Unsere erste Teilstrecke auf dem Suezkanal
1798 öffnete Napoleon mit seinem Ägyptenfeldzug das Land europäischen Einflüssen. Der anschließende Rückzug der Franzosen ließ das Land in Machtkämpfe versinken, bis der Albaner Muhammed Ali Sultan wurde. Seine Bemühungen um eine Modernisierung des Landes führten 1869 schließlich auch zur Eröffnung des Suezkanals.

Wir standen nun pünktlich morgens um halb Fünf bereit und empfingen unseren Lotsen mit Namen Achmed. Zehn Minuten später starteten wir den Motor und schon ging es los.

Der Suezkanal ist ein schleusenloser Großschifffahrtskanal, der von Norden nach Süden durch den Isthmus von Suez im nordöstlichen Ägypten verläuft. Er verbindet Port Said am Mittelmeer mit dem Golf von Suez, einem Meeresarm des Roten Meeres. Der Kanal ermöglicht eine kürzere Verbindung für Schiffe, die zwischen europäischen oder amerikanischen Häfen und Häfen im südlichen Asien, im Osten Afrikas und in Ozeanien verkehren.

Der Suezkanal ist etwa 163 Kilometer lang. Die Mindestbreite der Kanalsohle misst 160 Meter und Schiffe bis zu 20 Meter Tiefgang und 150 000 Tonnen Gesamtgewicht können den Kanal passieren. Es gibt keine Schleusen, da der Kanal zwei Orte in Meereshöhe verbindet und dazwischen keine Erhebungen sind. In die Kanaltrasse wurden der Mensalesee, der Timsahsee und die Bitterseen, heute sind sie ein zusammenhängendes Gewässer, eingeplant. Der überwiegende Teil des Kanals ist auf eine einzige Fahrrinne mit mehreren Ausweichstellen beschränkt. Zweispurige Fahrrinnen befinden sich in den Bitterseen und zwischen El Kantara und Ismailia. Parallel zur gesamten Kanalstrecke verläuft am Westufer eine Eisenbahnlinie. Allerdings haben wir auf unserer passage keinen einzigen Zug sehen können.

Leider sprach unser ägyptische Lotse nicht sonderlich gut Englisch und so richtig viel Informationen über den Kanal konnten wir auch nicht aus ihm herausbekommen. So mußten wir uns mit den spärlichen Informationen in unseren Büchern zufrieden geben.

Es war noch fast dunkel als wir den Hafen in Sues verließen. Mit uns starteten acht weitere Segelboote in Richtung Ismailia, einer großen modernen Stadt, die auf der Hälfte der Strecke des Suezkanals liegt.
Die ersten Anfänge hinsichtlich des Kanalbaus liegen weit in der Zeit zurück. Der erste Kanal zwischen dem Nildelta und dem Roten Meer wurde etwa im 13. Jahrhundert v. Chr. entweder auf Anordnung des ägyptischen Herrschers Sethos I. oder Ramses II. gegraben. In den folgenden 1 000 Jahren wurde der Kanal immer wieder für längere Zeit vernachlässigt. Zwischenzeitlich ließen mehrere Herrscher Wiederausgrabungen oder Veränderungen durchführen. Alle Bemühungen, den Kanal in einem guten Zustand zu erhalten, wurden schließlich im 8. Jahrhundert n. Chr. aufgegeben. Von Zeit zu Zeit wurden Vorschläge für die Anlage eines Kanals durch die Landenge von Suez gemacht, aber nie in die Praxis umgesetzt.

1854 gelang es dem französischen Diplomaten und Ingenieur Ferdinand Marie Vicomte de Lesseps, das Interesse des ägyptischen Vizekönigs Said Pascha für dieses Projekt zu gewinnen. 1858 wurde die Suez-Gesellschaft gegründet und erhielt die Befugnis zur Anlage eines Kanals sowie eine Konzession für 99 Jahre. Nach Ablauf dieser Zeit sollten die Eigentumsrechte an die ägyptische Regierung zurückgehen.

An den Kanalseiten war nicht viel zu entdecken. Viel Sand und häufig Beobachtungsposten mit Soldaten. Da war der Panamakanal weitaus mehr interessant.
Wie immer waren wir unter Motor die langsamsten und so überholten uns nicht nur die Großen Frachter sondern auch die acht Segelboote, die mit uns in der Passage waren. Allerdings bekamen wir auch so Fotos von uns im Kanal.
Die Ausführungsarbeiten für den Kanal begannen am 25. April 1859. Am 17. November 1869 wurde er für die Schifffahrt eröffnet. Die Gesamtkosten betrugen etwa 65 Millionen Pfund (heutiger Wert). Etwa das Dreifache dieser Summe wurde für spätere Reparaturen und Verbesserungen aufgewendet. Ursprünglich hatte der Kanal an der Sohle eine Breite von 22 Metern und an der Wasseroberfläche eine Breite von 58 Metern. Die Tiefe betrug acht Meter.
MULINE im Suezkanal
In Englisch und in Arabisch steht hier : Willkommen in Ägypten
Die 1888 unterzeichnete völkerrechtliche Regelung garantierte die freie Durchfahrt für Schiffe aller Nationen in Kriegs- und Friedenszeiten. Großbritannien sah das etwas anders und betrachtete den Kanal als lebenswichtig für die Aufrechterhaltung seiner Seemacht und Kolonialinteressen, vor allem für die Verbindung nach Indien. Durch die Bestimmungen des anglo-ägyptischen Vertrags von 1936 erwarb Großbritannien das Recht, Streitkräfte in der Suezkanalzone zu stationieren und übernahm damit die Kontrolle über die Kanalzugänge.
Hier überholt uns die YAGOONA.
Nach der Gründung des israelischen Staates in Palästina 1948 untersagte die ägyptische Regierung Schiffen von und nach Israel die meiste Zeit die Durchfahrt und allmählich begannen die Probleme um den Suezkanal.

