Oman - Unser Ausflug in die Wüste
Ganz oben auf unserer Wunschliste, was wir uns in Arabien ansehen wollten, stand ein Ausflug in die Wüste. Von anderen Seglern, die bereits vor uns in Salalah waren, hatten wir bereits eine Empfehlung, wen wir als Reisefüher engagieren könnten. Der Ausflug sollte in das bekannte "Leere Viertel" gehen, im englischen unter dem Namen "Emty Quater" oder im arabischen unter dem Namen Rub al-Khali bekannt. Unser kleiner Segler-Konvoi, mit dem wir von den Malediven aus gestartet waren, setzte sich an Land fort, sodass alle Crews der fünf Segelboote; YAGOONA, ESPERANZA, YARA, die JUST DO IT und wir von der MULINE, gemeinsam diesen Wüstentrip unternahmen.
Von links nach rechts: Svenja, Herbert, Martina, Marc, Yannic, Ali unser Reisebegleiter, Ilse und Isa, der zweite Reiseführer
Die Rub al-Khali, übersetzt bedeutet es „Leeres Viertel“, ist die größte Sandwüste der Erde. Die fast menschenleere Wüste bedeckt das südliche Drittel der Arabischen Halbinsel. Sie ist, ähnlich wie die Sahara, durch den Passatwind bedingt, eine Wendekreiswüste. Sie erstreckt sich von Nadschd in Saudi Arabien im Norden, wo sich eine weitere die Wüste, die Nefud, anschließt, bis nach Hadramaunt im Jemen im Süden und bis in die Vereinigten Arabischen Emirate im
Nordosten. Im Süden wird das "Leere Viertel" durch die Region Dhofar im Oman, die unter dem Einfluss des Monsum stehen, klimatisch begrenzt.
Zur Mittagszeit wurden wir von unseren beiden Reisebegleitern, Ali und Isa in der Nähe des Hafengeländes in Empfang genommen. Die beiden Omanis stellten sich uns vor und Ali erklärte uns sogleich den Reiseablauf. Vor uns lagen 250 Kilometer bis zur Wüste, die mit einzelnen Zwischenstops gespickt waren. Die Nacht würden wir in einem Wüstencamp unter freien Himmel verbingen und zum Abendessen sollte es Kamelfleisch und andere traditionelle Köstlichkeiten geben. Das hörte sich alles prima an und so stiegen wir auch gleich in unsere Jeeps, die beiden mit Allradantrieb ausgestattet waren. Ab ging die Post.
Bei unserem ersten Zwischenstop hielten unsere beiden Reiseführer mit uns in einem Gebiet, in welchem zahlreiche Weihrauchbäume wuchsen. Dieser Baum heißt mit seinem richtigen botanischen Namen Boswellia carteri. Diese Baumart wächst in den Trockengebieten
Ein Blick aus dem Fenster. Schon kurz nach verlassen von Salalah tauchten wir in eine Steinwüste ein. Anfänglich gab es noch Berge oder Hügel aber zunehmend verwandelte sich die Landschaft zu einer flachen, ausgedörrten Einöde. Wir kamen aber auch in dieser staubigen Region an Grünflächen vorbei. Mitten in der Felswüste sahen wir riesige Felder, auf denen Gras als Futter für Kamele und andere Tiere wuchs. Das Wasser, das zur Bewässerung dieser Felder gebraucht wird, wird aus dem Boden gefördert. Im Oman gibt es große unterirdische Wassersohlen, die sich relativ nah unter der Erdkruste befinden. Leider sind diese natürlichen Ressourcen schon sehr stark geschrumpft und die Omanis müssen das Wasser aus immer tieferen Regionen fördern.
In Mitten dieser kargen Landschaft sahen wir aber auch solche wunderschöne Moschee. Im Oman ist es allerdings verboten, als nicht Moslem eine Moschee zu betreten. Eigentlich schade.
in Afrika und Arabiens und zählt zur Familie Burseraceae, die auch andere harzliefernde Pflanzen, wie die Myrrhe, umfasst. Der Weihrauch selbst entsteht, durch das Weihrauchharz das beim Verbrennen einen wohlriechenden Rauch erzeugt. Das Harz wird in Form kleiner, hellgelber oder rötlicher Körnchen gewonnen, die den an der Luft getrockneten Wundsaft des Weihrauchbaumes darstellen.
Weihrauchharz wird von alters her in vielen Kulturen bei Zeremonien als Räuchermittel verwendet. Bestandteil der christlichen Liturgie ist er jedoch erst etwa seit dem 4. Jahrhundert. Es wird selten rein verwendet, sondern meist zusätzlich mit anderen Harzen wie Myrrhe oder Storax versetzt. Im alten Ägypten benutzte man Weihrauchharz zudem zum Einbalsamieren von Leichen.

