SINGAPUR
Die Stadt zog früher wie auch heute noch zahlreiche Einwanderer an, die überwiegend aus China und Indien kamen. Im 2. Weltkrieg wurde Singapur von japanischen Truppen besetzt, später jedoch von den Briten zurückerobert und erhielt den Status einer selbst verwalteten britischen Kronkolonie. Nachdem Singapur 1959 die innere Autonomie und 1963 die staatliche Unabhängigkeit erlangt hatte, wurde es bis 1965 Mitglied der Föderation Malaysia, danach Hauptstadt der unabhängigen Republik Singapur.

Größte Bevölkerungsgruppe sind die Chinesen mit etwa 77 Prozent, gefolgt von Malaien (14 Prozent) und Indern (8 Prozent). Die meisten Einwohner sind Nachkommen der Einwanderer, die nach der Gründung der Stadt Singapur ab 1819 in das Gebiet gelangten.

Singapur hat etwa 4,43 Millionen Einwohner. Die Bevölkerung konzentriert sich auf den Südteil der Insel. Die Lebenserwartung liegt für Männer bei 79 und für Frauen bei 84,4 Jahren und gehört zu den höchsten in Asien.

Die Republik Singapur hat vier Amtssprachen: Englisch, Chinesisch, Malaiisch und Tamil. Malaiisch ist die Nationalsprache, während Englisch in Verwaltung, Wirtschaft und Tourismus gesprochen wird.

Die Hauptinsel Singapur wird im Norden durch die schmale Straße von Johor von Malaysia getrennt. Im Süden grenzt die Straße von Singapur den Staat gegen den indonesischen Riau-Archipel ab; die Straße ist eine wichtige Schifffahrtsverbindung zwischen der zum Indischen Ozean überleitenden Malaccastraße im Westen und dem Südchinesischen Meer im Osten. Die Stadt Singapur liegt auf der Südostspitze der Insel. Sie ist eine der wichtigsten Hafenstädte und eines der wirtschaftlichen Zentren in Südostasien.
Wir starteten aus Kumai in Indonesien schon mit sehr wenig Wind, um genauer zu sein, mit gar keinem. Aber unsere Hoffnung war trotzdem dar, doch eine Briese Wind einzufangen , um nicht die gesamte Strecke unter Motor zurückzulegen. Aber wir wurden zum großen Teil doch enttäuscht.
Erschwerend kam hinzu, dass unsere Ruderanlage nicht ganz in Ordnung war und unser elektrischer Autopilot dadurch nicht funktionierte. Das bedeutete für uns, wir mußten 24 Stunden am Tag, also rund um die Uhr, die kommenden 580 Seemeilen am Ruder stehen und von Hand steuern.
Die lange Zeit am Ruder stehen vertrieb uns derweilen ein kleiner Vogel. Er ruhte sich einen halben Tag bei uns auf der MULINE aus. Ich lockte ihn mit allen Regeln der Kunst, etwas näher zu kommen oder ein paar Krümel Müsli zu picken. Aber er war ein hoffnungsloser Fall....Trotzdem hatten wir Spaß mit ihm, schließlich guckte er keck durch die Gegend und beobachtete immer sehr aufmerksam was wir taten.
Das wir keinen Wind hatten war zwar nicht berauschend aber wir sahen es auch von der positiven Seite. Schließlich hatten wir bislang noch keines der berüchtigten Gewitter abbekommen. Nachts sahen wir in der Ferne oftmals erscheckende aber auch wunderschöne Blitze....Bis zu uns kam keines dieser Ungetüme.

Allmählich näherten wir uns dann der Singapur Strasse und Singapure Stadt kam in greifbare Nähe...

Oben und rechts im Bild ist die Raffles Marina zu sehen.

Nach sechs Tagen ununterbrochenem Ruder gehen erreichten wir endlich die Marina. Sie lag im Westen der Stadt und damit sehr weit vom eigentlichen Zenrum der Stadt entfernt. Aber das sollte uns die nächsten Tage nicht stören, denn erst einmal stand viel Arbeit auf dem Programm und die Raffles Marina bot jeden erdenklichen Service für unsere Reparaturen.

