Gesellschaftsinsel - Raiatea - Königstreffen Teil 2
Am Donnerstag gab es vormittags ohne die königlichen Delegationen den Accueil des Piroguiers. 15 Mannschaften von unterschiedlichen Inseln lieferten sich mit den hier üblichen Auslegerpaddelbooten ein Rennen über die offene See. Der Start war auf der etwa 30 Kilometer entfernten Insel Huahine. Ziel der mit jeweils drei Mann besetzten Booten war der Strand an der Kultstätte in Taputapuatea. Dort war ein Festzelt aufgebaut und die Sportler wurden von cira 100 Einheimischen und zwei Kamerateams und diversen Reportern erwartet. Nicht zu vergessen die Frauen und Kinder, die zuvor unter dem Zeltdach aus Blumen Kränze geflochten hatten und jedem Sportler einen davon kurz hinter der Ziellinie noch im knietiefen Wasser umhängten. Gewonnen hatte nach drei Stunden, zwei Minuten und 40 Sekunden, mit einem Vorsprung von nur zwei Sekunden, die Mannschaft aus Bora Bora.
Die Frauen waren dabei die Blumenkränze für alle Sportler anzufertigen. Jeder bekam eine wunderschöne handgeflochtene Blumengirlande.
Die Damen und Herren, die die Blumenkränze überreichten
Auch die Band aus Huahine war wieder mit dabei.
Viele Einheimische von der Insel Raiatea waren an diesem Tag gekommen, um das Treiben zu verfolgen. Sie warteten überall verteilt am Strand auf die ersten Ruderer. Und dann war es so weit.
Die ersten Ruderer kamen durchs Ziel. An dem Wettrennen nahmen über 15 Mannschaften teil, die von den unterschiedlichsten Inseln kamen. Und wenn ich Kanu-Wettrennen sage, dann ist das nicht ganz richtig. Diese modernen Auslegerboote nennt man hier in Polynesien Pirognen und hatten jeweils eine Drei-Mannbesatzung. Die Distanz betrug zwischen beiden Südseeinsel ungefähr 35 Kilometer. Es gab ein Preisgeld von 200.00 Polynesische Franc (umgerechnet 1850 Euro) und gewonnen hatte die Mannschaft von der Insel Bora Bora. Sie legte diese Distanz in 3 Stunden und 2 Minuten zurück. Ganz knapp dahinter kam die Auswahl von Huahine durch das Ziel.
Mädchen und Jungen überreichten die Siegerkränze.

Rechtes Bild:

Das ist keine Siegerehrung, sondern die Manschaft die die Blumen kränze überreicht

Rechtes Bild:

Die Siegerehrung. Anschließend gab es für alle Beteiligten ein Mittagessen. Und wir konnten es kaum glauben, es gab Schweinegulasch mit Nudeln und Kartoffeln und dazu noch einen grünen Salat mit Tomaten. Deutscher hätte das Essen nicht sein können. Und es schmeckte zudem noch richtig gut.