Ein Hinweis auf Weihrauch findet sich in einer Inschrift auf einer Tafel, die bei der Sphinx im ägyptischen Gise gefunden wurde und die vermutlich aus der Zeit um 1530 v. Chr. stammt. Auch im Judentum und später bei den Römern wurde Weihrauch benutzt, sowohl bei religiösen Zeremonien als auch bei Staatsakten. Weihrauch ist auch in den meisten Religionen Asiens verbreitet und wird bei Ritualen der katholischen, orthodoxen und anglikanischen Kirche verwendet.

Weihrauch fand seine Verbreitung auf der sogenannten Weihrauchstraße, die vergleichbar mit den Seidenstraßen ist. Der Handel verlief auf zwei Routen aus der Provinz Dhofar im heutigen Oman nach Norden. Eine führte an der Küste entlang nach Marib und von dort über Mekka und Medina nach Petra und Damaskus. Weitere bedeutende Handelsgüter, die nach Norden auf der Weihrauchstraße exportiert wurden, waren Gold und Myrrhe, während Eisengerätschaften und Stoffe, aber auch Kunsthandwerk auf der Weihrauchstraße nach Südarabien gelangten.

Ritzt man die Rinde des Baumes an, treten diese weißen Kügelchen hervor. Es ist der weiße Weihrauch und nur den kann man auch essen, erzählt uns Ali. Zudem sei er der kostbartste und außerdem gesund. Wir alle probierten natürlich sogleich. Die Kügelchen schmeckten leicht harzig und nach Weihrauch. Also keine große Überraschung
Nach den Erklärungen Alis über den Weihrauchbaum, zeigte mir Isa noch schnell wie die Omanis ihren Turban binden und so hatte ich auch einen landestypische Sonnenschutz auf meinem Kopf. Dann ging es weiter zum Wüstencamp...
Martina und Isa
Allmählich näherten wir uns der Sandwüste und unserem Camp.
Im Camp standen für uns zunächst Getränke bereit, bevor die Fahrt weiter ging. Die Sanddünen lagen noch ein paar Kilometer weiter im Norden und dort wollten wir bis zum Sonnenuntergang noch pünktlich ankommen.

Bei dieser Pause im Camp bekamen wir zum ersten Mal einen kleinen Vorgeschmack auf das was uns die gesamte Zeit hier in der Wüste begleiten sollte, der Sand. Er war überall. In der Luft, zwischen unseren Zähnen, in den Augen und in all unseren Rucksäcken. Die Kameras holten wir nur hervor wenn wir wirklich gute Motive entdeckten. Auch die Temperatur hatte sich verändert im Vergleich zu der Küstenregion um Salalah. Es war noch heißer und zudem war die Luft sehr trocken geworden. Die Feuchte vom Arabischen Meer hatte die Wüste komplett verschluckt.

Helmut und Stefan beim Ausruhen, nein, beim Ertragen der Hitze...
Unterdessen war ich mit Yannic auf Erkundungstour gegangen. Natürlich fanden wir auch ein Kamel das in der Wüste stand. Kamele sind Säugetiere und gehören zu den Paarhufern. Innerhalb dieser Gruppe sind sie die einzigen dieser Familie, die den Schwielensohlern angehören. Die Kamele lassen sich in zwei Gruppen unterteilen. Die erste Gruppe bilden die Altweltkamele mit dem Dromedar, dem Einhöckrigem Kamel und dem Trampeltier, dem Zweihöckrigem Kamel. Die zweite Gruppe umfasst die Neuweltkamele zu denen die Lamas und die Alpakas zählen, die vorwiegend in Südamerika leben.

