Penang - Georgetown
Von Port Dickson bis zu der Insel Penang waren es knappe 220 Seemeilen, dass bedeutete, wir würden zwei Tage und zwei Nächte bis dorthin brauchen. Mit Wind rechneten wir in diesen Breitengaden noch nicht, also mußten wir unter Motor diese Strecke zurück legen.

Unser elektrischer Autopilot funktionierte schon seit Singapur bestens und somit hatten wir genügend Zeit, ganz entspannt das Treiben um uns herum in der Malakka Straße zu verfolgen.

Dieser dicke Frachter lag nur vor Anker. Aber auch mit seinen zahlreichen fahrenden Kollegen hatten wir kaum unsere Probleme, denn alle Schiffe über 20 Meter sind verpflichtet, die vorgeschriebenen Wege im Verkehrstrennungsgebiet der Malakka Straße zu nutzen. Und diese dürfen wirYachtis nur benutzen, wenn wir dieses Verkehrstrennungsgebiet kreutzten wollen, aber das brauchten wir auf der Strecke nach Port Dickson nicht.
Allerdings hatten wir in der Nacht diese kleinen Fischerboote zu "Tausenden" um uns herum gehabt. Ständig mußte einer von uns auch n der Nacht im Cockpit sein.
Solch ein Anblick war nur von kurzer Dauer, denn wenige Minuten später hatte die Wolke ihr Bild verändert.
Auf dem Weg nach Penang sahen wir viele solch schöner Wolkenformationen. Und Regen hatten wir gar nicht. Welch ein Glück.
Ob dieser Frachter auf Grund saß oder vor Anker lag, haben wir nicht herausbekommen. Aber der Bug scheint doch etwas zu weit aus dem Wasser zu gucken.....
Hier ist schon die Hauptstadt Georgetown auf der Insel Penang zu sehen. Unsere Reiseführer versprachen uns, dass Georgetown einmalig sei und mit viel Atmosphäre. Die Stadt wurde ähnlich gelobt wie das historische Malakka. Georgetown soll "Die Perle des Orient" sein. Und nun empfing uns solch eine Skyline.....
Das Marina Gebäude in Georgetown. Die Marina bot wieder jeglichen Komfort wie schon die Admiral Marina in Port Dickson. Aber einen wichtigen zusätzlichen Pluspunkt hat unsere neue Marina; sie liegt direkt im Stadtzentrum.

Nachdem wir kurz und schnell eingescheckt hatten, ging es auf zu einem ersten kleinen Erkundungsspaziergang in die Stadt und es sollten in den nächsten Tagen noch weitere folgen. Und es war Klasse, was wir dort zu sehen bekamen.....

Georgetown liegt an der nordöstlichen Spitze der Insel Penang und hat knappe 180.000 Einwohner, die überwiegend aus Chinesen bestehen. Georgetown ist die Hauptstadt der Insel und gleichzeitig auch die des Bundesstaates Pinang.

Im Jahre 1786 siedelten sich hier Händler der britischen Ostindischen Kompanie an. Sie benannten die Stadt zu Ehren des britischen Monarchen George III, des damaligen Prince of Wales. Schnell entwickelte sich Georgetown zu einen bedeutenden Hafen, aufgrund der der strategischen Lage an der Malakkastraße und der nahe gelegenen Zinnminen. Aber auch heute noch zählt Georgetown zu den wichtigsten Häfen Malaysias. Er besitzt einen internationalen Flughafen und ist ein Umschlagplatz für Gummi- und Agrarprodukte.

Georgetown hat einen alten Stadtkern und der liegt ganz in der Nähe unserer Marina. Und was wir dort entdeckten, war beeindruckend. Überall sahen wir alte, zweigeschossige Bebauung, quirlige kleine Gasse, farbenfroh geschmückte Straßen, es gibt sie hier immer noch, zu Tausenden, die bei uns allmählich ausgestorbenen Tante Emma Läden, alte Gewerke wie, Schuster, Babiere, Bäcker und Schneider haben ihre kleinen Geschäfte.

Und was uns auch gut gefällt, der Mix der Kulturen. Es gibt hier wieder ein Chinatown und ein Little India, Islamisten, Buddhisten und Hinduisten sind hier zahlreich vertreten. Die Besonderheit in dieser Stadt ist nun, dass die Wohngrenzen zwischen den drei Kulturen stark miteinander verfließen.

Hauptverkehrszeit in Georgetown
Oben im Bild ist eine Moschee, rechts oben ein chinesisch-buddhistischer Tempel und rechts dadrunter ein hinduistischer Tempel.

China Town soll so gut erhalten sein, dass man erahnen könnte, wie die chinesischen Siedler um 1800 hier gelebt haben. Das China Town in Singapur hatte uns schon gefesselt. Aber dort sahen wir wenige Tempelanlagen. Hier in Georgetown ist das anders.

Im Innern eines buddhistischen Tempels. Leider wissen wir viel zu wenig über diese Religion, um etwas darüber sagen zu können, was die Menschen dort im Tempel genau tun.

Wir konnten beobachten, dass alle entweder Räucherstäbchen oder Kerzen anzündeten, Papierzettel verbrannten oder Öl in Gefäße gossen, in denen eine Flamme brannte.

Hier steckten die Menschen Papierzettel in schmale Kartonschachteln.
Und natürlich habe ich im Internet ein bischen nachgegoogelt unter Buddhismus und da steht:

Die Buddhisten berufen sich auf die Lehren des Siddhartha Gautama, der gemäß der Überlieferung 563 v. Chr. zur Welt kam und später in Nordindien lebte. Er wird als „historischer Buddha“ bezeichnet, um ihn von mythischen Buddha-Gestalten zu unterscheiden, die nicht historisch bezeugt sind.

