Unser elektrischer Autopilot funktionierte schon seit Singapur bestens und somit hatten wir genügend Zeit, ganz entspannt das Treiben um uns herum in der Malakka Straße zu verfolgen.
Nachdem wir kurz und schnell eingescheckt hatten, ging es auf zu einem ersten kleinen Erkundungsspaziergang in die Stadt und es sollten in den nächsten Tagen noch weitere folgen. Und es war Klasse, was wir dort zu sehen bekamen.....
Im Jahre 1786 siedelten sich hier Händler der britischen Ostindischen Kompanie an. Sie benannten die Stadt zu Ehren des britischen Monarchen George III, des damaligen Prince of Wales. Schnell entwickelte sich Georgetown zu einen bedeutenden Hafen, aufgrund der der strategischen Lage an der Malakkastraße und der nahe gelegenen Zinnminen. Aber auch heute noch zählt Georgetown zu den wichtigsten Häfen Malaysias. Er besitzt einen internationalen Flughafen und ist ein Umschlagplatz für Gummi- und Agrarprodukte.
Georgetown hat einen alten Stadtkern und der liegt ganz in der Nähe unserer Marina. Und was wir dort entdeckten, war beeindruckend. Überall sahen wir alte, zweigeschossige Bebauung, quirlige kleine Gasse, farbenfroh geschmückte Straßen, es gibt sie hier immer noch, zu Tausenden, die bei uns allmählich ausgestorbenen Tante Emma Läden, alte Gewerke wie, Schuster, Babiere, Bäcker und Schneider haben ihre kleinen Geschäfte.
Und was uns auch gut gefällt, der Mix der Kulturen. Es gibt hier wieder ein Chinatown und ein Little India, Islamisten, Buddhisten und Hinduisten sind hier zahlreich vertreten. Die Besonderheit in dieser Stadt ist nun, dass die Wohngrenzen zwischen den drei Kulturen stark miteinander verfließen.
China Town soll so gut erhalten sein, dass man erahnen könnte, wie die chinesischen Siedler um 1800 hier gelebt haben. Das China Town in Singapur hatte uns schon gefesselt. Aber dort sahen wir wenige Tempelanlagen. Hier in Georgetown ist das anders.
Wir konnten beobachten, dass alle entweder Räucherstäbchen oder Kerzen anzündeten, Papierzettel verbrannten oder Öl in Gefäße gossen, in denen eine Flamme brannte.
Die Buddhisten berufen sich auf die Lehren des Siddhartha Gautama, der gemäß der Überlieferung 563 v. Chr. zur Welt kam und später in Nordindien lebte. Er wird als „historischer Buddha“ bezeichnet, um ihn von mythischen Buddha-Gestalten zu unterscheiden, die nicht historisch bezeugt sind.
„Buddha“ (wörtlich „Erwachter“) ist ein Ehrentitel, der sich auf ein Erlebnis bezieht, das als Bodhi („Erwachen“) bezeichnet und oft ungenau mit „Erleuchtung“ übersetzt wird.
Gemeint ist damit nach der buddhistischen Lehre eine fundamentale und befreiende Einsicht in die Grundbedingungen alles Lebens, aus der sich die Überwindung des leidhaften Daseins ergibt. Diese Erkenntnis nach dem Vorbild des historischen Buddha durch Befolgung seiner Lehren zu erlangen, ist das Ziel der buddhistischen Praxis.
Der Buddhismus ist die viertgrößte Weltreligion und hat weltweit etwa 375 - 500 Millionen Anhängern. Sie hat ihren Ursprung in Indien. Vor allem in Süd-, Südost- und Ostasien ist der Buddhismus verbreitet.
Links im Bild kann man einen typischen Laden sehen, der überall in der Stadt in der Nähe einer Tempelanlage steht. Hier kaufen die Menschen die Räucherstäbchen, Kerzen, das Papiergeld, welches im Tempel symbolisch verbrannt wird und vieles mehr, was als Opfergabe verwendet wird.
Aber nicht nur die buddhistischen Tempel in China Town waren anziehend, nein, Little India mit seinen bunten Geschäften hatte gleichfalls viel zu bieten, vor allem für uns neu: ihre Straßen-Küchen.
Von solchen fliegenden Küchen gibt es viele in den Straßen von Little India und florieren tun die Geschäfte auch. Kein Wunder bei solch frischer Zubereitung.
Diese Straßen Küchen sind zum Teil sehr unterschiedlich. Die einen bieten hauptsächlich fritierte Teigröllchen,Teigtaschen oder Teigbällchen an, die unterschiedlich gefüllt werden.
Andere wiederum bieten Reisgerichte mit verschiedensten Soßen an, die entweder schon Fleischeinlagen haben oder zusätzlich dazukommen. Huhn und Fisch ist das normale. Häufig gibt es auch eine Art Fladenbrot dazu.
Aufpassen muß man mit den Schärfen der Soßen. Wenn die Inder sagen "nicht scharf", dann ist die Soße für uns geeignet und am oberen Limit der Schärfe. Wenn sie sagen " scharf", dann Finger weg von dem Gericht.
Der Teestand hatte nämlich einen strategisch günstigen Standplatz: mitten neben einer kleinen Kreuzung und an jeder Ecke hatte eine Fliegende Küche ihren Stand aufgestellt. Das Leben pulsierte hier und es gab viel zu beobachten.....
An einem Nachmittag überraschte uns ein längerer Regenschauer, aber langweilig wurde es auf der Kreuzung nicht.