Namengebend für die Unterordnung „Schwielensohler“ ist bei den Kamelen der Aufbau ihrer Füße: Im Gegensatz zu den meisten anderen Paarhufern, die mit den hufumkleideten Spitzen der Zehen auftreten, berühren die Kamele mit dem vorletzten und letzten Glied der Zehen den Boden. Sie tragen keine Hufschalen, sondern gebogene Nägel, wodurch aber nur die Vorderkante der Füße geschützt wird. Die Zehen ruhen auf einem elastischen Polster aus Bindegewebe, das eine breite Sohlenfläche bildet.

Kamele haben 30 bis 34 Zähne, können zwischen 300 und 700 kg wiegen, sie erreichen ein Alter von etwa 40 Jahren und die Weibchen bekommen nach einer Tragzeit von 12 bis 13 Monaten in der Regel nur ein Junges. Kamele ernähren sich von Blättern, Kräutern und Gras.

Das Dromedar weist einige Anpassungsmerkmale an die extremen Klimabedingungen in der Wüste auf. Zum einem hat es die dicken, breiten Schwielensohlen, dann dicke Hornschwielen an den Beingelenken und am Brustkorb, die das Kamel bei dem Niederknien vor der Hitze des Wüstensandes schützt. Zum anderen schließen die Kamele ihre Nasenöffnungen damit die Atemwege gegen den aufgewirbelten Wüstensand gut geschützt sind. Die langen Augenwimpern haben die gleich Schutzfunktion für die Augen. Die beiden letzten Funktionen hätten wir auch gerne eine zeitlang gehabt.

Der Höcker der Kamele besteht aus Fettgewebe, er ist ein Energiespeicher. Auch beim Dromedar werden zwei Höcker angelegt, aber nur der hintere wird voll ausgebildet.

Nachdem Yannic und ich uns das Kamel ausgiebig angeschaut und die anderen genügend getrunken hatten, ging es mit den Jeeps weiter in die Sandwüste zu den Dünen.

Im Oman gibt es nur Dromedare, also die einhöckrigen Kamele, erzählt uns später Ali. Vom den Dromedaren gibt es keine Wildform. Es lebt heute nur noch in seiner Haustierform in den heißen Wüstengebieten vom Nordwesten Indiens und den afghanischen Tiefebenen bis zur Spitze der Arabischen Halbinsel und Somalia sowie westlich in den afrikanischen Wüstengebieten. Komischerweise gab es mal einen Versuch, Dromedare in Spanien, auf Sansibar im Indischen Ozean und im Südwesten der Vereinigten Staaten einzubürgern. Der Versuch endete aber erfolglos.
Diese Art Baum wächst an der Randzone der Sanddünen. Leider können wir Euch den Namen nicht nennen. Wir können aber berichten, dass die Blätter des Baumes, bzw. der Saft den die Blätter abgeben, giftig sind. Allerdings können die Tiere die Blüten des Baumes essen . Zudem wächst in dieser Zone noch ein anderes Exemplar, dass die Tiere der Wüste verzehren können. Es ist eine gelbe tennisballgroße Frucht und wächst wie eine Art Kürbis auf dem Boden. Der Ball soll säuerlich schmecken und einige Flüssigkeit enthalten aber für uns Menschen ungenießbar sein.
In dieser Mondlandschaft solch prallen Früchte zu sehen war schon fazinierend.
Wir kamen ungefähr eine Stunde vor Sonnenuntergang in den Dünen an und das Licht und die Schatten hatten bereits ihr Spiel mit der Natur begonnen. Wir erklommen sogleich die großen Sandhügel, um von oben einen besseren Überblick über diese fast unwirklich schöne Landschaft zu bekommen.

Die Wüste Rub al-Khali, im arabischen wird das so geschrieben الربع الخالي besteht weitestgehend aus Sanddünen, die bis zu 300 Meter hoch sein können. Viele der auf der arabischen Halbinsel entstehenden Trockenflüsse, auch Wadis genannt, versickern in der trockenen Rub al-Khali. Im Norden der Wüste befindet sich eine große Oase mit Namen Liwa.