„Buddha“ (wörtlich „Erwachter“) ist ein Ehrentitel, der sich auf ein Erlebnis bezieht, das als Bodhi („Erwachen“) bezeichnet und oft ungenau mit „Erleuchtung“ übersetzt wird.

Gemeint ist damit nach der buddhistischen Lehre eine fundamentale und befreiende Einsicht in die Grundbedingungen alles Lebens, aus der sich die Überwindung des leidhaften Daseins ergibt. Diese Erkenntnis nach dem Vorbild des historischen Buddha durch Befolgung seiner Lehren zu erlangen, ist das Ziel der buddhistischen Praxis.

Interessant war auch zu sehen, dass die buddhistischen Tempel von außen alle sehr unterschiedlich aussehen, wie natürlich auch das Innere. Schön waren sie alle.

Der Buddhismus ist die viertgrößte Weltreligion und hat weltweit etwa 375 - 500 Millionen Anhängern. Sie hat ihren Ursprung in Indien. Vor allem in Süd-, Südost- und Ostasien ist der Buddhismus verbreitet.

Links im Bild kann man einen typischen Laden sehen, der überall in der Stadt in der Nähe einer Tempelanlage steht. Hier kaufen die Menschen die Räucherstäbchen, Kerzen, das Papiergeld, welches im Tempel symbolisch verbrannt wird und vieles mehr, was als Opfergabe verwendet wird.

Aber nicht nur die buddhistischen Tempel in China Town waren anziehend, nein, Little India mit seinen bunten Geschäften hatte gleichfalls viel zu bieten, vor allem für uns neu: ihre Straßen-Küchen.

Beim Anblick solcher Kleidung denkt man gleich an Geschichten aus Tausend und einer Nacht. Natürlich kleiden sich die Frauen auf der Straße nicht so pompös. Aber unten im Bild ist ein Kleiderladen für den Alltag.
Wie auch schon bei den Chinesen werden bei den Indern viele Speisen tatsächlich erst auf der Straße zubereitet. Teigtaschen werden auf Wunsch mit verschiedenen Füllungen gefüllt und die Teigtasche selbst und ebenfalls die Füllungen auch, immer wieder neu zubereitet.

Von solchen fliegenden Küchen gibt es viele in den Straßen von Little India und florieren tun die Geschäfte auch. Kein Wunder bei solch frischer Zubereitung.

Natürlich waren wir in der Zeit unseres Aufenthaltes in Georgetown ständige Gäste der indischen Straßen-Küchen. Es fällt uns aber immer noch schwer, das Richtige zu bestellen.

Diese Straßen Küchen sind zum Teil sehr unterschiedlich. Die einen bieten hauptsächlich fritierte Teigröllchen,Teigtaschen oder Teigbällchen an, die unterschiedlich gefüllt werden.

Andere wiederum bieten Reisgerichte mit verschiedensten Soßen an, die entweder schon Fleischeinlagen haben oder zusätzlich dazukommen. Huhn und Fisch ist das normale. Häufig gibt es auch eine Art Fladenbrot dazu.

Aufpassen muß man mit den Schärfen der Soßen. Wenn die Inder sagen "nicht scharf", dann ist die Soße für uns geeignet und am oberen Limit der Schärfe. Wenn sie sagen " scharf", dann Finger weg von dem Gericht.

Dieser Stand verkaufte überwiegend fritiete Teigtaschen. Süße Nachspeisen gibt es auch an solchen Ständen. Aber die sahen bislang noch zu exotisch aus für uns.
Und das war unser Lieblings Teestand. Er verkaufte ausschließlich Getränke. Aber Schwerpunkt waren verschiedenste Zubereitungen von Teegetränken. Hier haben wir Unmengen von Tee getrunken und oftmals stundenlang gesessen.

Der Teestand hatte nämlich einen strategisch günstigen Standplatz: mitten neben einer kleinen Kreuzung und an jeder Ecke hatte eine Fliegende Küche ihren Stand aufgestellt. Das Leben pulsierte hier und es gab viel zu beobachten.....

An einem Nachmittag überraschte uns ein längerer Regenschauer, aber langweilig wurde es auf der Kreuzung nicht.

Das ist auch eine typische Straße in der Altstadt. Hier waren viele kleine Handwerksgeschäfte angesiedelt. Schlüsseldienste, Autowerkstätten und Zubehör Läden, Schneiderein aber auch Antiquitäten und Bilderläden.
Ein Blick von unserem Tee-Stand.
Ein Verwaltungs- und Bankenviertel gab es auch in der Altstadt. Viele schöne und alte Gebäude waren noch aus der Kolonialzeit. Unten im Bild ist das Gebäude des Obersten Gerichts zu sehen.
Ein sehr feudaler Gerichtsaal im Obersten Gericht der Stadt. Ausgestattet mit Flachbildschirmen und Mikrofonanlagen.
So, und das war unsere Bilderflut aus Georgetown! Wir hoffen, ihr habt einen kleinen Eindruck von dieser Stadt bekommen. Wir waren begeistert und die Reiseführer haben nicht zu viel versprochen. Wir finden, Georgetown ist einen Besuch wert.
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Neben dem Marina Hafenbecken war gleich der Fähranleger zum Festland
Ein buddhistischer Tempel. Alle Anlagen waren gut besucht.
Erste Tuchfühlung mit der indischen Küche...