Abends stand der Marche sur le feu auf dem Programm. Auf einer feierlich geschmückten Grasfläche war tags zuvor ein Bereich von circa 4 mal 10 Metern die Erde ausgehoben und darin mit viel Holz und trockenen Kokosnüssen ein riesiges Feuer gemacht worden. Darauf kamen dann dicke Wackersteine. Rundherum standen Fackeln und für die königlichen Delegationen Stuhlreihen. An diesem Abend waren auch zum einzigen Mal im Beisein der Könige, Priester und Häuptlinge viele einheimische Besucher anwesend. Es dauert um die zwei Stunden, bis die letzte Delegation eingetroffen war. Dann begann die auf alten Traditionen beruhende Zeremonie des Feuergehens, geleitet durch einen der ranghöchsten polynesischen Chefferies. Was das genau ist, darüber sind wir uns trotz einiger Gespräche und vieler Fragen noch nicht einig. Jedenfalls gab es genaue Anweisungen. Beim Gang über das Feuer, also über die auf der Glut liegenden Wackersteine, durfte man nicht zurücksehen, mit keiner über das Feuer gehenden Person reden. Während der Zeremonie zu fotografieren oder zu filmen war verboten. Personen, die an diesem Tag Alkohol getrunken hatten, war der Gang über das Feuer verboten, ebenso Schwangeren. Frauen, die ihre Periode hatte, mussten zunächst den Cherfferie fragen, ob sie teilnehmen dürften. Ob das eine Dame machte, konnten wir nicht beobachten. Nachdem zunächst der Chefferie mit seinen Helfern mehrmals die Wackersteine überquert hatte, waren die königlichen Delegationen an der Reihe. Einige gingen tatsächlich mutig und geschlossen über das Feuer. Anschließend war das Volk zugelassen und viele nahmen die Gelegenheit war, auch Geza, der allerdings erst anderentags merkte, dass er eine wenn nur kleine Brandblase hatte.
Das hätten wir in Französisch Polynesien nicht erwartet.
Am letzen Tag wurde dieser riesiger Stein mit einer feierlichen Zeremonie eingeweiht. Der König von den Osterinseln  fertigte ihn selbst an. Es wurden viele Reden gehalten, Präsente untereinander verteilt und die Tänzer aus Huahine gaben ihr Bestes. Knapp 4 Stunden saßen die Familien in glühender Sonne, denn es gab nur wenig Schatten. Einige Palmenwedel und Sonnenschirme wurden organisiert, Wasserflaschen verteilt. Auch wir halfen einer Prinzessin von den Cook Inseln mit unserem alten Knirps-Regenschirm aus. All diese Maßnahmen halfen nur wenig aber alle hielten bis zum Schluß aus, keiner verließ vorzeitig die Feierlichkeit.
Die Maoris aus Neuseeland rücken an.
Die Maoris aus Neuseeland. Die Zeichnungen am Kinn und um die Nase herum sind hier bei den Teilnehmern zwar nur noch aufgemahlt aber in früher Vergangenheit waren das noch Tätowierungen.
Rechts in Weiß der König von Huahine mit seinen Untertanen.
Einige Damen und Herren von den Osterinseln sind im Anmarsch.
Hier wurden noch ein paar Korrekturen vorgenommen.....
Zuerst versammelten sich am Vormittag alle königlichen Delegationen am Kultplatz und das in ihren festlichsten Gewändern. Und wieder dasselbe wie am ersten Tag, kaum ein einheimischer Zuschauer war gekommen und wir, Eva und Geza von der ungarischen Segelyacht Rotor und Martina und ich mitten drin. Inzwischen kannten wir vom Sehen schon beinahe alle Delegationsmitglieder. Und diese zeigten nicht die geringsten Berührungsängste. Und auch das Fotographieren war mehr als zwanglos, denn die Delegationen waren ebenso eifrig bemüht, sich und insbesondere die anderen Delegationsmitglieder zu filmen oder zu fotographieren. So hatte der König von Rapa Nui, er und seine Delegation hatten die aufregendste Bekleidung, die im Wesentlichen aus weißer und schwarzer Körperbemalung und Federn bestand, selbst gelegentlich die Sony Videokamera in der Hand, um die Tanzgruppe aus Huahine oder die Geangvorführung der Maoris aus Neuseeland zu filmen.
Eva, Stefan und ich mitten drin.
Und jetzt kommen ein paar interessante Gesichter die wir eingefangen haben
Königstochter.......
........der Vater
So und dann ging es zur Einweihung des Steines....Die Delegationen nahmen ihre Stellung um die Einweihungsstätte ein.
Der König aus Rapa Nui, den Osterinseln, hatte einen großen Stein bearbeitet, der das polynesische Dreieck, mit Hawaii an der Spitze, Neuseeland und die Osterinseln an den untern Enden, symbolisieren sollte. Dieser Stein lag gleich neben der Kultstätte und wurde in einer überaus feierlichen Zeremonie enthüllt.
Linkes Bild:

Der König der Osterinsel weiht den Stein ein. Diese Zeremonie dauerte wirklich fast vier Stunden.

Alle saßen bei brütender Hitze um den Stein und hörten den einzelnen Rednern aufmerksam zu.
Die Prinzessin und ihr Vater von den Cook Inseln mit unserem alten Knirps Regenschirm. Wir waren natürlich gerne behilflich mit unserem Knirps,die Königlichen Häupter vor der Sonne zu schützen.....

.......Am Ende der Veranstaltung bekamen wir unseren Schirm auch wieder.

Die Band hatte es da schon besser. Sie waren nicht von Rang und Adel aber dafür konnten sie im Hintergrund unter schattigen bäumen sitzen
So, das war es mit unseren Fotos von dem Königs und Häuptlingstreffen. Wir hoffen es hat gefallen.
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