Die Niederschlagsmengen sind im "Leeren Viertel" weniger als 50 mm pro Jahr. Die Temperaturen dieser Wendekreiswüste können vom Gefrierpunkt in der Nacht bis zu 60 °C tagsüber schwanken. Ich hatte irgendwo einmal gelesen, dass in der Rub al Khali diejemals höchsten Temperaturen in der Natur gemessen hatte. Trotz der harten Bedingungen stellt die Sandwüste ein eigenes Ökosystem dar. So können in der gesamten Wüste Spinnen, Nagetiere und einige, wenn auch wenige, Pflanzenarten angetroffen werden. In einer Region des "Leeren Viertels" lebt auch die weiße Antilopenart Oryx. Sie lebt nur hier in dieser Wüste. Dieses Tier hat sich diesen extremen Bedingungen der Wüste wunderbar angepasst. Es ist in der Lage aus seinen körpereigenen Stoffen Flüssigkeit zu produzieren und kann dadurch lange ohne Wasseraufnahme auskommen. Lange Zeit wurde auf diese Antilopenart Jagd gemacht und der Bestand ist damals auf unter 200 Tiere gesunken. Dann wurde sie unter Arten schutz gestellt und allmählich erholt sich der Tierbestand wieder.

Die Rub al-Khali ist größtenteils unerforscht, von der Betrachtung aus dem Weltraum abgesehen. Sie ist bis heute eines der unzugänglichsten Gebiete der Erde. Bis auf wenige nomadisierende Beduinen, meiden auch die meisten Beduinen diese Wüste und betreiben nur an den Wüstenrändern ihre Weidewirtschaft mit Kamelen. Der erste Europäer, dem die Durchquerung der Sandwüste 1930 gelang, war der Brite Bertram Thomas.

Bis 300 nach Christus zogen die Weihrauch-Karawanen durch die Wüste. Die Verschlechterung der klimatischen Bedingungen, es viel immer weniger Regen und damit verschlechterten sich auch die Wasserressourcen in diesem Gebiet, nahmen in den letzten Jahrtausenden fortschreitend zu, und machte diese Handelsreisen unmöglich und ließ auch reiche Handelsstädte im Sand versinken.

Der Sonnenuntergang rückte immer näher und die Lichtspiele wurden immer extremer.

Beide Fotos wurden zur gleichen Zeit aufgenommen...... Einmal mit der Sonne und einmal gegen die Sonne
Was man auf den Bildern schwer erkennen kann ist, es wehte ein beständiger Wind und dieser kroch in jeden Winkel unserer Körper. Die Ohren und Nasen waren die reinsten Sandgruben. Und auch kleinste Körner gelangten in unsere Augen. Glücklich waren die, die eine Brille auf der Nase trugen.
Die Wüste mit ihren Sanddünen ist schon etwas ganz Spezielles. Wir hätten nicht gedacht, dass uns diese fast leblos erscheinende Landschaft so fazinieren kann. Und dazu kam jetzt auch noch der Sonnenuntergang. Jeder von uns hatte sich einen schönen Platz irgendwo in den Dünen gesucht und beobachte wir die Sonne von den Sandbergen verschluckt wurde.

Klein Yannic fand die Wüste auch schön aber es wäre ihm doch ein wenig zu viel Sand und etwas langweilig ist sie auch, sagte er. Aber nach dem Sonnenuntergang wartete die nächste neue Erfahrung auf ihn und natürlich auch auf uns Erwachsenen. In unserem Beduinencamp wartete das Abendbrot. Es sollte Kamelfleisch geben...Also nichts wie zurück.

Wir sind auf dem Rückweg ins Camp.
Währendessen wir in den Dünen waren, bereiteten vier andere Omanis köstliche Speisen für uns zu und zum verdauen danach richteten sie für uns ein bequemes Lager her, ganz in landestypischer Art. (oberes Bild)

Linkes Bild.

Seinen Namen weiß ich leider nicht mehr aber er gehörte zu den fleißigen Helfern im Hintergrund, die uns unseren Aufenthalt und die Übernachtung in der Wüste so angenehm und bequem wie möglich bereiteten.

