Es geht weiter....
Unsere Ausflüge nach Port Sudan hatten uns gefallen aber Suakin hat trotz seiner Ruinen und der Armut der Menschen sein besonderes Flaire. Unterdessen war auch die ESPERANZA mit Helmut und Ilse in Suakin angekommen uns so machten wir uns gemeinsam noch zwei schöne Tage in dem kleinen sudanesischen Suakin.
Die ESPERANZA vor Anker in Suakin.
Ilse war vor vielen Jahren schon einmal im Sudan, in der Hauptstadt Khartoum. Ihr war der Anblick von Suakin und den Menschen nicht mehr ganz so fremd aber sie sagte, es sei doch wiederum komplett anders und neu für sie. Das Großstadtleben hat mit dem Leben auf dem Lande nicht das Entferntste zu tun, meinte sie.
Da Stefan und ich schon einige Tage hier waren und uns fast wie Ortskundige füllten, spielten wir die Dorfführer für Ilse und Helmut. Dieser Ortsteil in Suakin indem wir immer wieder die Straßen auf und ab gingen ist so überschaubar, dass man unsere Gesichter allmählich kannte und wir sogar immerwieder freundlich gegrüßt wurden. Wir "trafen" also "alte Bekannte" wieder und Helmut und Ilse waren begeistert von der Freundlichkeit und Offenheit der Menschen im Dorf. Immerwieder blieben wir stehen und hielten einen kleinen Schwatz mit den Einheimischen. Besonders lang wurden die Gespräche, wenn wir in einen ihrer kleinen Tee-und Kaffeehütten saßen. Dann holte wirklich jeder seine letzten Brocken Englisch aus der Reserve.
Geschäftig war es immer in den Straßen von Suakin.
Wieder solch ein kleiner Tee-und Kaffeestand. Wir stellten fest, dass oft diese stände an luftigen Ecken sich befanden und es nicht so heiß in den Gassen war. So ließ es sich gut aushalten bei einem süßen Tee oder Kaffee.

In den Gesprächen mit den Männern, Frauen sahen wir nie in solchen Lokalen, ging es häufig um Fragen wie, wo wohnst Du hier..., wo kommst Du her..., warum bist du im Sudan..., wie gefällt Dir Sudan..., Deutschland hätte sehr gute Fußballspieler. Aber auch Themen wir die Wahlen des neuen US Präsidenten, das an Deutschlands Spitze eine Frau steht und fragen zu der früheren Teilung Deutschlands kamen. Hörte die menschen dass wir aus deutschland kommen, dann fragte immer auch einer ob aus Ost oder West....Natürlich wußten sie auch, dass Deutschland seit 20 Jahren wiedervereint ist.

Nicht selten kam es vor, dass wir spontan zu einem Tee eingeladen wurden. Das freute uns am Meisten; nicht weil wir dadurch Geld sparten sondern über die herzlichkeit der Menschen....
Abends gingen wir gemeinsam mit Helmut und Ilse in die einheimischen "Lokalitäten" zum Abendessen. Es gab kleingeschnittenes Fleisch, Bohnensuppe oder Fleischspieße oder Hühner vom Grill. dazu gab es Salat mit einer Soße und frisches Brot. Von welchem Tier nun das Fleisch vom Spieß oder das klein Geschnetzelte kam war uns nicht wirklich klar. Es könnte einmal Schaf und das andere Mal Kamel gewesen sein.
Eigentlich bedarf es nicht mehr eines zweiten Berichtes über Suakin, denn Neues können wir nicht erzählen. Aber da unser Gerät zum Verschicken von Emails immer noch defekt ist und unser LOGBUCH nicht mit aktuellen Berichten gefüttert werden kann, zeigen wir ein paar letzte Bilder, bringen Eindrücke und Stimmungen aus Suakin.
Hier steht Helmut staunend vor diesem Vehikel. Helmut diagnostiziert einen Generator. Was man natürlich nicht auf dem Bild erkennen kann ist, dass er gerade in Betrieb ist und entsprechend laute Knattergeräusche von sich gibt. Es ist also keinen antiquarisches Vehikel, dass verlassen irgendwo herumsteht, nein, hiermit wird Strom produziert.
Nach fünf Tagen heißt es allmählich wieder für uns: Weiter gehts.....

Vor uns bis zum Suezkanal liegt noch ein hartes Stück Arbeit, denn im nördlichen Bereich des Roten Meeres kommen die Winde sehr häufig aus Nord und da müssen wir hin. Zudem kommen die Winde dann auch noch mit hohen Geschwindigkeiten, was für uns in der Summe bedeutet, aufzukreuzen gegen eine steile unangenehme See bei 5-7 Beaufort. Also hoffen wir immer auf ein gutes und langes Wetterfenster mit moderaten Winden und nehmen auch mal eine Flaute in Kauf in der wir dann motoren müßten.

So ein Fenster öffnet sich in den kommenden Tagen und somit heißt es für uns raus auf die See und Strecke nach Nord machen. Vermutlich wird Port Ghalib unser nächster Anlaufpunkt werden. Dieser Hafen liegt bereits in Ägypten und indem werden wir auch unsere Einklarierungsformalitäten erledigen.

Für uns heißt es aber auch vorerst Abschied von Helmut und Ilse zu nehmen. Sie sind Zeitmillionäre und werden die Strecke ins Mittelmeer langsamer gestalten. Vielleicht werden wir die Beiden in Europa, in Österreich oder Deutschland wiedersehen. Es wäre schön....

Und jetzt die letzten Aufnahmen beim Verlassen des Ankerplatzes in Suakin.....
Sonnenuntergang und gleichzeitig.......
........Mondaufgang.
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