Die Gesellschaftsinseln - Tahiti
Die Insel ist in zwei ungleiche, fast runde Teile gegliedert, die durch den Isthmus von Taravao, einer Landenge, miteinander verbunden sind. An diesem Isthmus ist die Insel etwa 1,6 Kilometer breit und um die 15 Meter hoch. Die Insel ist vulkanischen Ursprungs und gebirgig. Der höchste Berg ist der Vulkan Orohena, mit 2 241 Meter. Das Klima ist warm und gemäßigt, die Temperaturen schwanken zwischen 16 und 32 °C.
Die Einwohnerzahl von Tahiti beträgt etwa 135 000 und die stärkste Volksgruppe sind die Polynesier. Papeete ist die Hauptstadt Französisch-Polynesiens. Hier leben etwa 25 000 Einwohner. Die Amtssprache ist Französisch, das in weiten Teilen von Tahiti gesprochen wird. Der Schulunterricht findet ausschließlich auf Französisch statt.
Tahiti ist unsere erste Insel von der Gruppe der Gesellschaftsinseln. Diese Gruppe ist unterteilt in die „Inseln unter dem Wind” mit Raiatea, Huahine, Tahaa und Bora Bora und in die „Inseln über dem Wind” mit Tahiti, Moorea und Mehetia. Alle Inseln sind vulkanische und gebirgige Inseln und sind von Korallenriffen umgeben. Diese Riffe bilden dann die wunderschönen Küstenlagunen. Die Hauptanbauprodukte auf diesen Inseln sind Kokosnüsse, Kaffee und Vanille, als die wichtigsten Exportgüter und Kaffee, Kopra, Perlmutt und Vanille. Aber auch der Tourismus ist für die Wirtschaft der Inseln von hoher Bedeutung geworden. Insgesamt sollen auf den Gesellschaftsinseln um die 200 000 Einwohner leben.
Europäer betraten die Inselgruppe erstmals 1607, als der portugiesische Seefahrer und Forscher Pedro Fernandes de Queirós hier an Land ging. Die erste ausführliche Beschreibung gab der britische Forscher James Cook nach Aufenthalten in den Jahren 1769, 1773, 1774 und 1777. 1843 wurden die Inseln französisches Protektorat, 1880 französische Kolonie und 1958 Teil des Überseeterritoriums Französisch-Polynesien.
Tahiti selbst ist die größte und bedeutendste der Gesellschaftsinseln von Französisch Polynesien. Tahiti ist 33 Kilometer lang und 26 Kilometer breit.
Morgens in aller Frühe laufen wir zusammen mit der YAGOONA in die Lagune von Tahiti ein. Papeete, die Hauptstadt der Gesellschaftsinseln, liegt noch ruhig und fast ohne Großstadtlärm vor uns. Aber das änderte sich bald.
Auf dem weg zum Ankerplatz. Der lag etwas abseits von Papeete.
Mit Marc und Svenja erkundeten wir auch bald Papeete. Und dort pulsiert das Leben. Der Puls dieser Stadt schlägt im ähnlichen Rhythmus wie der, der uns gut aus europäischen Großstädten bekannt ist. Es gab Staus, stinkende Autos, viele Menschen die irgendwo hin eilten, Restaurants, Nachtclubs, große Hotels und Supermärkte.
Die Markthalle. Im Erdgeschoss gab es Obst und Gemüse, Fleisch und Fisch, und im Obergeschoss gab es eine Vielzahl von Souveniergeschäften. Der Markt öffnete bereits um 04.30 Uhr in der Frühe und gegen Mittag öffneten kleinere Imbissstände ihre Läden.
Hier ist eine Bushaltestelle zu sehen. Die Busse nennt man hier auf Tahiti Le Truck. Das sind umgebaute LKWs, die statt ihrer Ladefläche jetzt eine Fahrgastkabine mit langen Sitzbänken verpasst bekommen haben. Das ist nicht ganz so komfortabel, aber man sitzt dichtebei am polynesischem Leben. Die Fahrt ist günstig und kostete pro Person umgerechnet 1 Euro. Es gibt natürlich Haltestellen, aber man kann die Busse auch auf der Strecke heranwinken. Sehr praktisch.
Auf der Erkundungstour durch die Stadt kamen wir auch am Gerichtsgebäude von Papeete vorbei. Und natürlich warfen wir einen Blick hinein. Und nicht nur das, wir verfolgten auch eine Verhandlung, die wie auch in Deutschland, für jedermann zugänglich ist.
In dieser Stadt leben heute 135. 000 Einwohner und vor langer Zeit statteten namenhafte Seefahrer und Entdecker Tahiti einen Besuch ab. Um nur einige zu nennen: Capitan Cook, Wallis, Bougainville und der legendäre Captan Bligh. Sie machten Tahiti zum östlichen Tor der Südsee. Und wen sahen wir zu unserer Überraschung im Hafenbecken von Papeete...... ?