Es gab tatsächlich Kamelfleisch, dass in einer Art Gulasch zubereitet wurde. Das Fleisch war sehr zart, dunkel und schmeckte anders als all die anderen Fleischarten die wir kennen. Vielleicht erinnert es ein wenig an Wild. Dazu gab es ein Gemüsecurry, einen Rohkost- und Thunfischsalat, gegrillte Hühnerteilchen und als Beilage Safranreis. Alles schmeckte hervorragend..
Nach dem Abendessen saßen wir noch lange um ein kleines Lagerfeuer herum. Nicht nur unsere Gruppe saß beisammen, nein all die Helfer im Camp und unsere beiden Reisebegleiter gesellten sich dazu. Irgendwann fingen die Omanis an zu singen an und fragten uns, welche Lieder bei uns in Deutschland gesungen werden und welche wir kennen würden. Hm.... Da sahen wir natürlich ganz alt aus. Eine richtige "Sing-Kultur" wie es sie in diesen Ländern zu geben scheint haben wir nicht, erklärten wir ihnen. Also sagten sie zu uns, aber Eure Nationalhymne könntet ihr doch singen und schon begannen die Omanis die ihre zu singen an.

Erwartungsvoll kamen dann ihre Blicke zu uns zurück und nach knapp fünf Minuten hatten wir uns auf einen Liedtext unserer Nationalhymne geeinigt. Dann legten wir los. Fast Fehlerfrei im Text und fast in allen Tonlagen getroffen sagen wir doch etwas zag unsere Hymne.

Besser ging es da schon mit dem Rauchen. Ali zeigte denen die es wollten, wie man Wasserpfeife raucht und schon ging sie reihum. Es wurde spät und allmählich suchte sich jeder sein Nachtlager.
Unser Reiseleiter Ali und Yannic.
:Linkes Bild:

Wir hatten die Wahl unter freien Himmel zu schlafen oder unter einer Überdachung. Uns wurden Liegen bereitgestellt und jeder bekam einen Schlafsack, ein Kissen und zwei Decken. Die meisten von uns wollten unter freien Himmel schlafen. Ali und Isa halfen uns dabei, eine geeignete und relativ windstille Ecke zu finden. Also zogen wir quer durch die dunkle Botanik mit unseren Liegen und suchten uns ein nettes Plätzchen. Alle waren begeistert.

