WAIGEO
.Wir waren jetzt wieder gut versorgt mit allerlei frischen Obst und Gemüse, sodass es nach Manokwari wieder in die Inselwelt Indonesiens ging. Pan der Polizist aus Jayapura hatte uns den Distrikt Raja Ampat, mit seiner großen Insel Waigeo im Zentrum mit seinen unzähligen kleinen Inseln, wärmsten empfohlen. Hier soll sich das noch beste und zudem noch unberührte Tauchrevier der Welt befinden. Marc und Svenja von der YAGOONA, die beide eine Taucher-Lizenz besitzen, waren gespannt wie die Flitzebogen. Aber auch für uns Schnorchler, sollte da etwas zu holen sein. Also ging es in das von Manokwari 200 Seemeilen entfernte Inselarchipel.
Unterwegs mußten wir immer wieder mit Flauten kämpfen. Ab und zu kam eine dunkle Wolke, die aber selten guten segelbaren Wind mit brachte. In der Nacht gab es dazu noch das Schauspiel der Gewitterblitze, welche sehr beeindruckend aussehen, wenn dazu die Nacht noch rabenschwarz ist. Regen gab es auch mal, war aber nicht immer die Regel.
Nach zwei einhalb Tagen erreichten wir die Inselgruppe Raja Ampat mit seiner Hauptinsel Waigeo. Diese etwas größere Insel ist sehr zerklüftet und bietet viele geschützte Buchten. Das einzige Dilämmer war, dass es selten gute Buchten zum ankern gab. Die Ankertiefen lagen meistens um die 20 Meter und für einfach zu tief. Hinzu kommt, dass wir kaum nautische Unterlagen über dieses Gebiet besaßen und uns nur anhand unserer elektronischen Seekarten orientieren konnten. Aber die sind auch in solchen abgelegenen Gebieten zumeist ungenau und kaum detailgetreu. Also blieb uns nichts anderes übrig als auf gut Glück einen geeigneten Ankerplatz zu suchen. Und wir hatten richtiges Glück.
In der Nähe unserer neuen Ankerbucht befand sich auch ein kleines Dorf mit dem Namen Warei.
Zwischen diesen bizarren Gesteinsformationen ankerten wir auf bequeme 7.5 Meter Wassertiefe. Die Bucht war rundum geschützt und wir lagen dort wie in Abrahams Schoß. Hier blieben wir zusammen mit der YAGOONA für einige Tage liegen. Wir bastelten ein bischen an den Booten herum, die eine Crew backte einen Kuchen die anderen Brote. Und zur Belohnung erholten wir uns immer wieder zwischen durch und ein Besuch im Dorf wurde auch geplant.
Besuch hatten wir immer und wenn wir nicht aufpaßten hatten wir gleich das gesamte Dorf auf unseren Booten. Das Interesse war natürlich groß, auf beiden Seiten und Berührungsängste kannten diese Indonesier nicht. In einer Selbstverständlichkeit kletterten sie in unsere Boote, so schnell konnten wir gar nicht gucken. Dann machten sie es sich bequem und wenn wir nicht einschritten über Stunden. Die Männer, so hatten wir es schon in vorangegangenen Ländern beobachtet haben wenig zu tun. Die Frauen sah man selten oder bei der Arbeit.
Auch uns hielt es vor Neugier nicht lange auf unseren Booten. Also fuhren wir ins Dorf.
Leider war es mit der Kommunikation etwas beschwerlich. Keiner im Dorf konnte annähernd etwas Englisch. Gut das wir von Pan dem Polizisten aus Jayapura ein Wörterbuch geschenkt bekommen hatten. So konnten wir wenigstens einige Wörter heraussuchen und den einen oder anderen nach ihren Namen fragen oder dem Alter oder ob er verheiratet sei. Aber nichts desto trotz wurden wir freundlich aufgenommen und das halbe Dorf begleitete uns bei unserem Rundgang.
Dieser nette Dorfbewohner fand uns scheinbar etwas sonderbar. Er wußte gar nicht wie man uns richtig betrachten sollte. So herum oder anders herum....
Wenn die Männer etwas zu tun hatten, dann sah man sie an einem neuen Boot schreinern. Ungefähr einer arbeitete und 20 Augenpaare guckten dabei zu. Manchmal half einer oder besserte etwas aus wenn ihm etwas komisch vorkam aber in der Regel sah man immer nur eine Person arbeiten, die meisten begutachteten dann die Arbeit.
Auch hier wurde am Boot gearbeitet. Allerdings nur gestrichen.
Für die Kinder waren wir wieder ein Gaudium. Solche wie wir, mit heller Hautfarbe, roten Haaren und deutlich größer, hatten sie wahrscheinlich noch nicht gesehen. Wir hatten versucht zu fragen, ob vor uns schon einmal Yachten in der Bucht vor Anker lagen aber eine richtig zufriedenstellende Antwort haben wir nicht bekommen..
Die Kirche des Dorfes und tatsächlich stand da doch über dem Eingang der deutsche Name Ottow Geisler. Warum und wieso blieb uns ein Rätsel. Dann ging es zurück zu den Booten. Fast das gesamte Dorf verabschiedete uns am Steg.
So und zum Schluß noch ein paar Bilder aus unserer Bucht
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