Galapagos - Insel Isabela -Villamil
Mit einer Größe von 4.640 km² und einer Länge von 120 Kilometern ist Isabela die größte der Galapagos Inseln. Die Insel bildet etwa die Hälfte der Landfläche des gesamten Archipel.
Die Bezeichnung Isabela leitet sich vom Namen der spanischen Königin Isabella I. (1451-1504) ab, welche die Entdeckungsfahrten von Christoph Kolumbus finanziell unterstützte.
Den höchsten Punkt der Insel bildet mit 1.707 m der Vulkan Wolf. Auf Isabela leben heute rund 950 Menschen, die meisten in und um den Hauptort Puerto Villamil, gelegen an der Südostküste.
Isabela wuchs wahrscheinlich aus fünf zunächst voneinander getrennten Schildvulkanen durch ausströmende Lava zu einer Insel zusammen. Eine unüberwindliche Barriere für die meisten Lebewesen bilden die kahlen Lavafelder und so hat die Evolution mehrere Unterarten der Galapagos- Schildkröte hervorgebracht.
Linkes Bild:
Ein letzter Blick auf Santa Cruz. Puerto Ayora lassen wir im Kielwasser und Puerto Villamil ist unser nächstes Ziel.
Wir haben uns entschlossen, uns doch noch auf eine andere Insel zu verlegen. Ja, wir wissen, dass dies nicht erlaubt ist, aber wir hatten von anderen Seglern gehört, dass der Hafenkapitän und die Behörden hier auf Isabella nicht großartig etwas dagegen hätten, wenn mal ein paar Segler vorbei kämen. Eher im Gegenteil, sie möchten auch ein bischen vom großen Kuchen des Tourismus abhaben. Und da es auf Isabella Pinguine zu sehen gibt, haben wir uns gedacht, mal sehen, was die so treiben und wir können gleich bei einer Wanderung testen, wie fit wir nach unseren Erkältungen sind.
Puerto Ayora
Rein regulär ist es nämlich so: Galapagos besteht aus ungefähr 15 Insel, wovon man nur 5 Inseln besuchen kann. Vorrausgesetzt, man befindet sich im Besitz eines sogenannten Permits, das ist eine Fahrtenerlaubnis, die man vor dem Besuch der Galapagos Inseln in Ecuador beantragen müßte. Das ist sehr teuer und zeitaufwendig und kam für uns nicht in Betracht. Wenn man dann so einfach wie wir zu den Galapagos Inseln segelt, und das tuen die meisten Segler, dann darf man nur die Insel besuchen, bei der man anlandet. Und dafür hat man die Wahl nur zwischen den Inseln Santa Cruz oder San Christobal. Das sind die offiziellen Einklarierungsinseln.
Ein Wassertaxi brachte uns an Land, da selbst mit einem Dingi es schwer ist, den Weg durch die Untiefen zum Anleger zu finden.
Vor uns am Ankerplatz lag ein kleinerer Frachter und zu ihm auf dem Weg war gerade die Tankstelle....
Hier auf Isabella gibt es auch einen kleinen Ort mit einer Capitanerie. Dort erlaubte man uns, nur bis Dienstag, also nur vier Tage, hier auf der Insel zu bleiben. Wir klarierten ordnungsgemäß ein und mussten für diesen Aufenthalt 94 Dollar zahlen.
Die kleine Polizeistation im Ort. Anscheinend besaß jeder Polizist ein Fahrrad.
Das, was wir von dem Örtchen Villamil gesehen haben, war, dass er noch sehr verschlafen und ursprünglich aussieht. So hatte ich mir eigentlich auch Porto Ayora auf Santa Cruz vorgestellt. Aber gegen Villamil ist Ayora eine moderne Großstadt mit Weltniveaucharakter. In Villamil gibt es nicht einmal geteerte Straßen und wenn doch mal eine Straße befestigt ist, liegt sie unter feinem, weißen Strandsand.
Auf dem Weg von der Anlegestelle in den Ort Villamil
Das Örtchen Villamil
Durch Villamil ging es vorbei an einem Strand mit beeindruckender Brandung und wieder begegneten uns die Lava-Leguane.
Ich konnte es kaum glauben, Galapagos ist frei von Muscheln. Leider hatte ich schon auf Santa Cruz keine einzige Muschel finden können. Ja, vielleicht Fragmente aber keine einzige ganze oder halbwegs interessante Muschelteile waren aufzustöbern.
Der Friedhof liegt weit vor dem Ort in bester Lage. Hinter den Dünen, mit Blick zum Pazifik und die Brandungswellen sind gut zu hören. Vielleicht aber etwas ungeschützt gegen die Sonne.
Und auf den schwarzen Felsen, nahe der Brandung, konnte wie immer wieder die imposanten kleinen Tiere sehen.
Eine beeindruckende Brandung
Ganz in der Nähe von Villamil befand sich auch wieder eine Aufzuchtstation für Riesenschildkröten. Wir hatten das Glück, in der Hitze die einzigen Besucher zu sein und Marcello, der Wachmann und die einzige Person hier, freute sich, jemanden zu sehen und führte uns durch die Aufzuchtstation.
Für Stefan rupfte Marcello Gras und Blätter, die er ihm gab, damit er damit zwei Riesenschildkröten füttern konnte. Erstaunlich, wie lang ihr Hals ist und wie schnell sie diesen nach vorne fahren können. Ganz abgesehen von ihrem recht großen Mund mit einer dicken Zunge und kräftigen Hornplatten.
Anschließend setzte Marcella die eine oder andere kleine Schildkröte, die erst einige Monate alt waren, Martina auf die Hand und zeigte uns auch Riesenschildkröteneier.
Marcello, der Wachmann in der Aufzuchtstation
Martina durfte mit in eines der Freigehe und wurde dort von Marcello angelernt, wir man eine Riesenschildkröte am Hals krault: Ihr erst auf dem Rücken klopfen, dann steht sie auf und streckt die Beine, sodann den Rücken kraulen so dass die Schildkröte nun auch den Hals herausfährt und ihn streckt. Dann kann ihren Hals kraulen und die Schildkröte bleibt dabei die ganze Zeit mit gestreckten Beinen und ausgefahrenem Hals stehen.
Nach dem besuch in der Aufzuchtstation ging es zurück Richtung MULINE.
Das war Nummer 168....
Oben im Bild hält Marcello zum Vergleich, wie groß die kleine Schildkröte schon ist, ein Ei über den Panzer.
Wieder mal zwei Suchbilder, oben und rechts. Auf beiden sind große Leguane zu sehen.
Linkes Bild:
Das ist des kleine Ankerfeld vor dem Ort Villamil.
Zurück an Bord ging es mit dem Wassertaxifahrer Maurizio. Er will uns am Pfingstmontag, also morgen, bereits um 06.15 Uhr abholen und an Land bringen. Um 06.30 soll ein Bus aus dem Ort zu einer Finka fahren, wo man preiswertes und gutes Obst und Gemüse kaufen kann, so zumindest haben wir es von anderen Seglern gehört. Mit uns liegen hier noch drei andere Segelyachten vor Anker. Wir hatten zwar bereits für unseren wohl längsten Törn der gesamten Reise, von den Galapagos zu den Marquesas, für den wir mit 30 bis 45 Tagen rechnen, frisches Obst und Gemüse eingekauft. Das war aber vor 10 Tagen auf dem Markt in Puerto Ayora. Aufgrund unserer Erkältung hat sich die Abfahrt aber verschoben und so ist nun die Bananenstaude schon gelb und das meiste Obst reif.