Die Raffles Marina wurde 1996 eröffnet und war sehr luxuriös. Sie hatte einen großen Wellnessbereich , mit Swimmingpools und Whirlpool, es gab ein Fitnessraum, den Stefan jeden Tag nutzte, es wurde uns jeden morgen eine dicke Tageszeitung ans Boot geliefert, selbst bei Regen und dann wurde die Zeitung schön wasserdicht in eine Plastiktüte verpackt. Zudem wurde uns ein kostenloser Internetzugang ermöglicht und es gab drei verschiedene Restaurants, wovon eines sogar eine Auszeichnung für ihre gute Küche bekommen hatte. In dem Marina Gebäude befanden sich zwei Ballsäle eine riesige Empfangshalle und ein kleiner Souveniershop.
Für unsere Ersatzteile waren wir in einem Industrieviertel unterwegs und dort entdeckten wir diese Kantine. Hier aßen Angestellte, Arbeiter in Blaumännern, Führungskräfte in Schlips und Kragen und auch wir. Und das taten wir mit Begeisterung. Natürlich war es schwierig, das richtige Gericht für uns zu finden. Aber das lösten wir dann ganz unkompliziert, indem wir uns die Speisen auf den Tischen ansahen und dann die Männer,deren Gerichte uns am besten gefielen, nach dem Namen fragten. Die waren so begeistert von unserer Methode und natürlich von unserer Auswahl, dass sie uns gleich auch zu dem Essensstand führten und für uns auch bestellten. Es war köstlich.....Solches Kantinenessen, in solch einer Qualität kennen wir nicht aus Deutschland.

Nach knapp einer Woche waren wir mit unseren Arbeiten an MULINE fertig und dann ging es auf Erkundungstour in die Stadt.

Wir hatten einiges in unserem Reiseführer über Chinatown und Little India gelesen und das nur Gutes. Also machten wir uns nach all den Shopping-Malls als nächstes zu diesen beiden Stadtvierteln auf.
Singapur hat wegen seiner kurzen Geschichte und seiner bunt zusammengesetzten Bevölkerung kaum eine eigenständige traditionelle Kultur; die kulturellen Aktivitäten der Bewohner wurzeln eher in der kulturellen Tradition der jeweiligen Herkunftsländer.

Des Singapurianers Lieblingsbeschäftigung soll übrigens Einkaufen sein. Die Regierung soll sogar Aktiv-Programme erstellt haben, um die Bevölkerung aus den Einkaufzentren am Wochenende zu locken, damit sie sich dann in der Umgebung , an frischer Luft erholen sollen.

Singapur ist wirklich ein einziges Shopping-Zentrum. Und dieses Zentrum liegt zum Teil auch unter der Erde. Geht man in ein Geschäft hinein, gehen von diesem gleich fünf weitere davon ab. Und von diesen Geschäften kommt man dan in die nächsten zehn Geschäfte und so weiter..... Wenn man es geschickt anstellt, kann man sich den ganzen Tag nur in Klimatisierten Räumen aufhalten und braucht nicht an die feucht heiße Luft zu gehen um in den nächsten Laden zu gelangen.
Die Chinesen sind überwiegend Buddhisten (mit 42 Prozent der Gesamtbevölkerung stärkste Glaubensgemeinschaft) oder Taoisten, der überwiegende Teil der Malaien bekennt sich zum Islam, die Inder mehrheitlich zum Hinduismus. Etwa 15 Prozent der Einwohner sind Christen (überwiegend Katholiken).
Begeistert waren wir wieder einmal von ihren "Ess-Tempeln". Und auch hier schlugen wir zu. Leider legen die Chinesen keinen gesteigerten Wert auf das Ess-Ambiente. Häufig sitzt man in überdachten großen Hallen mit Neonröhren oder direkt an der Straße. Die Stühle laden nicht zum Verweilen ein und um einen herum ist es hektisch und eng.

Aber irgendwo müssen die Massen von Menschen ja Platz finden. Die Chinesen scheinen üblicherweise mehr Essen zu gehen und seltener zu Hause zu kochen. Wir sahen oft große Familien gemeinsam essen und solche Essen-Hallen dienen scheinbar auch als Treffpunkt für ihre sozialen Kontakte.

