Unsere ersten Inseln in Thailand
Unsere erste Station machten wir in der nur 20 Seemeilen entfernten Inselgruppe Butang. Diese Gruppe besteht aus vier größeren Inseln und mehreren kleinen Inseln, die alle relativ dicht bei einander liegen. Unser Hafenhandbuch beschieb in dieser Inselgruppe zwei gute Ankerplätze und auf der Suche nach ihnen begaben wir uns dann.

Aber wir wurden entäuscht. Der eine Ankerplatz vor der Insel Lipe war sehr unruhig. Viele kleine und auch große Boote lagen hier schon vor Anker oder rasten mit hoher Geschwindigkeit durch die Bucht. Auf dem zweiten beschriebenen Ankerplatz, zudem wir uns dann verholten, lagen wir äußerst ungeschützt. Also blieben wir nicht lange und segelten zügig weiter zu der winzigen Inselgruppe Koh Rok Nok. Und dort war es wunderschön und ganz nach unserem Geschmack.

Die Insel Langkawi war unsere letzte Station in Malaysia. In Telaga klarierten wir aus und segelten nun in die Inselwelt von Thailand.

Thailand hieß bis 1939 und von 1946 bis 1949 Siam und heißt jetzt amtlich Königreich Thailand. Das Staatsgebiet grenzt im Norden und Westen an Myanmar (Birma), im Nordosten an Laos, im Südosten an Kambodscha und den Golf von Thailand (Siam), im Süden an Malaysia und im Südwesten an das Andamanische Meer und Myanmar. Thailand liegt auf der Hinterindischen Halbinsel; nur die Region im äußersten Süden liegt auf der Malaccahalbinsel. Das Land hat eine Nord-Süd-Ausdehnung von rund 1 770 Kilometern und eine Ost-West-Ausdehnung von etwa 805 Kilometern. Im nördlichen und westlichen Teil des Landes gibt es parallel verlaufende Gebirgsketten mit nordsüdlicher Ausrichtung. Die höchsten Erhebungen liegen im westlichen Bergland, das sich entlang der birmanischen Grenze ausdehnt und mit dem Doi Inthanon bis auf 2 595 Meter, dem höchsten Punkt Thailands, ansteigt. Die von Küstenebenen begrenzte Malaccahalbinsel erreicht im Khao Luang mit 1 790 Metern ihre höchste Erhebung

In Thailand leben etwa 68 Millionen Einwohner. Die Thai bilden den überwiegenden Teil der Bevölkerung Thailands. Man nimmt an, dass dieses Volk aus dem Südwesten Chinas stammt und zu Beginn des 1. Jahrtausends n. Chr. in Südostasien eingewandert ist. Der Buddhismus ist die vorherrschende Religion Thailands. Die größtenteils in Grenznähe zu Malaysia lebenden Muslime stellen rund 4 Prozent der Bevölkerung. Zudem gibt es einige kleinere christliche und hinduistische Glaubensgemeinschaften.

Dank des staatsmännischen Geschicks zweier Herrscher blieb Thailand das Schicksal der Kolonisierung, das seine Nachbarstaaten teilten, erspart.

Diese Informationstafel stand auf der Insel Koh Rok Nok. Auf ihr war der Evakuierungsplan im Falle eines Tsunamis zu sehen. Weiter Hinweisschilder waren auf der gesamten Insel verteilt und ein Alarmturm mit mehreren Lautsprechern befand sich auf der Insel.
Wir lagen fast alleine zwischen diesen beiden Inseln. Nur drei weitere Yachten waren bereits vor Ort. Und zu unserer Überraschung lag auch Burt, der holländische Einhandsegler mit seiner SEA BERYL vor Anker. Na, da war die Freude groß. In Langkawi, vor einer Woche, hatten wir uns von einander verabschiedet. Eigentlich dachten wir, dass wir uns erst in zwei Jahren in Europa wiedersehen werden, aber wie das leben so spielt.....unverhofft kommt oft.....
Mit Burt erkundeten wir auch gleich die Inseln. Und dort erwarteten uns diese anmutigen und leisen Tiere....
Zuerst hatten wir die Warane gar nicht wahr genommen. Gut getarnt und unbeweglich beobachteten sie uns. Nach dem ersten Schrecken taten wir das Gleiche umgekehrt.
Diese beiden Inseln gehören wie viele andere Inseln in Thailand zu einem Nationalpark. Bei Betreten der Insel sahen wir viele Hinweisschilder und wenn man die Insel auch im Innern erkunden wollte, konnte man das gegen eine kleine Gebühr tun. Leider hatten wir noch keine thailändischen Bahts, so nennt sich hier die Währung in Thailand, und somit konnten wir nur am Strand entlang laufen. Aber da konnten wir auch vieles und Kurioses entdecken......
Als erstes sahen wir dieses religiöse Gebilde. Eine kleine Opferstätte mit vielen Figuren und Kerzen aber rechts daneben stand zu unserer Verwunderung ein zirka 30 cm großer Penis aus Holz.......Das war sonderbar......
..... und es hörte gar nicht auf. Auf der NachbarInsel fanden wir dann noch weitere und noch größere Penisse... Sie sahen aus der Ferne aus wie Kanonen aber weit gefehlt, es waren wieder Penisse....

