Suakin - Unsere erste Stadt im Sudan
Die Republik Sudan , ‏جمهورية السودان, liegt im Nordosten Afrika, und ist das größtes Land auf dem afrikanischen Kontinent. Die Republik Sudan grenzt an neun Nachbarstaaten wovon im Norden es Ägypten ist, dann Eritrea und Äthiopien, im Süden an Kenia, Uganda und die Demokratische Republik Kongo sowie im Westen an die Zentralafrikanische Republik, den Tschad und Libyen. Ein Teil der östlichen Grenze zu Ägypten ist umstritten. Für dieses als Halā’ib Triangle bezeichnete Gebiet wurde entlang dem 22. Breitengrad eine internationale Grenze festgelegt.

Der Weg in die Unabhängigkeit begann für die Republik Sudan im November 1948 mit den ersten Parlamentswahlen im Sudan und setzte sich fort mit dem Rückzug Großbritanniens aus der Herrschaft über den Sudan 1953. Aus den Parlamentswahlen von 1953 ging die proägyptische National Union Party als absolut stärkste Kraft hervor.

Am 1. Januar 1956 wurde der Sudan unabhängig. Ägypten und Großbritannien erkannten den neuen Staat sofort an. Am 19. Januar wurde der Sudan Mitglied der Arabischen Liga, am 12. November 1956 der Vereinten Nationen.

In der Nord-Süd-Richtung beträgt die größte Ausdehnung des Landes ungefähr 2 300 Kilometer, in Ost-West-Richtung etwa 1 800 Kilometer. Mit einer Fläche von über 2,5 Millionen Quadratkilometern ist das Land etwa siebenmal so groß wie Deutschland und größter Flächenstaat des Kontinents.

Anteil von ungefähr 40 bis 50 Prozent an der Gesamtbevölkerung. Im Süden leben zahlreiche schwarzafrikanische Volksgruppen. Die Bevölkerung konzentriert sich auf Khartum und die Flusstäler von Weißem und Blauem Nil. Die Lebenserwartung der Menschen im Sudan liegt bei 58,5 Jahren.

Die Einwohnerzahl der Republik Sudan beträgt rund 40,2 Millionen und die Hauptstadt ist Khartum. Die Bevölkerung im Norden besteht hauptsächlich aus muslimischen Arabern und zusammen haben sie einen

Etwa 70 Prozent der Menschen im Sudan sind Muslime, rund 20 Prozent sind Anhänger der traditionellen Religionen und etwa 10 Prozent sind Christen. Die Muslime im Norden sind überwiegend Sunniten. Zwischen den muslimischen Gruppen im Norden und den christlichen im Süden kam es immer mal wieder zu Auseinandersetzungen.

Die Amtssprache des Sudan ist Arabisch, das von etwa der Hälfte der Einwohner gesprochen wird. Der übrige Teil der Bevölkerung spricht eine der mehr als 100 afrikanischen Sprachen. Englisch ist als Handels- und Verkehrssprache weit verbreitet.

Wir waren schon ganz gespannt und freuten uns schon auf den Sudan, zumal wir von diesem Land nur sehr dürftige Informationen aus unserem Lexikon und unserer Computer Enzyklopädie hatten. Das Wetter von der Harmil Insel in Eritrea nach Suakin war nicht schlecht aber wir hatten deutlich zu wenig Wind. Den Wind, den wir auf der Harmil Insel zu viel hatten, fehlte uns nun. Scheinbar ist dem Wettergott die Puste für einen Moment ausgegangen. Wir mußten über die Hälfte der 230 Seemeilen motoren. Nach zwei Tagen liefen wir in den sudanesischen Hafen Suakin ein.
Roter Sonnenuntergang im Roten Meer.
Auf UKW- Funkkanal 16 meldeten wir unsere Ankunft im Hafen an. Die Leitzentrale des Hafen, das Gebäude ist oben im Bild zu sehen, fragte unsere Schiffs- und Crewdaten ab und schon stand unserem Einlaufen in Suakin nichts mehr im Wege. Der Hafen Suakin kann ebenfalls von großen Frachtschiffen angelaufen werden aber schließlich wurde der Hafen als Hauptumschlagplatz für das Land doch zu klein. Port Sudan, das nur knappe 20 Seemeilen nördlicher liegt, bot dafür bessere Bedingungen und Suakin verkümmert seit dem Ende des 19. Jahrhunderts zu einer Geisterstadt.
Ruinen waren das Erste, das wir von Suakin zu sehen bekamen.
Suakin hatte seine Blüte im 15. Jahrhundert. Es war der wichtigste Hafen im gesamten westlichen Roten Meer. Riesige Kamelkarawanen brachten damals Kupfer, Elfenbein, Felle und Sklaven aus dem Landesinnere und kehrten mit Baumwolle, Seide, Perlen und Gewürzen wieder dorthin zurück. Im 16. Jahrhundert sollen über 600 Schiffe im Hafen von Suakin Platz gefunden haben. Leider sind aus dieser Blütezeit nichts als Ruinen übrig geblieben.

