Tonga - Nuku’alofa
Wir haben Nuku’alofa, die Hauptstadt des Königreichs, rechtzeitig erreicht. Wind war reichlich und zum Schluß jagte eine Regenschauer die andere, aber wir hatten uns nachts noch für die einfachere Nordansteuerung statt der etwa kürzeren aber schwierigeren Pihapassage aus dem Osten entschieden, so dass wir letztlich ohne Probleme vormittags gegen 11.00 Uhr Ortszeit vor dem Fischerhafen ankamen. Die Kontaktaufnahme mit dem Zoll war etwas langwierig. Nachmittags gegen 16.00 Uhr lagen wir schließlich vor Anker und Heckleinen im Fischerhafen und hatten gegen eine Gebühr von 30 US-Dollar erfolgreich einklariert.
Tonga, Königreich im südlichen Pazifischen Ozean, etwa 650 Kilometer östlich der Fidschi-Inseln gelegen. Das Königreich umfasst einen Archipel aus ungefähr 170 Inseln und erstreckt sich von Norden nach Süden mit den drei Hauptinselgruppen Tongatapu, Haapai und Vava’u sowie mehreren kleineren Inseln. Nuku’alofa ist die Hauptstadt und gleichzeitig größte Stadt von Tonga. Sie liegt auf Tongatapu. Die Inselgruppen Tongatapu und Haapai sind überwiegend flache Koralleninseln, während die Vava’u-Gruppe vulkanischen Ursprungs ist und gebirgigen Charakter aufweist. Einige Vulkane sind noch aktiv. Auf der 32 Kilometer langen Insel Tongatapu, der größten und fruchtbarsten Insel Tongas, leben etwa 70 Prozent der Bevölkerung.
Die Einwohnerzahl von Tonga beträgt etwa 112 000. Die Hauptstadt Nuku’alofa mit einem kleinen Seehafen am Nordende der Insel Tongatapu hat etwa 33 000 Einwohner. In Tonga leben vor allem Polynesier. Die Mehrheit der Bevölkerung sind Methodisten. Die Amtssprachen sind Englisch und Tonga, das zur austronesischen Sprachfamilie zählt und von nahezu der gesamten Bevölkerung gesprochen wird. Englisch wird in den Schulen als Fremdsprache gelernt. Tonga gibt es seit 1897 als Schriftsprache, es wird mit dem lateinischen Alphabet geschrieben.
Linkes Bild:

Die blaue Baracke ist das Zollgebäude. Auch hier ging alles problemlos über die Bühne und die Zollbeamten waren sehr freundlich.

Der geschäftige Hafen von Nuku´alofa. Tonga ist ein sehr armes Land und dem entsprechend sah auch ihre Flotte aus.
Die Hauptinsel Tongatapu, mit der Hauptstadt Nuku’alofa im Norden
Riesige Fische werden aus dem Fischerboot entladen. Wir dachten schon unser 1,60 m langer Mahi Mahi wäre groß aber hoffentlich bekommen wir nicht solche Kavenzmänner an den Haken.

Die Wirtschaft basiert vor allem auf dem Sektor der Landwirtschaft. Zu den wichtigsten Agrarprodukten zählen Kürbis, Kokosnüsse und Bananen . Seit 1970 ist auch Vanille ein wichtiges Exportprodukt. Maniok, Zitrusfrüchte, Taro, Brotfrüchte und Süßkartoffeln sind wichtige Grundnahrungsmittel und werden vor allem für den Eigenbedarf angebaut. Der Fischfang ist ebenfalls bedeutend. Ende der siebziger Jahre wurde vor der Küste von Tongatapu Erdöl entdeckt, das jedoch mangels Rentabilität nicht gefördert wird.

Der Tourismus gewinnt zunehmend an Bedeutung. Auch jetzt noch ist der Tourismus auf Tonga wenig entwickelt. Langezeit ist er durch den unzureichenden regionalen Flugverkehr behindert worden und nur hartgesottende Reiselustige fanden den Weg nach Tonga. Das ist jetzt geändert worden und seit graumer Zeit ist der Tourismus eine wachsende Einnahmequelle für die Tonganer.