Die Ansammlung die wir auf den Klippen fanden war beeindruckend. Alle waren unterschiedlich groß, aus unterschiedlichen Materialien und hatten unterschiedliche Farben. Warum die Penisse hier wie zu einer Kultstätte positioniert wurden, ist uns leider ein Rätsel geblieben, aber zusammen mit Burt ließen wir unseren Ideen freien Lauf......

Nach eins zwei Tagen segelten wir weiter. Burt kam mit uns und so segelten wir gemeinsam nach Koh Phi Phi, einer Inselgruppe, die über die Landesgrenzen Thailands gut bekannt ist.

Penisse so groß wie Kanonen
Die SEA BERYL vor uns vor Anker.
Die Phi Phi Inselgruppe ist zum einem für ihren Tourismus bekannt, zum anderen wurde sie sehr stark von dem Tsunami in Mitleidenschaft gezogen. Außerdem ist Phi Phi ist wegen seiner bizarren Kalksteinformationen bekannt. Und diese Karstfelsen, wie man sie auch nennt, beeindruckten auch uns.
Hier unsere MULINE
Diese Karstfelsen sind wasserlösliche Gesteine, wie Gips oder Kalk, die durch das Auslaugen des Wassers eine charakteristische Form erhalten. Häufig entstehen Höhlen und eine stark erodierte Oberfläche. Solche Karstgesteine findet man noch in Vietnam, Malaysia Myanmar und Südchina. Etwas ähnliches hatten wir schon im Norden Indonesiens in Raid Ampat gesehen.
Phi Phi Don, wie die große Hauptinsel der Gruppe heißt, biete viele Kontraste. Auf der einen Seite findet man hier eine wunderschöne Natur mit seinen Felsen und Stränden und auf der anderen Seite steppt hier der Bär....Ein Touristen Shop nach dem anderen und alle verkaufen das gleiche. Es gibt teure Brillenläden, Markenklamotten und eine Vielzahl von Kneipen, Diskotheken und Restaurants.

Im Jahre 2004, als der Tsunami durch die Insel rollte, starben hier über 600 Menschen und viele Verkaufstände, Hotels, Pensionen wurden einfach weggeschwemmt. Davon ist kaum noch etwas zu sehen. Der kleine Ort auf der Insel platzt förmlich aus allen Nähten. Phi Phi Don ist eine kleine quirlige Partyinsel. Und auch dem konnten wir etwas abgewinnen.

Aber wir hatten jetzt für diese Insel nicht allzuviel Zeit, denn wir erwarteten Besuch aus Deutschland.

Auf der Insel Phuket angekommen, trafen wir Marc und Svenja von der YAGOONA wieder. Wir hatten uns das letzte Mal in Malaysia, vor knapp drei Wochen, zuletzt gesehen. Sie hatten Besuch aus Deutschland, der bereits auf der Heimreise war.
Marc und Svenja hatten Burt das letzte Mal in Neuseeland in Opua getroffen. Nun feierten wir alle zusammen das Wiedersehen und den endgültigen Abschied von Burt. Er flog in den nächsten Tagen über die Feiertage zurück nach Holland und wird erst im Februar zurückkommen. Dann geht es für ihn nach Südafrika und im Jahre 2010 will er dann in seinem Heimathafen Schevenningen einlaufen. Mal sehen ob sich da etwas einrichten läßt......
Burt und Svenja
Burt auf dem Weg in die Boats Lagoon Marina. Dort wird er sein Boot aus dem Wasser nehmen und an Land stellen, bis er wieder zurück aus Holland ist. Viel Glück und eine gute Reise ums Kap der Guten Hoffnung!!!!!.
Burt mit seiner SEA BERYL
Zusammen mit Burt segelten wir die 38 Seemeilen bis Phi Phi Islands
Morgens vor dem Start zur Insel Phuket entdeckte Stefan in der nahegelegenen Bucht Affen. Burt, Stefan und ich fuhren sogleich, bewaffnet mit einer Kamera, in die Bucht. Nirgends hatten wir gelesen, dass sich genau gegenüber unseres Ankerplatzes die sogenannte Affenbucht befinden sollte. Tja und wir hatten Glück....
....es waren fast 30 Affen am Strand! Und alle durchwühlten den angeschwemmten Müll nach Brauchbarem. Und zutraulich waren sie auch.
Stefans Bruder und dessen Frau sollten bald auf Phuket landen und wir wollten noch ein paar Erledigungen auf Phuket tätigen. Also verließen wir nach einigen Tagen Phi Phi und wollten bald wiederkommen, zusammen mit Reinhard und Rita..
Nach der Fotosession segelten wir los. Burt blieb noch einen Tag länger auf Phi Phi Don und folgte uns am nächsten Tag nach Phuket in die Bucht Ao Chalong.
Burt von der SEA BERYL
Nachdem Burt sich verabschiedet hatte, hatten wir noch einiges auf unserem Erledigungsplan. Der Termin unseres Besuches aus Deutschland rückte immer näher und dann stand noch eine schweißtreibende Aufgabe an.

