu gibt es eigens in der Tempelanlage einen ungefähr fünf Meter hohen, rund nach oben hin zulaufenden Ton-Turm, der mit vielen kleinen und einer Hauptöffnungen versehen ist. Dorthinein werfen dann die Menschen ihre Böller und immer wieder ist ein lautes Krachen auf der gesamten Tempelanlage zu hören.
Hier übergibt gerade eine Familie ihre Gaben an einen Mönch.
Was es mit dieser Figur auf sich hat, haben wir nicht herausbekommen. Für uns mag das wie Ulk aussehen, es wird aber wohl auch eine anbetungswerte Statue sein. Jedenfalls waren auch hier vor den Figuren Opfergaben zu sehen.
Und das war es auch schon mit Thailand. Morgen, am Montag, werden wir nach ein paar kleinen Einkäufen auf dem Markt in See stechen. Ob wir nun in Sri Lanka halten werden oder gleich zu den Malediven durchsegeln werden, ist immer noch offen. Wir werden uns auf See entscheiden.....Laßt Euch überraschen.!