Marquesas - Ua Pou - Das Fest
Svenja und Marc hatten schon auf Fatu Hiva am 14. Juli , dem Nationalfeiertag Frankreichs, ein dreitägiges Tanzspektakel miterleben können. Sie schwärmten immer noch davon, wie die Tänzer und Tänzerinnen schweißüberströmt und stundenlang, bis weit nach Mitternacht tanzten. Wir waren jetzt schon ganz gespannt, was uns da erwarten wird.

Drei Tage, von Freitag bis Sonntag, wurde jeden Abend auf dem kleinen Festplatz gesungen und getanzt. Das gesamte Dorf und viele Bewohner aus der Umgebung waren versammelt und unendlich viele Kinder tobten durch die Gegend. Der Bürgermeister von Hakahau eröffnete mit einer längeren Rede das Fest. Xavier meinte nur " Er redet viel aber sagen tut er nichts." Kaum einer hörte der formellen Rede zu, das erinnerte uns ein wenig an zu Hause. Aber dann ging es los.

Unsere Langusten, Pommes und frisches Baguette.
Auf Ua Pou gibt zwei Tanzgruppen. Am Samstag trat eine Gruppe aus dem Nachbardorf Hakahetau auf. Es gibt auf den Marquesas richtige Tanz-Wettbewerbe, bei denen dann die Besten einmal jährlich gekürt werden. Die Insel Fatu Hiva soll die meisten und auch die besten Tänzer des Archipels haben.
Um den Festplatz herum werden anläßlich der dreiwöchigen Feierlichkeiten zum Nationalfeiertag extra, aus Palmenwedel und Bambusholz, Hütten errichtet, die nach den drei Wochen wieder abgerissen werden. Diese Palmenhütten sind in der Regel kleine Eßlokale, die dann von einer Familien betrieben werden.
Die Band
Ein bischen erinnerte er mich an den jungen Peter Ustinov in seiner Rolle als Nero.
Die Männer zeigten einen Kriegstanz. Die Tänze der Frauen und Männer erzählen Geschichten aus dem früheren Leben und berichten von Sagen.
Die Röcke werden erst wenige Stunden vor der Vorstellung angefertigt. Sie werden von den Damen sehr tiefsitzend auf den Beckenknochen getragen. Dadurch kommt die schnelle Hüftschwungbewegung bei den Tänzen noch mehr zur Geltung. Die Bewegungen der Frauen sind sehr harmonisch, werbend und animierend, und der Gesang zu den Tänzen runden das Ganze noch mehr ab. Da fällt es einem nicht schwer sich vorzustellen, dass die Seefahrer, die früher wochenlang auf See waren, wenig zu essen hatten, Strapazen erleiden mußten und wochenlang keine Frauen zu sehen und zu mausen bekamen, über diese herfielen und im Angesicht der Versorgung mit frischen Lebensmitteln und der bezaubernden Landschafft der Inseln, anfingen zu meutern. Schließlich lag das Paradies zu ihren Füßen.
Auch die Kinder saßen ganz geband am Rand der Tanzfläche und schauten zu. Und wenn sie nicht saßen, dann standen sie und versuchten die Tänzer und Tänzerinnen in ihren Bewegungen nachzuahmen. Die kleien Mädchen versuchten den schnellen Hüftschwung hinzubekommen und die kleinen Jungs den Kriegstanz der Männer.
Zu den Tänzen und Bewegungen der Frauen wurde auch gleichzeitig gesungen. Und dieser Gesang läßt alle Südseeträume aufflammen.
Das war der Vortänzer der Gruppe. Er heizte die Tänzer und die Stimmung an.
Als einziger, tanzte dieser kleine Junge in der Männergruppe mit. Allgemein besteht wohl ein Nachwuchsproblem bei diesen traditionellen Tanzgruppen. Von Marc und Svenja wissen wir, dass Frankreich, um das kulturelle Erbe zu schützen und zu bewahren, den Tänzern viel Geld für ihre Mitgliedschaft in solch einer Tanzgruppe bezahlt
In den ersten zweieinhalb Stunden wurden traditionelle Tänze und Gesänge dargeboten und zum Ende hin präsentierte die dorfeigene Damen-Tanzgruppe zu etwas modernerer Musik, in modernerer Kleidung und von den traditionellen abgewandelte moderne Tänze vor. Das kam bei den Zuschauern ebenfalls gut an, da die Damen ein deutlich höheres Tempo im Hüftschwung einlegten als bei den traditionellen Tänze......
Rings um den Festplatz wurde überall gebrutzelt. Alle Familienmitglieder wurden eingespannt.
Nicht jeden beeindrunckte der Trubel. SMSs werden auch hier hin und her geschickt.
Auch das kleine Mädchen aus der Familie, bei der wir unser frisches Obst gekauft hatten und die mit meiner Kamera alles um sich herum fotografierte, war auf dem Fest.
....auch bei Marc und Xavier kam das deutlich höhere Tempo um die Hüften gut an
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