Unglaublich.
Die Fischhalle
Getrocknete Octopusse
Muscheln aller Art
Der Gemüsemarkt im Zentrum der Stadt. Die Auswahl an verschiedenen. Obst und Gemüsesorten ist in Tonga stark begrenzt. Es gab hauptsächlich einheimische Erträge. Papaya, Bananen, verschiedenste Wurzelsorte wie Taro und Maniok, Tomaten, Kokosnüsse und Kürbis. Der Kürbis ist die Exportware Nummer Eins. Überall auf der Insel haben wir Kürbisfelder gesehen. Momentan ist keine Erntezeit, die Pflanzen stehen noch in der Blüte. Gefolgt wird der Kürbis von der Vanille, Stricksachen aus Wolle, es gibt hier viele Baumwollbäume, und dem Thunfisch.
Bei diesem netten Familienunternehmen liehen wir uns ein Auto. Mein Bruder sollte in einigen Stunden in Nuku´alofa landen und ein Taxi zum Flughafen kostete genauso viel wie ein Auto pro Tag. Also schlugen wir auch gleich für zwei Tage zu, das bedeutete 90 Tonga Dollar, das sind umgerechnet knappe 40 Euro. Toller Preis.

Auf dem Weg zum Flughafen entdeckten wir die sehr eigenwilligen Friedhöfe der Tonganer. Ich hatte in meinem Buch schon von ihnen gelesen, konnte mir aber unter deren Beschreibung nicht viel vorstellen. Das Buch schrieb von Transparenten, Flaschenschmuck und von weißen Hügeln!!

Und dann erklärte sich einiges für uns. Statt Grabsteine gab es häufig Transparente auf denen der Name des Verstorbenen gestickt wurde. Dieses Transparente ließen jeder Phantasie freien Lauf. Sie waren mit glitzernden Stoffen geschmückt, sehr aufwendige Muster wurde aufgesetzt oder auch nur sehr einfaches Bettlaken kam zum Einsatz.
Ganz simpel und eindrucksvoll ist diese Variante. Drei fast volle Whiskyflaschen. Ob das eine Anspielung auf die Lebensweise des Verstorbenen sein sollte oder er nur ein Sammler wertvoller Whiskyflaschen war, hätten wir schon gerne gewußt.
Hier kamen nur ganz ordinäre Bierflaschen zum Einsatz. Vermutlich ein Kneipenbesitzer oder Bierliebhaber.
Mein Bruder, mit dem gelben T-Shirt, auf der Rolltreppe

Mein Bruder Eike landet pünktlich mit dem Flieger aus Fidji. Sein Weg zu uns war lang. Mein Bruder hatte bereits seit 2 1/2 Urlaub, die er mit seinen zwei Freunden Torsten und Gunnar in Thailand und Vietnam verbrachte. Von Saigon aus flog er dann alleine weiter nach Sydney und von dort weiter über Fidji nach Tonga. Unglaublich, wir brauchten knappe 1 1/2 Jahre bis Tonga und er stieg gut gelaunt nach mehreren Stunden Flug aus dem Flieger. Wir freuten uns riesig.

Am nächsten Tag besuchten wir zusammen einen katholischen Gottesdienst. Die Tonganer sind sehr religiös und der Sonntag ist hier noch ein heiliger Tag. Alles ist an diesem Tag geschlossen, selbst der internationale Flughafen. Verträge dürfen nicht geschlossen werden, die meisten Restaurants bleiben zu, sportliche Aktivitäten und Handel zu treiben ist verboten. In ganz Tonga sind viele und unterschiedlichste Kirchen zu sehen. Es gibt hier drei Glaubensrichtungen der Methodisten, Katholiken, Mormonen Adventisten, Anglikaner und Zeugen Jehovas. Offiziell gibt es 15 Glaubensrichtungen in dem 105.000 Einwohnerland Tonga.

Auf dem Weg zur Kirche. Hier könnt ihr die traditionelle Kleidung der Tonganer sehen. Den typischen Rock, der aus den sehr fein gewobenen Matten der Pandanusblätter hergestellt wird. Er heißt Ta´ovala. Man wickelt ihn einfach um die Hüften. Während die Männer ihn mit einer Kordel aus Kokosfasern festgehalten wird, benutzen die Frauen das Kiekie-Hüftband. Häufig sollen es alte Erbstücke sein. Diese Schmuckstücke werden zu allen Feierlichkeiten getragen. Aber auch im täglichen Leben sind diese Baströcke zu sehen.
In diese Kirche fanden ungefähr 1000 Menschen Platz. Und an diesem Morgen war die Kirche fast bis auf den letzten Platz besetz. Der Kirchenchor war stimmgewaltig. Zirka 150 Sänger schmetterten ihre Kirchenlieder. In Deutschland habe ich so etwas noch nicht erlebt.

Nach dem Kirchenbesuch ging es in Richtung Strand.

An der Westküste gab es die berühmten "Blasenden Löcher". Fontänartig schoß Wasser meterhoch durch das zerklüftete Riff.  Leider hatten wir kein Hochwasser und sehr beruhigte See. So sah das Ganze nicht so spektakulär aus. Aber schön war es trotzdem.
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Hier wird kein Fleisch eingeladen sondern Fisch