Efate - Port Vila
Jetzt sind wir in der Hauptstadt von Vanuatu, in Port Vila angekommen. Diese Stadt ist komplett anders als die beiden verschlafenen Inseln Tanna und Aneityum, im Süden des Landes. Port Vila ist modern, laut und stinkt. Hier gibt es Internet-Cafes, Supermärkte, Stau auf den Strassen und sie fahren hier wie die Henker, also alles, was wir aus unserem moderen Leben her kennen. Port Vila ist zudem ein teures Pflaster. In den Restaurants sind die Preise so hoch wie in Deutschland und im Supermarkt  teilweise noch teurer. Von den 150 000 Einwohner Vanuatus leben in Port Vila um die 34 Tausend Einwohner. Alle wichtigen Ämter, Geschäfte und Restaurants liegen an einer großen Hauptverkehrsstrasse und dort spielt sich auch das Leben ab.
Rechts im Bild, ist das Ankerfeld der Yachtis. Da die Bucht sehr tief ist, wurden hier überall Mooring-Bojen ausgelegt. Pro Tag zahlt man für diese um die 7 Euro. Trinkwasser gibt es gratis.
Port Vila von See aus

Port Vila ist das wirtschaftliche Zentrum von Vanuatu. Dort befinden sich der wichtigste Hafen des Landes und mit dem Flughafen auch der wichtigste Flughafen.

Die Hauptverkehrststrasse, der Lini Highway. Anhalten für einen Fußgänger kennen die Autofahrer nicht. Manchmal kommt man sich vor, wie ein harkenschlagender Hase auf dem Feld.Was das Überqueren der Strasse, im Gegensatz zu Neuseeland, aber erleichtert, ist, dass hier kein Linksverkehr herrscht.
Das Grafitti in der Südsee
Citycenter. Stoßstange an Stoßstange.
Das ist der bekannte Gemüsemarkt in Port Vila. Hier trifft sich alles. Hier werden Geschäfte gemacht, einzelne Familien haben hier einen Stand für eine kleine Garküche, hier wird geschlafen und gelebt. Zum Teil kommen die Menschen von den anderen Inseln herüber, um ihre Ware hier zu verkaufen. Dann leben sie für einige Zeit zwischen ihren Ständen und fahren dann zurück zu ihren Familien.
Besonders beeindruckte uns das Präsentieren der Lebensmittel. Hier auf der Insel scheint die Plastiktüte noch keinen Einzug gehalten zu haben. Die Frauen hatten stattdessen aus Palmenblätter geflochtene Tragetaschen für das Obst und Gemüse.
Gehandelt wird auf diesem Markt nicht um die Preise. Das sind feststehende Angebote. Oben auf den Bildern seht ihr eine Frau die das Nationalgericht von Vanuatu, das Laplap verkauft. Um das zuzubereiten, wird zunächst Wurzelgemüse, wie zum Beispiel Yams, Maniok oder Taro, in einer kleinen Schüssel zerstoßen, gerieben und dann zu einem Brei verarbeitet, dem man gleichfalls Kokosmilch und aromatische Blätter hinzufügt. Manchmal wird auf diesen Brei drauf Schweinefleisch, Huhn oder Fisch gelegt. Diese Mischung wird dann in Bananenblätter verpackt und traditionell auf heißen Steinen in einem Erdofen gebacken. Soweit die Theorie. Ob dieses Verfahren immer noch üblich ist, wissen wir nicht. Probiert haben wir diese Spezialität noch nicht. Es sieht doch etwas zu exotisch aus. Und riechen tut es an diesen Ständen auch ganz speziell. Das beste und frischeste Laplap soll es auf den entlegenden Inseln geben. Mal sehen ob wir den Mut noch aufbringen werden
Fein säuberlich mit einem wasserfesten Stift wird hier der Preis aufgetragen
Die Menschen in Vanuatu, im speziellen die Männer, haben sehr schöne Gesichter. Die Hautfarben sind unterschiedlich stark gebräunt und häufig sieht man dunkelhäutige Kinder mit blondem Kraushaar. 98 prozent der Bevölkerung sind Melanesier. Die restlichen 2 Prozent kommen aus Vietnam, China und Europa.