...........Aron mit seinem 6 Meter Boot, der Segelyacht CARINA. Oder besser gesagt, mit seiner Jolle CARINA. Wir hatten ihn das erste Mal in Cartagena in Kolumbien und später in Colon in Panama getroffen, wo er auch auf seine Passage durch den Panamakanal wartete. Aron, um die 30 Jahre, kommt aus Ungarn gesegelt und ist ebenfalls auf dem Weg, die Welt zu umrunden. Mittlerweile kennt ihn und sein Boot fast jeder Segler. Die CARINA ist mit der Zeit stark gezeichnet von den langen Überfahrten über den Pazifik und den oftmals strammen Passatwinden. Aber Aron erfährt von überall viel Hilfsbereitschaft. Für uns immer noch beeindruckend ist seine Passage durch den Panamakanal. Es war damals Pflicht, vier Leinenhänder plus den Skipper, an Bord zu haben und dazu kam noch der Lotse. Zusätzlich mußte jedes Boot vier 40 Meter lange Leinen parat haben und ausreichende Fender besitzen. Das hieß für Aron, noch zwei große Autoreifen auf jeder Seite anzubringen. Als damals die CARINA mit ihrer sechsköpfigen Besatzung den Ankerplatz in Colon Richtung der riesigen Schleusen verließ, standen viele Segler auf ihren Booten, winkten, schossen Fotos und tuteten zum Abschied durch ihre Nebelhörner. Das war ein Bild, seht selbst
Der Stadthafen von Papeete. Hier lagen nur sehr wenige Boote, da die Liegegebühren sehr hoch waren.
Aron ist der bärtige Mann in der Mitte des Bildes. Diese Aufnahme ist noch aus Panama.
Wer mehr über ihn und seine Tour erfahren möchte, der schaut einfach auf seine Homepage unter
www.meder.hu rein. Es gibt viele Videos von unterwegs auf See zu sehen und das ist wirklich spannend.
Aron wird bestimmt nicht sooo berühmt wie seine historischen Entdecker aber in gewisser Weise steht er in seinem Mut Cook und Konsorten keinen Deut nach.
Natürlich gab es in Papeete viele Schmuckgeschäfte, die Perlen von den Tuamotus verkauften. Und natürlich konnten Svenja und ich nicht einfach so an diesen Läden vorbeigehen. Für sehr günstiges Geld wurden hier sehr schöne Ringe, Ketten, Ohrringe und was sonst noch die Frau als Zierde braucht angeboten.
Aber eigentlich noch interessanter waren die großen Supermärkte für uns.....
......wenn man so lange keinen richtig großen Supermarkt mehr gesehen hat, und unser letzter war in Panama, dann erblassen all die Sehenswürdigkeiten der Insel und der Stadt neben den Angeboten im Supermarkt....
Vollbebackt kamen wir dann Stunden später in der marina an. Abends sollte es auf der YAGOONA einen Sushi Abend geben.
In Papeete gab es alles was das Herz begehrte.
Auf dem Ankerplatz trafen wir dann zum ersten mal Eva und Geza. Sie kommen ebenfalls aus Ungarn, wie auch schon Aron mit seiner kleinen CARINA. Die beiden kannten wir noch nicht persönlich aber seit Monaten hatten wir regelmäßigen Funkkontakt mit ihnen. Sie starteten gemeinsam mit der YAGOONA, der HAFSKIP und der DINGO von den Galapagos Inseln über den Parzifik und seitdem hörten wir sie regelmäßig auf unseren Funkrunden. Marc und Svenja hatten uns schon viel gutes von ihnen erzählt.
Abends trafen wir dann alle gemeinsam zum Essen auf der YAGOONA....
Das Boot von Eva und Geza, die Segelyacht ROTOR
Leider war Martin, Dirma und klein Boaz von der DINGO nicht dabei aber wir restlichen acht Segler, von der HAFSKIP, der ROTOR, der YAGOONA und von der MULINE ließen es sich gut schmecken. Marc veranstalltete ein kleines Schau-Kochen. Er hatte vor einiger Zeit in Hamburg an einem Kochkurs für asiatisches Essen teilgenommen und zeigte uns nun seine Künste.....und die waren hervorragend!
Unser Ankerplatz mit dem vorgelagerten Riffgürtel und im Hintergrund ist schon die Insel Moorea zusehen. Moorea sollte unser nächstes Ziel werden. Zusammen mit Eva und Geza segelten wir in die knapp 15 Seemeilen entfernte Opunohu Bay, wo schon einst Kapitän Cook vor Anker ging.
Der Abend wurde ein voller Erfolg, kulinarisch gesehen als auch von der Stimmung her. Es war das erste Mal, dass wir uns alle zusammen gemeinsam getroffen hatten und nicht nur die Stimme über die Funkanlage hören mußten.