Penang - Der Kek-Lok-Si Tempel
Eigentlich wollten wir unseren letzten Tag in Georgetown ein wenig verbummeln. Ein bischen im Internet surfen, durch die Stadt schländern und uns gemütlich irgendwo hinsetzen und Leute beobachten. Aber es kam wieder einmal anders....

Stefan kam Vormittags spontan auf die Idee, dass wir uns doch noch den größten liegenden Buddha Malaysias ansehen sollten. Er liegt nicht weit entfernt von unserer Marina, ist gut mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu erreichen und ein kleiner Abstecher zu dieser Sehenswürdigkeit, als Abschied von Penang so zusagen, würde unseren Besuch hier bestens abrunden.

Fünfzehn Minuten später standen wir geschniegelt und gestriegelt am Busterminal und fragten uns nach der richtigen Busline durch. Der Bus stand schon bereit und zwei Minuten später ging es los.

Dieser Turm, unten im Bild, nennt sich "Pagode der Zehntausend Buddhas".

Im Bus trafen wir "alte" Bekannte wieder. Judy und Graham, ein junges Pärchen aus England, den Bootsnamen haben wir schon wieder vergessen, trafen wir das letzte Mal in Colon in Panama, als wir gemeinsam auf unsere Passage durch den Panama -Kanal warteten. Sie wollten auf den Penang-Hill, dem höchsten auf der Insel und ihr Weg war der selbe.

Panama liegt jetzt schon fast 1 1/2 Jahre zurück und da gab es viel mit den Beiden zu erzählen. Nach fast einer halben Stunde Busfahrt waren wir am Ziel. So dachten wir, denn Stefan stellte auf einmal fest, das der Tempel, zu dem wir gerade gefahren waren und indem der große Buddha liegen sollte, gar nicht der Tempel war, für den er ihn eigentlich gehalten hatte. Judy und Graham bestätigten das. Der Buddha sollte doch tatsächlich wo andersliegen. Ok, das machte aber auch nichts, denn dieser Tempel, so berichtete unser Reiseführer, soll die größte Tempelanlage seiner Art in ganz Südostasien sein. Na und das ist ja auch eine Besichtigung wert.

Judy und Graham, beide rechts im Bild zu sehen, stellten unterdessen fest, dass die Seilbahn die hinauf zum Berg fahren sollte, gerade außer Betrieb war. Na das passte gut und so beschlossen wir, gemeinsam diese riesige Tempelanlage zu besichtigen.
Der Kek-Lok-Si Tempel ist eine chinesisch-buddhistische Kultstätte in Air Itam, einem Vorort von Georgetown.. Er ist einer der größten Tempel seiner Art in ganz Südostasien und gilt als größter buddhistischer Tempel in Malaysia. Sein Name lässt sich mit "Tempel des Höchsten Glücks" übersetzen

Die Errichtung des Tempels Kek-Lok-Si begann 1890. Er konnte nach mehr als zwanzigjähriger Bauzeit eingeweiht werden. Im Jahr 1930 wurde die Pagode der zehntausend Buddhas fertiggestellt, die über mehrere Jahrzehnte die prägende Struktur der Anlage blieb. Umfangreiche Spenden, insbesondere aus der unternehmerisch erfolgreichen chinesischen Bevölkerung Malaysias, ermöglichten jedoch einen weiteren Ausbau der Anlage, der auch bis zum heutigen Tage nicht abgeschlossen ist.

Die Pagode der Zehntausend Buddhas ist ein siebenstöckiges, 30 m hohes Gebäude, das Baustile verschiedener buddhistischer Länder in sich vereinigt: die Basis gilt als chinesisch, der Mittelbau der thailändischen und die Spitze der burmesischen Architektur entlehnt.
In der Anlage gab es viele Gebetstempel.

Die Bauphase des Kek-Lok-Si-Tempels dauert noch immer an. Im Jahr 2002 konnte eine 30 m hohe Bronzestatue eingeweiht werden, die gemeinsam mit der Pagode nachhaltig das Erscheinungsbild des Tempels prägt. Gegenwärtig konzentrieren sich die Arbeiten darauf, eine Dachkonstruktion zum Schutz der Statue zu erbauen. Dazu werden 16 mit Reliefs geschmückte sogenannte Drachensäulen errichtet, die ein konzentrisches Dach im Stil der klassischen Ming-Architektur, vergleichbar etwa dem Himmelstempel in Beijing, tragen sollen.

Rechts im Bild: so soll das einmal aussehen. Schon jetzt hinter den ganzen Gerüsten sieht die Statur überwältigend aus. Auf dem Tempelgelände kann man überall Dachziegel kaufen und damit eine Spende für dieses Bauwerk leisten. Kauft man solch einen Ziegel wird der Name oder was auch immer man möchte, in chinesischer Schrift mit wasserfester Farbe darauf geschrieben.

Solch eine Spende in Form eines Dachziegels kostet zwischen 10 und 30 Euro.

Und weiter ging es mit unserem Rundgang. Diese Tempelanlage ist auf einem Hügel errichtet, von wo wir einen herrlichen Ausblick auf die Stadt Georgetown bekammen.

Im Buddhismus gibt es drei unterschiedliche Glaubensrichtungen und vielleicht erklärt das auch die unterschiedlichen Relikte, Figuren und Aufmachungen in den Gebetshallen.
Wenn man solch einen Anblick von einer Stadt sieht, glaubt man kaum, daß sich zwischen den ganzen Hochhäusern und dieser Moderne, hier irgendwelche traditionellen Sehenswürdigkeiten verbergen können. Das war schon ein Kontrast; der Blick nach vorne präsentierte das Moderne und hinter uns lag eine Tempelanlage die Ende des 19. Jahrhunderts ihren Anfang nahm.
Etwas befremdlich fand ich, dass in vielen Tempelhallen Souvenirshops untergebracht waren. Sicherlich sind einige Gebetshallen neueren Datums und nie wirklich für die Gläubigen ein Ort der Besinnung gewesen aber seltsam fand ich es schon.
Die Tempel sind besonders farbenfroh an ihren Dächern und Giebeln. Aber Kitschig sah es trotzalledem nicht aus.
Stefan ist im chinesischen Sternzeichen des Schweines geboren. In einem Artikel habe ich mal gelesen, dass diese Menschen die Wahrheit lieben, ausschweifende Partys ihnen ein Gräuel sind - eine Grillparty daheim ist ihnen da schon viel lieber und außerdem kann das Schwein gut zuhören. Tja, könnte alles stimmen.....

Weiter ging es mit dem Rundgang...............

Wir können Euch sagen, in Natura sieht es noch viel schöner aus als hier auf en Bildern...
Hier sieht man nur einen kleinen Teil der Tempelanlage. Im Hintergrund ist wieder die mächtige Pagode zu sehen.
Diese Tempelanlage hatte wirklich viele Gesichter....

Eintritt mußte man übrigens nicht bezahlen, um den Kek-Lok-Si Tempel zu besichtigen. Bei dem einen oder anderen Gebäude mußten wir für das Betreten zwei Ringies zahlen. Das sind umgerechnet 40 Cent.

Unser letzter Tag in Penang, auch wenn wir den großen liegenden Buddha nicht mehr gesehen haben, war gelungen. Mit Judy und Graham sind wir anschließend noch Laksa essen gewesen. Das ist eine Suppe, die speziell hier für die Insel Penang typisch ist.
zurück zur Übersicht
Ein Blick auf Georgetown