Ägyptische Nationalisten verlangten wiederholt, dass Großbritannien die Suezkanalzone verlassen solle. Diese Forderungen bewirkten, dass 1954 beide Länder schließlich einen Vertrag mit siebenjähriger Laufzeit unterzeichneten, der das Abkommen von 1936 ersetzte und den allmählichen Rückzug aller britischen Truppen aus der Kanalzone beinhaltete. Im Jahre1956 übernahm Ägypten die britischen Anlagen.

Am 26. Juli 1956, kurz nachdem die Vereinigten Staaten und Großbritannien ihr Angebot auf eine Finanzierungshilfe für den Bau des Assuan-Staudammes zurückgezogen hatten, übernahm die ägyptische Regierung mit dem damaligen Präsident Gamal Abd el-Nasser den Suezkanal. Nasser erklärte daraufhin die Absicht Ägyptens, die Einnahmen aus der Betreibung des Kanals zur Finanzierung des Staudammes zu verwenden. Am 29. Oktober 1956 fiel Israel in Ägypten ein. Zwei Tage später griffen britische und französische Militäreinheiten Ägypten an, um die freie Durchfahrt durch den Kanal zu sichern. Als Vergeltungsmaßnahme ließ Ägypten 40 Schiffe versenken und erreichte damit eine Blockade des Kanals. Durch die Intervention der Vereinten Nationen wurde im November ein Waffenstillstand vereinbart. Zum Jahresende wurden die israelischen, französischen und britischen Truppen aus dem Gebiet abgezogen.
Unser Lotse Achmed.
Auf diesen Bilder kann man Pontonbauteile sehen. Sie können zum Brückenbau oder zu steganlagen zusammengefügt werden.
Im März 1957 öffnete Ägypten den Kanal erneut der Schifffahrt. 1958 einigten sich Ägypten und die verstaatlichte Kanalgesellschaft über die Bedingungen eines finanziellen Ausgleichs für den Kanal.

Der Suezkanal spielte während der sechziger und siebziger Jahre in den Konflikten zwischen Ägypten und Israel weiterhin eine wichtige Rolle. Im Sechstagekrieg von 1967, als mehrere Schiffe im Kanal versenkt wurden und somit die Fahrrinnen blockierten, wurde er geschlossen. Nach der Beseitigung der Schiffe durch internationale Sondereinheiten wurde er im Juni 1975 wieder geöffnet. Am Ende des gleichen Jahres gestattete Ägypten die Durchfahrt von nichtmilitärischen Gütern von und nach Israel. Die uneingeschränkte Nutzung des Suezkanals wurde den Israelis im Friedensvertrag mit Ägypten 1979 zugesichert.

Salalah hatte es sich, wie eine Prinzessin auf der Erbse, bequem gemacht. Leider war das Wetter nicht so berauschend an diesem Tag. Es war kühl, wolkenverhangen und zum guter Letzt regnete es noch. Aber Ismailia war nicht mehr weit und gegen 15 Uhr legten wir in der Marina in Ismaila an.
Ismailia auch Al Ismāīlīya genannt liegt am Timsahsee. Die Stadt wurde 1863 von dem französischen Ingenieur Ferdinand de Lesseps als Arbeitsstützpunkt während des Baues des Suezkanals entworfen. Ismailia wurde nach Ismail Pascha benannt. 1967 wurde die Stadt während des Sechstagekrieges von israelischen Streitkräften stark beschossen. Heute beträgt die Einwohnerzahl etwa 260 000. Hier wollten wir nun ein paar Tage bleiben und zusammen mit den YAGOONAs und Martin von der JUST DO IT einen Ausflug nach Kairo unternehmen.
Ismailia
Und wie schon in Hurghada trafen wir unverhofft in Ismailia "alte" Bekannte wieder. Die Katamarane RISHO MARU und die YARA lagen in der kleinen Marina. Zudem die beiden netten Bulgaren Ralica und Vasco mit ihrer MAGNOLIA und Johann und Inga aus Norwegen und Schweden mit ihrer ADRIATICA. Es gab viel zu erzählen und nicht nur das..........

Am nächsten Tag hatten wir gleich zwei Geburtstagskinder. Svenja und Martin haben am selben Tag ihren Ehrentag und da wurde natürlich auch ein bischen gefeiert.

Die beiden Geburtstagskinder. Martin wurde 51 und Svenja 28 Jahre. Ja und wer feiert seinen Geburtstag schon im Suezkanal.....
Yannic, Herbert und Gesche kamen am Morgen zum gratulieren.
Die Zeit wurde uns in den ersten Tagen in Ismailia nicht lang. Es gab viel zu erzählen und die YARAs berichteten uns all die wichtigen Dinge zu dieser Marina und den Versorgungsmöglichkeiten in der Stadt. Sie hatten bereits einen Ausflug nach Kairo unternommen und waren voller Begeisterung. Wir planten unseren Besuch in der Hauptstadt Ägyptens für den übernächsten Tag und der kleine Yannic und Gesche versprachen, auf unseren Salalah aufzupassen und ihm das Essen hinzustellen. Na da stand dem Ausflug nichts mehr im Wege......
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