32,6 % der Bevölkerung sind bis 14 Jahre alt, von 15 bis 64 Jahre sind es 63,7 %, über 64 Jahre sind lediglich 3,7 % der Einwohner. Die Lebenserwartung der Bevölkerung liegt bei 62 Jahren (Männer: 61 Jahre, Frauen: 64 Jahre). 26 % der über 15-jährigen sollen Analphabeten sein.

72 % der Bevölkerung geben als Muttersprache eine der über einhundert lokalen Sprachen an. Mit dieser Menge an Sprachen hat Vanuatu mit einer der höchsten Sprachen-Dichte (Sprachen pro Einwohner) der Welt. Bislama wird von knapp einem Viertel als erste Muttersprache angegeben, tatsächlich stellt es aber die tägliche Sprache der Einwohner des Inselstaates dar. Neben Bislama gelten auch Englisch und Französisch als Amtssprachen.

Auf dem Markt lebt manchmal die komplette familie. Die Kinder helfen beim Verkaufen, die Eltern bereiten das Obst und Gemüse zum Verkauf  vor.
Dieser junge Mann kam mit seiner Frau zum Verkauf ihres Gemüses extra aus Tanna nach Port Vila. Er ist 30 Jahre alt, hat drei Kinder und mehr möchte er auch nicht haben erzähte er uns, "zu viel Arbeit" sagt er. Er fragte uns, was wir hier in Vanatua machen würden.Wir erzählten von unserer Reise. Deutschland kenne er auch, sagte der 30 jährige. Deutschland hätte eine gute Fußballmannschaft, die letzte Weltmeisterschaft hätte er gut verfolgt. Tatsächlich scheinen die Männer in Vanuatu auch an Fußball interessiert zu sein.Wir sahen hier in Port Vila in einigen Garküchen und Geschäften Poster von Zidane, Ronaldinio, Beckham, Renaldo....an den Wänden. In Tanna zum Beispiel, auf dem Weg zum Vulkan, fuhren wir an einer größeren gerodeten Waldfläche vorbei. Mitten im Urwald. Wir fragten den Fahrer des Jeeps, was dort entstehen soll. Der junge Mann antwortete: "Ein Fußballfeld. Vielleicht besucht uns ja mal Zidane oder Ronaldinio...."
Rechtes Bild: Das ist scheinbar eine Art von Spinat-Mangold. Es schmeckt hervorragend. Wir haben die Frauen auf dem Markt gefragt, wie wir dieses Gemüse verarbeiten sollen. Dann ging es ans probieren. Mit Butter, Zwiebeln und Knoblauch angedünstet, etwas europäisch verfeinert mit einem guten Schuß Weißwein, mit frisch geriebener Muskat, Salz und Pfeffer abgeschmeckt und schon hatten wir wieder einmal mit der YAGOONA zusammen ein köstliches Abendessen. Dieses Gemüse ist ein Mix aus Spinat-Mangold und vielleicht ein wenig Bärlauch. Es schmeckt sehr würzig. Dazu gab es noch zart gedünsteten Thunfisch, von Marc und Svenja geangelt. Wer mal sehen will, wie groß dieser kapitale Fang war, der an der Angel der YAGOONA hing, der muß nur auf die Homepage der beiden klicken  www.yagoona.de  
Kokosöl, Bananen. Papaya und geschälte Kokosnüsse
Das wird vorerst unsere letzte größere Stadt gewesen sein. In ein paar Tagen werden wir in den Norden Vanuatus segeln. Dort sollen die Uhren immer noch etwas still  stehen. Zuerst wollen wir nach Pentecost. Dort soll es das bekannte "Landdiving" geben. Es soll zum einen als Mutprobe für die Männer dienen, zum anderen wird in dieser Zeit auch die jährlicheYams-Ernte gefeiert. Mehr wollen wir an dieser Stelle nicht über das "Landdiving" verrraten. In ein, zwei Wochen sind wir alle schlauer.Anschließend geht es weiter zu den Banks und Torres Islands, die nur mit einem Schiff zu erreichen sind. Das wird dann auch unser Absprungspunkt zu den Salomonen sein.
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