Nach vier Stunden Stadtbesichtigung waren wir total erschlagen und wir verlegten unseren Besuch in Little India auf die nächsten Tagen, den wir dann gemeinsam mit Marc und Svenja von der YAGOONA unternahmen.

Chinatown.

In diesem relativ großen Viertel pulsierte das Leben. Eingebettet zwischen den hohen Wohn und Geschäftshäusern lag die "Stadt" der Chinesen. Und es gefiel uns richtig dort. Natürlich gab es auch dort riesige Shopping-Hallen aber es wirkte nicht alles so steril.

Dieses Spiel kannten wir nicht......Wie so viele nicht die wir in Chinatown sahen.
Marc und Svenja waren in einer sehr stadtnahen Marina. Sie war nagelneu und mit noch mehr Luxus und Raffinesse ausgestattet. Die ONE Degrees 15 Marina, so hieß die Marina, ist noch nicht ganz fertig, bietet relativ wenig bis gar keinen Service für Reparaturen aber liegt äußerst praktisch zum Stadtzentrum. Wir brauchten mit Bus und der U-Bahn von der Raffles Marina knappe 1 3/4 Stunden bis in die Stadt und Marc und Svenja mit dem Taxi knappe 10 Minuten. Toll.

Wir besuchten die Beiden. Zuerst gingen Stefan, Marc und Svenja in den Fitnessraum und ich gleich an den wunderschönen Pool. Anschließend gab es für alle einen kleinen "Fitnessdrink" mit "Sportler-Imbiss" und dann ging es nach Little India. Abends sahen wir uns noch den neuen James Bond Film im Kino an. Der war grauenvoll......

Ein Blick aus dem Pool.
Wie auch schon in China-Town, waren die Straßen in Little India bunt geschmückt und mit viel Leben gefüllt. Es gefiel uns Vieren prima.
Die meisten indischen Frauen trugen eine traditionelle Kleidung.Wunderschön ist der Sarong anzusehen. Das ist ein langer schlanker Stoffschal, der in ein speziellen Wickeltechnick um den Körper geschlungen wird. Die Stoffe sind meistens sehr farbenfroh und dekorativ und die Frauen, mit ihren dicken schwarzen Haaren, die oftmals kunstzvoll geflochten werden und dazu noch sehr auffallenden Goldschmuck tragen, sind echte Hingucker!
Dann besuchten wir unseren ersten indischen Tempel.
Das ist der Giebel des Tempels.
Und so sah es im Innern des Tempels aus. Es wurde gerade ein Gebet abgehalten und viele Menschen waren im Tempel versammelt.
Der Hinduismus ist nach dem Christentum und Islam die drittgrößte Weltreligion - und scheinbar die rätselhafteste. Statt eines einzigen kennt sie zahllose Götter. Es gibt keinen Gründer, kein verbindliches heiliges Buch, keine Kirche, kein allgemeines Dogma.

Wann der Hinduismus entstanden ist, kann niemand genau sagen. Ein Gründungsereignis oder ein Stifter wie Christus, Abraham, Mohammed oder Buddha fehlen. Fest steht lediglich, dass irgendwann vor rund 4.000 Jahren im Indus-Tal - im Gebiet des heutigen Indien und Pakistan - eine Zivilisation blühte, deren Religion ein Vorläufer des heutigen Hinduismus war. Die Menschen verehrten Tiere, Pflanzen, eine Art Muttergottheit und andere, oft vielköpfig dargestellte Gottheiten.

Überall brannte diese Kerzen mit frischen Blüten dekoriert.
Bevor es dann am Abend in das Kino zu James Bond ging gönnte wir uns eine leckerei der Besonderen Art.....
Marc und Svenja hatten diesen Leckerli-Laden in einer Shopping-Mall aufgetan und waren seit einiger Zeit dort Stammgäste. Dieses mal durften wir auch mit....Wie sagte ein Oberartzt meiner Abteilung zu solchen Leckerein....."Sekunden auf der Zunge, ein Leben auf der Hüfte" Ja ja, in diesem Alter sind wir jetzt auch schon
Solch einen laden in Singapur zu finden, damit hatten wir nicht gerechnet.
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