Das Wichtigste war aber zuerst einmal das Einklarieren in Thailand. In der Bucht Ao Chalong, in der wir vor Anker lagen, befanden sich alle Behörden die wir dazu brauchten. Nach einer halben Stunde waren der Hafenmeister, die Emigration und der Zoll abgearbeitet und wir waren nun ordnungsgemäß einklariert. Wir bekamen eine Aufenthaltsgenehmigung von 30 Tagen. Das dürfte reichen bis zu unserer Abfahrt in Richtung Rotes Meer.

Nun konnten wir uns den anderen Sachen widmen. Zum einem mußten wir Trinkwasser organisieren. Da es in Ao Chalong keine Marina gab, in der wir bequem unseren Tank mit Wasser auffüllen konnten, mußten wir die 180 Liter per Dingi auf unsere MULINE schaffen. Das war in der sengenden Sonne etwas schweißtreibend, aber kaum zu vermeiden. Dann wollten wir noch frische Sachen wie Kartoffeln, Zwiebeln und Obst einkaufen und da bot der kleine Ort Chalong eine gute Gelegenheit. Nach ein zwei Tagen hatten wir tatsächlich das Gröbste erledigt und da unser Besuch von Reinhard und Rita erst in fünf Tagen eintraf, segelten wir noch zu den 13 Seemeilen entfernten Raya Islands. Marc und Svenja waren ebenfalls mit ihren Erledigungen fertig und segelten mit uns dorthin.

Die Raya Islands bestehen aus drei Inseln, wovon nur eine bewohnt ist, und das ist Koh Racha Yai. Hier befindet sich am Scheitel der Bucht eine etwas größere Hotelanlage und an der linken Seite ein Bungalow Resort. Die Bucht ist klein und überschaubar. Eine Tauchschule und eine kleine Mini- Strandbar gibt es zudem auch noch.
Unser Ankerplatz. Am Tage zwischen 9 und 16 Uhr ist hier der Bär los. Viele Boote aus der Umgebung bringen Strandgäste und Taucher in die Bucht. Aber ab 16 Uhr tritt dann Ruhe ein.

Stefan hatte schon seit längerer Zeit mit einem Tauchkurs geliebäugelt und da sich hier in der Bucht eine Tauchschule befand erkundigten wir uns nach deren den Konditionen. Und die waren gut.

Also kurz entschlossen, begann Stefan zwei Stunden später seinen Tauchkurs!

Das Hotel im Scheitel der Bucht. Der Sand war pulverfein und fast schlohweiß.
Die Tauchschule "Raya Divers".
Stefans Tauchlehrerin hieß Mike und kommt aus Holland. Sie Mitte 40 und ist sehr erfahren. Seit einigen Jahren taucht sie als Tauchlehrerin in Thailand und den Malediven. Oben im Bild zu sehen.
Stefan und Mike auf dem Weg ins Wasser. Das gute war, dass Stefan der einzige Tauchschüler war.

Für Stefan waren nun die kommenden drei Tage voll ausgebucht. Morgens Übungen am Strand, mittags Aufgaben im Lehrbuch durcharbeiten, nachmittags nochmals tauchen und abends Wiederholungsaufgaben lösen. Am dritten Tag und nach fünf Tauchgängen gab es dann eine schriftliche Prüfung mit um die fünfzig Fragen, die im Multiple Choice System beantwortet werden mußten. Alles ging glatt und nach drei Tagen hatte Stefan seinen Open Water, so nennt man den Grundkurs beim Tauchen, in der Tasche.

Die Malediven liegen noch vor uns und da wollen wir dann gemeinsam, zusammen mit Marc und Svenja zu viert tauchen gehen.

Nach dem Tauchkurs ging es zurück nach Phuket. Wir mieteten uns ein Auto, kauften nochmals groß im Supermarkt ein und holten dann Reinhard und Rita vom Flughafen ab. Kurioserweise sollte auch der Besuch von Marc und Svenja, es war ihr Bruder, mit demselben Flieger kommen wie Stefans Verwandschaft.

Ja, diese Kokosnuss war heiß umkämpft. Aber dieser kleine Frechdachs gab sie nicht mehr her.
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