Wir schlugen unser Nachtlager hinter einer dieser Windfänger auf.
Wir brauchten nur die Augen aufzumachen und sahen am Morgen dieses Bild.......
Am nächsten Morgen wartete dieser frühe Sonnenaufgang auf uns....
Martin von der JUST DO IT machte noch vor dem Sonnenaufgang dieses Bild von uns. Übrigens sind die Hälfte der Bilder, die wir Euch hier zeigen von ihm fotografiert worden. Er hat ein wirklich gutes Auge für interessante und effektvolle Motive. Die folgenden Bilder hat Martin im Morgenlicht eingefangen....
Achmad ist in der Nacht gleich neben dem Lagerfeuer liegen geblieben und dort eingeschlafen.....
Unsere Wüstentruppe. Vordere Reihe von links nach rechts: Gesche, Yannic, Isa, Herbert. Hintere Reihe: Martina, Martin, Svenja, Stefan, Marc, Ilse und Helmut.
Natürlich war dieser Ausflug in die Wüste viel zu kurz und am Vormittag des nächsten Tages, nach einem guten Frühstück, stiegen wir alle wieder in die Autos und es ging in Richtung Salalah. Während der Fahrt quetschten wir unsere beiden Fahrer mit Fragen aus. Uns interessierte vieles; die Krankenversorgung im Land, die Schulbildung, das Leben in den Großfamilien usw. Beide gaben uns bereitwillig und ausführliche Auskünfte. Die Krankenversorgung im Land ist kostenlos, es bestehe eine Schulpflicht für Mädchen und Jungen, die ebenfalls kostenlos ist und das Leben in den Großfamilien sei von der jeweiligen Region im Land abhängig.
Der Oman sei im Vergleich zu anderen arabischen Ländern sehr viel moderner, berichtete Ali. Im Vergleich zu Jemen erzählte er uns, können sich die Männer ihre Frauen selbst aussuchen. Im Jemen würde das in weiten Teilen noch die Mutter für den Sohn übernehmen. Auch können sie im Oman ihre Frauen schon vor der Hochzeit zu sehen bekommen und nicht erst in der Hochzeitsnacht. Es ist den Männern im Oman erlaubt bis zu vier Frauen zu heiraten, vorrausgesetzt, die erste Frau stimmt den weiteren Hochzeiten zu. Auch muß der Mann gewährleisten, dass er alle Frauen versorgen kann. Keine darf schlechter gestellt werden als vor der Heirat. Allerdings berichten Ali, sei eine Heirat sehr teuer. Die Angetraute bekommt ein entsprechend hohes Brautgeld, dass zur Absicherung im Alter dienen soll, sollte die Ehe aufgelöst werden oder der Mann verstirbt.
Wir fragten auch, ob es für sie möglich, auch Frauen aus Indien oder Europa, also Frauen die nicht aus ihrem Land sind zu heiraten. Ali schmunzelte. Ja, das ist möglich aber das geschieht sehr selten. Es wird nicht gern von den Familien gesehen, wenn die Söhne Ausländerinnen heiraten. Ali sagte " in Muskat, unserer Hauptstadt, ist es schon eher möglich aber bei uns in der ländlichen Region Dhofar ist es eher unwahrscheinlich." Wir sagten ihm, mit der Heirat einer Ausländerin könnten die Männer das Brautgeld sparen. Daraufhin lachte Ali und stimmte uns zu. Er stimmte uns auch zu, dass es in einem solchen Fall einer Heirat für die Frauen, gerade für die aus den westlichen Ausland, sehr schwer ist, sich dem traditionellem Leben im Oman anzupassen. Man erwartet von den Frauen, zu Hause zu sein und den Haushalt zu versorgen. Besuche im Kino oder einer Freundin sind in den winzigen Freiräumen nicht drin, erzählte uns Ali.
Natürlich interessierte uns alle auch die Schleier-Frage bei den Frauen. Wir hatten in Salalah unterschiedliche Tragweisen von Schleiern gesehen. Einige Frauen zeigten ihr Gesicht komplett, andere hatten nur einen Schlitz und andere wiederum hatten ihr Gesicht ganz verhüllt. Isa erklärte uns, dass in der Region um Salalah, die Frauen traditionell ihr Gesicht ganz verhüllen oder nur einen Augenschlitz tragen. Wie der Schleier generell getragen wird hängt also von der jeweiligen Region ab. Auch ist das Tragen eines Schleiers keine Frage der Religion, wie wir glaubten, sondern eine rein traditionelle Frage, so erklärte Isa weiter. In der Hauptstadt tragen manche islamische Frauen auch keinen Schleier. Muskat sei eben sehr modern aber in ländlichen Regionen wird es traditionell von der Frau erwartet einen Schleier zu tragen.

Wir machten nochmals einen Zwischenstopp in einer sehr alten Beduinensiedlung, die man durch Zufall durch Auswertungen von Satelitenbildern vor einigen Jahren entdeckt hatte. Dann ging es weiter nach Salalah.

Ein Straßenschild.
Ein Halt an der Tankstelle und die Reifen der Jeeps wurden aufgepumpt.
Das war es dann auch schon mit unserem Ausflug in die Wüste. Nun hatten wir einen kleinen Einblick in die arabische Welt und die Wüste bekommen und unsere Erwartungen an unser nächstes Land Jemen stiegen. In ein paar Tagen sollte es weiter gehen in die Hafenstadt Aden. Von dort aus wollen wir versuchen die Hauptstadt Sanaa zu besuchen.
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Nun war es zu den Sanddünen nicht mehr weit. Unsere beiden Fahrer hatten schon an ihren Lenkrädern einiges zu tun. Mehr und mehr wurde der Untergrund wie in einer Sandkiste. Die riesigen Sandberge waren schon gut zu erkennen und nach einiger zeit hielten die Wagen.