Linkes Bild:

Die erste nette Überraschung im Sudan begegnete uns in Gestalt Mohammeds. Er ist der Agent, der alles für die Segler erledigt und das dazu noch schnell und unkompliziert. Dazu gehörten die Einreiseformalitäten, Diesel und Trinkwasserbeschaffung und er versorgte uns mit allen wichtigen Information wie, die wir Segler immer so dringend benötigen; wo ist der nächste Supermarkt, Internetcafé, Waschsalon oder wo kann man Geld tauschen. Nach einer halben Stunde waren all diese Fragen geklärt und wir konnten diese ersten Eindrücke auf uns wirke lassen.

Mohammed sprach ein perfektes Englisch.
Mohammed hatte uns schon berichtet, dass die Menschen in Suakin sehr arm seien. Aber sie heißen die Segler alle herzlich willkommen und Probleme mit der Sicherheit hätte es noch nicht gegeben. Also machten wir uns davon selbst ein Bild und wir wurden wieder einmal nicht enttäuscht.
Eine Straße in Suakin, gepflastert waren keine. Überall liefen Ziegen, Schafe und steunende Katzen herum. Aber das Stadtbild prägten die Eselskarren. Es gab auch Autos aber die waren deutlich in der Unterzahl. Die Häuer waren entweder im desolaten Zustand oder waren verfallen. Häufig sahen wir auch Holzhütten, die nicht besser aussahen als ein Stall. Es gab einen kleinen Gemüsemarkt und vereinzelte kleine, dunkle Gemischtwarenhändler. Es gab weder ein Internetcafé, noch eine Bank oder ganz zu schweigen ein Waschsalon. Eigentlich gab es fast gar nichts in Suakin als verfallene Gebäude.
Ein paar Brocken Englisch konnten viele. Sie fragten immer " Where are you come from?", "Woher kommt ihr?" oder "Wie ist Dein Name?" So kamen wir relativ schnell mit den Menschen in Kontakt. Viele lächelten uns an oder nickten nur freundlich. Wenigsten wir konnten mit drei arabischen Wörtern aufwarten; Guten Tag, Danke und Aufwiedersehen; und die öffneten uns schon im Oman und Jemen oftmals unerwartet Türen. In Suakin und später auch in Port Sudan machten wir die gleichen Erfahrungen.....
In Suakin trug kaum jemand westliche Kleidung. Das galt insbesondere für die Männer. Im Jemen oder Oman sahen wir doch sehr häufig Männer in Jeans und bunten T-Shirts. Hier in diesem kleinen Ort war das eher die Ausnahme.
Die Frauen allerdings, trugen im Vergleich zum Jemen oder Oman sehr farbenfrohe Schleier. Sehr wenige Frauen sahen wir in Schwarz verhüllt. Die meisten trugen luftige und auffallend leuchtende Tücher. Auch ich war wieder mit Kopftuch unterwegs, denn ohne solches, gab es keine Frauen auf der Straße.
Eines viel uns gleich auf, die Menschen waren den Umgang mit Touristen nicht so gewohnt wie in den vorangegangen arabischen Ländern. Das ist nicht verwunderlich, denn Tourismus gibt es defakto im Sudan nicht, so wie es ihn schon im Jemen oder im Oman seit einigen Jahren gibt. Die Menschen sind verhaltener und erst bei einem kleinen Gespräch beim Brotkauf oder bei einer Tasse Tee oder Café tauen sie auf. War der Damm bei einer Tasse Tee erst einmal gebrochen, kamen auch gleich mehrere zu dem Gespräch dazu.
Eselkarren gab es überall. Es wurde alles damit transportiert. Die Tiere haben im Sudan kein einfaches und unbeschwertes Leben.
Er war ein weit Gereister,ein politisch interessierter und gut informierter Sudani. Er fuhr in jungen Jahren zur See und konnte immer noch sehr gut Englisch sprechen. Er kannte Hamburg, Kiel, die Problematik zwischen Ost und Westdeutschland der vergangenen Jahrzehnte und er sieht es als ein gutes Zeichen, daß Amerika speziell diesen Präsidenten gewählt hat. Seine Hoffnungen ruhen nun auf diesen schwarzen jungen Präsidenten.
Mit uns auf dem Ankerplatz lagen noch sechs weiter Segelboote vor Anker. Wir waren ein bunt gewürfelter Haufen aus aller Welt. Die eine Yacht hatte eine Crew aus der Türkei an Bord, aus Amerika, aus England, Kolumbien, wir aus Deutschland und Helmut und Ilse von der ESPERANZA, die zwei Tage später nach Suakin kommen wollten, vertreten dann Österreich.
Er konnte leider kein Englisch, hörte uns aber interessiert bei dem Gespräch mit dem Seemann ausdauernd zu. Nach knapp einer Stunde verabschiedeten wir uns von den Beiden und sagten: "Schukran" und "ma salama", Danke" und "Aufwiedersehen". beide freuten das, diese Worte zu hören.
Mohammed, der Agent, hatte uns erzählt, dass es sehr einfach wäre, die nächst größere Stadt, Port Sudan, zu besuchen. Dort wäre die Versorgungslage deutlich besser als in Suakin. Regelmäßig würden Busse zwischen den beiden Orten pendeln. Na, und eine kleine Busfahrt an der Küste Sudans entlang ließen wir uns auch nicht nehmen.
Die Busstation. Hier standen fast 30 Busse, die zu verschiedenen Ortschaften abfuhren. War ein Bus voll, fuhr er ab und der Nächste stand bereit.
Martina an der Haltestelle
Eine Stunde dauerte die Fahrt nach Port Sudan aber das ist eine andere Geschichte.....
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